Draußen sind unter 10 Grad und ich denke gerade an die letzten warmen Tage dieses Sommers zurück, wo noch Outdoor-Shootings möglich waren.

Vor einigen Wochen habe ich eine sehr inspirierende Kollegin kennengelernt, der ich eine sehr spannende Location ganz in der Nähe unseres Bahnhofs gezeigt habe: Ein altes, verfallenes Sägewerk mitten im Wald.

Wir haben uns für ein Shooting am Nachmittag entschieden, um das Licht der tief stehenden Sonne zum Fotografieren zu nutzen. Begonnen haben wir drinnen. Große Betonblöcke, an denen früher Maschinenteile aufgehängt waren, dienten als erste Kulisse.

Bei diesem Bild habe ich etwas von links hinten geblitzt, um etwas mehr Plastizität in das Bild zu bekommen. Als Objektiv kam eine Festbrennweite mit weit geöffneter Blende zum Einsatz, um eine möglichst geringe Tiefenschärfe zu erreichen.

Für ein ansprechendes Porträt muss die Kamera nicht immer gerade gehalten werden. Auch ein Blick des Models in die Linse ist nicht immer nötig.

Die alte Fabrikhalle hatte mehrere Etagen. Mein männliches Model hat es sich nicht nehmen lassen, eine Kletterpartie in das zweite Stockwerk zu unternehmen. So konnte ich mit einem 200’er Tele ein schönes Porträt von unten aufnehmen.

Auch hier habe ich wieder mit einer offenen Blende gearbeitet, um mein Model vor dem Hintergrund freizustellen.

Mit der Zeit sank die Sonne immer tiefer und ich wollte bei diesem Licht unbedingt noch ein Foto im Wald machen. Unser weibliches Model war gerade frei und so habe ich es hinter einem Baum versteckt, um dieses Foto zu machen.

Mit der Zeit sind ganz viele Bilder entstanden und die Sonne sank immer tiefer. Im alten Sägewerk entstand ein wunderbares Licht, was durch das eingefallene Mauerwerk schien. Das war eine wunderbare Kulisse, um das weibliche Model in seiner Verletzlichkeit in Kontrast zu der verfallenen Ruine zu setzen.

Bei diesem Bild habe ich ausschließlich mit vorhandenem Licht gearbeitet.

Gerade bei Akt-Shootings ist es sehr wichtig, auf die Bedürfnisse der Models zu achten. Ein geschützter Ort ist Pflicht. Ebenso Kleidung, die sich schnell übergeworfen werden kann. Die hilft gegen neugierige Blicke und die Kälte, sollte es doch mal etwas später werden.

Ich hoffe, dieser Beitrag hat Euch gefallen. Das nächste Mal gibt es eine kleine Reportage über einen Filmdreh, der an unserem Bahnhof stattgefunden hat. Natürlich wieder mit vielen Bildern.

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