Am Wochenende war mal wieder Präsenzphase für mein Fotostudium. Der Fotograf und Dozent Stefan Wernz ist ein Hundeliebhaber und kennt einen Züchter. Vor wenigen Wochen kamen Welpen zur Welt und die haben wir fotografiert. Dies nehme ich heute zum Anlass, um über meine Erfahrungen beim Welpen-Shooting zu schreiben.

Der Start war holprig. Die Hundemutter empfing uns mit einem entschiedenen Knurren. Das war auch nicht verwunderlich, wenn man seine ersten Jungen bekommen hat und fünf völlig unbekannte Menschen mit dicken Kameras in die Wohnung eindringen.

Also galt es erst einmal für gute Stimmung zu sorgen. Wir hatten ein paar Leckerlis mit und haben uns ausgiebig beschnuppern lassen. So war schon einmal das erste Eis gebrochen.

Die Location war ausgesprochen schwierig zum fotografieren. Es war dunkel und es gab wenig Platz. Um die Hündin und ihre Welpen nicht allzu sehr zu stressen, habe ich es zuerst mit einem 70-200 mm Teleobjektiv versucht. Dieses Bild entstand bei einer Blende von 3,5, mit 1/160 s Belichtungszeit und ISO 3200:

Aber das war nicht völlig zufriedenstellend. Die Naheinstellgrenze war zu groß für den kleinen Raum. Außerdem hat sich schnell gezeigt, dass die kleinen Fellknäule zwar total süß aussehen, aber ganz schwer in Szene zu setzen sind. Also habe ich dann auf ein 100 mm Makroobjektiv gewechselt. Weil die Hündin jetzt auch Vertrauen zu uns gefasst hatte, konnte ich ganz nah ran gehen und ihr beim Säugen zusehen.

Hier habe ich mit F 3,5, 1/200 s und ISO 8000 gearbeitet.

Jetzt, wo das Vertrauen hergestellt war, konnten wir die Welpen auch mal in die Hand nehmen.

Die Frau des Hundezüchters hatte auch einen Platz für das Welpenshooting zurecht gemacht, den wir dann mit Freude genutzt haben, weil hier das Licht viel besser war und so sind richtig schöne Fotos entstanden:

Aber wie bekommt man solche Bilder hin? Mit ein paar kleinen Tricks gelingt das relativ leicht.

Zuerst muss natürlich das Vertrauen zur Hundemutter hergestellt werden. Da die kleinen Hunde zwar noch nicht schnell, aber trotzdem immer in Bewegung sind, habe ich einen dynamischen Autofokus und die Serienbildfunktion meiner Kamera eingestellt. Fokussiert habe ich immer auf die Augen. Mit der Serienbildfunktion sollte man aber behutsam umgehen, um die Welpen und die Hundemutter nicht zu sehr zu verängstigen. Eine Kamera mit einem guten Rauschverhalten, hier war eine Canon EOS 5D Mark IV im Einsatz, ist sehr von Vorteil. So kann man auch bei kritischen Lichtverhältnissen noch akzeptable Bilder hinbekommen.

Die meiste Arbeit hat in der Nachbearbeitung der Weißabgleich gemacht. Wir hatten Mischlicht aus vielen Quellen und dass schneeweiße Fell der Welpen sah auf den Ursprungsfotos noch schmutzig gelb aus.

Ich hoffe, Euch ein paar Anregungen für schöne Welpenfotos gegeben zu haben. Bis bald.

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