Und wieder eine neue Ausgabe von Gerds Fototipp. Heute geht es um die Blende. Hier gleich mal das Video dazu:

 

Was ist die Blende?

Die Blende Deiner Kamera kannst Du mit der Pupille des menschlichen Auges vergleichen. Wenn wenig Licht da ist, sind Deine Pupillen groß. Wenn viel Licht da ist, sind Deine Pupillen klein. So sorgen Deine Augen dafür, dass immer die richtige Menge Licht auf Deine Netzhaut fällt. Die Netzhaut des Auges wäre dann in dieser Analogie der Sensor Deiner Kamera.

Wie kannst Du die Blende einstellen?

Bei vielen älteren Kameras und Objektiven konnte die Blende direkt am Objektiv eingestellt werden. Heute macht man das an der Kamera. Das kann manuell, halbautomatisch oder automatisch erfolgen.

Bei den meisten Kameras gibt es vier Einstellungen, die sich direkt auf die Blende auswirken (s. nachfolgendes Bild).

Betriebsmodi zur Beeinflussung der Blende

Die Beschriftung der einzelnen Modi kann je nach Kameramodell auch abweichen

Der Modus „M“ ist der manuelle Modus. Hier kannst Du Blende und Belichtungszeit komplett manuell und unabhängig voneinander einstellen. Ob Du die die richtige Kombination aus Blende und Belichtungszeit gewählt hast, wird bei praktisch allen Kameras im Sucher oder auf dem Kameradisplay angezeigt. Das ermöglicht die volle Kontrolle über die Belichtung.

Im Modus „Av“, das „A“ steht für Aperture, also Blende, kannst Du direkt eine Blende wählen. Die passende Belichtungszeit wird dabei von der Kamera automatisch gewählt.

Im Modus „P“ (Programmmodus), wird die Blende und die Belichtungszeit aufeinander abgestimmt gemeinsam geändert. 

Zum Schluss gibt es noch den Modus „B“ (Bulb-Modus). Hier wird die Belichtungszeit durch wiederholtes Drücken auf den Auslöser festgelegt, also nicht von der Kamera bestimmt. Auch in diesem Modus kannst Du die Blende frei wählen.

Offene und geschlossene Blende

So wie beim Auge (was ja automatisch funktioniert) kannst Du die Blende Deiner Kamera öffnen, wenn viel Licht zur Verfügung steht oder schließen, wenn wenig Licht zur Verfügung steht. Eine geöffnete Blende wäre zum Beispiel f2.8 (eine kleine Zahl) und eine geschlossene Blende wäre zum Beispiel f16 (eine große Zahl). Was ist kleinste oder größte mögliche Blende ist, hängt von Deinem Objektiv ab, was gerade auf der Kamera ist.

Zusammenhang Blende und Belichtungszeit

Um ein ordentlich belichtetes Bild zu bekommen, muss natürlich genau die richtige Menge Licht auf den Sensor Deiner Kamera fallen. Nicht zuviel und nicht zuwenig. Sonst hast Du ein über- oder unterbelichtetes Bild.

Wenn Du die Blende öffnet, also mehr Licht durch das Objektiv fällt, musst Du deshalb die Belichtungszeit verkürzen, um die Lichtmenge für ein korrekt belichtetes Bild gleich zu halten. Eine weitere Möglichkeit wäre die Verwendung von Graufiltern, die auch die Lichtmenge reduzieren. Beim Schließen der Blende musst Du umgekehrt vorgehen. Also die Belichtungszeit verlängern, um die Lichtmenge, die auf Deinen Sensor fällt, konstant zu halten.

Die Blende kreativ nutzen

Die genutzte Blende hat einen direkten Einfluss auf die Tiefenschärfe Deines Bildes. Wie Du im folgenden Bild gut sehen kannst, hat die offene Blende (f2.0) dazu geführt, dass ganz wenig Tiefenschärfe im Bild vorhanden ist. Das Motiv wird also sehr schön vor dem Hintergrund freigestellt.

Offene Blende (f2.0)

Das Schließen der Blende führt zu einer höheren Tiefenschärfe im Bild. Das folgende Bild zeigt sehr gut diesen Effekt.

Geschlossene Blende (f16)

Es wurde am gleichen Ort, fast zur gleichen Zeit mit f16 (Blende 16) aufgenommen. Die Tiefenschärfe ist hier viel größer und dadurch der Hintergrund viel deutlicher erkennbar. Das Motiv ist dadurch aber auch viel weniger vor dem Hintergrund freigestellt. Dafür ist mehr von der Umgebung zu sehen.

Wie geht es weiter?

Im nächsten Fototipp wird es um das Thema ISO-Einstellungen gehen und wie die wieder mit Blende und Belichtungszeit zusammenhängt.

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Wir sehen uns in einer Woche.

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