Unser AirBnB-Gastgeber, Vater Nicolaus (er ist orthodoxer Priester), hatte uns eingeladen die Olivenernte bei seinem Nachbarn zu fotografieren. Dankend habe ich angenommen.

Als wir ankamen war die Ernte schon in vollem Gange.

Unser Gastgeber ist in einen Baum gestiegen und hat dort schon fleißig Oliven geerntet. Früher wurden die Oliven mit einem Stock vom Baum geschlagen. Heute nutzt man eine Art Gabel, die sich schnell dreht.

Unter dem zu erntenden Olivenbaum liegen feinmaschige Netze, welche die Oliven und die vielen Blätter und kleinen Äste auffangen, die dabei herunter fallen.

Während der Ernte werden auch größere Äste von den Olivenbäumen abgesägt. Die Oliven von den Ästen werden dann von den Helfern mit der Hand gepflückt.

Diese sitzen dann den ganzen Tag in der Hocke auf dem Boden.

Anstrengend!

Am Ende eines langen Arbeitstages und nachdem alle Oliven geerntet und in Säcke verpackt worden sind, wird alles zur Olivenpresse gefahren, die nur ein paar hundert Meter entfernt ist. Hier ist das die Firma Liostasi, die kaltgepresstes Olivenöl aus Bioanbau herstellt.

Dort werden die Oliven zuerst in den großen Trichter der Waschanlage geschüttet.

Die Oliven werden gewaschen und von den Blättern und anderen Verunreinigungen getrennt.

Auf einem Förderband landen die Oliven dann in der Zerkleinerungsanlage, wo sie etwas erwärmt und zu Brei gemahlen werden.

Alle Abfälle werden als Viehfutter weiter verwertet und landen über ein Förderband auf einem Pickup außerhalb der Fabrikhalle.

Durch Plastikschläuche wird der Brei dann in die eigentliche Ölpresse gepumpt, die den kleinsten Teil der Anlage ausmacht.

Das Öl fliest dann in große Fässer, in denen es dann nach einer Stunde den Olivenbauern übergeben wird, die den weiteren Vertrieb übernehmen. Hier ein Blick über die ganze Anlage:

Das frische Olivenöl ist wie die Oliven selbst noch sehr bitter, verliert diesen Geschmack aber im Laufe einiger Tage bis Wochen.

Der Verbrauch unseres Gastgebers an Olivenöl liegt übrigens bei 100 Litern pro Jahr, was hier eher wenig ist. Auch wir haben zu schätzen gelernt, wie lecker frisches Weißbrot, eingetunkt in Olivenöl schmeckt.

Im nächsten Blog schreibe ich von unserem Ausflug nach Falassarna. Also bleibt dran.

 

Eine Antwort

×