Für die meisten ist das Thema Produktfotografie eher unspannend. Aber in Zeiten von unzähligen Internetshops, die alle Bilder von ihren Produkten brauchen, lässt sich hiermit einiges Geld verdienen. Klar macht es viel mehr Spaß, mit Menschen zu arbeiten, als mit toten Gegenständen. Aber auch in der Produktfotografie gibt es einige Herausforderungen zu meistern.
Die Bilder auf dieser Seite stammen von einem Shooting für einen Onlineshop, bei dem es vor allen Dingen um sportliche Kleidung für junge Leute geht. Aufgabe war, an einer Puppe zu fotografieren. Ich hatte nicht viel Zeit zur Verfügung und musste ca. 200 Kleidungsstücke für Damen und Herren fotografieren. Mir stand ein Assistent zur Seite, der beim An- und Auskleiden der Puppe geholfen hat. So ein Assistent ist bei diesem Thema immer ein riesiger Gewinn. Oft müssen die Bilder mit Produktnummern versehen werden, was der Assistent direkt in der Bildverwaltung oder einer Tabelle, die man schon vorher erstellt hat tun kann.
Für die Beinkleider hatten wir keine freistehende Puppe. Auch hier war mein Assistent eine große Hilfe.
Der Arm auf dem Bild ist dabei kein Problem. weil die Bilder ohnehin freigestellt wurden.
Eine Herausforderung war die Darstellung des Materials. Für Detailaufnahmen war keine Zeit. Für den flauschigen Hoodie habe ich deshalb mit einem Streiflicht gearbeitet, damit die Struktur des Stoffes besser sichtbar wird.
Vorher war noch der Einsatz einer Fusselrolle dringend angeraten, die man ohnehin immer dabei haben sollte, wenn man Kleidung fotografiert oder mit bekleideten Models arbeitet. Um einen sauberen weißen Hintergrund zu erhalten, habe ich diesen mit einem separaten Blitz ausgeleuchtet. Dies erleichtert später das Freistellen, wenn es klare Kontraste zwischen Produkt und Hintergrund gibt. Ansonsten kamen eine große Softbox von frontal, schräg oben und zwei Blitze von (sehr) schräg vorn zum Einsatz, um den Hoodie auszuleuchten und das Material gut sichtbar zu machen.
Es hat einige Zeit gedauert, bis der Faltenwurf der Kleidung an der Puppe halbwegs symmetrisch war. Eng anliegende Kleidungsstücke sind da einfacher, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist.
Freigestellt wirkt das gleiche Shirt dann viel plastischer:
Alle hier gezeigten Bilder habe ich mit einem 50mm-Objektiv fotografiert, da diese Brennweite bei einer Vollformatkamera ungefähr der Sichtweise des menschlichen Auges entspricht. Alle Bilder sind mit Blende 16 fotografiert worden, um eine möglichst durchgängige Tiefenschärfe zu erhalten.
Problematisch war bei einigen Kleidungsstücken der Weißabgleich. Den habe ich in der Kamera schon mal auf Blitzlicht gestellt. Bei sehr farbigen Artikeln (vor allen Dingen bei viel rot) ist aber ein nachträglicher Weißabgleich am Rechner nötig gewesen. Hier ist es es immer hilfreich, das fotografierte Produkt bei der Bearbeitung vorrätig zu haben, um eine möglichst originalgetreue Farbgestaltung zu generieren. Am Ende will ja der Kunde etwas kaufen, was exakt, wie auf dem Foto auf der Shop-Website aussieht. Gerade bei Kleidung ist das ein ganz wichtiges Thema.
Das soll es für heute gewesen sein. Wenn Ihr einen Onlineshop habt, kann ich Euch gerne bei der Erstellung von Bildern dafür unterstützen. Ruft mich unter 0151/29131596 an oder schriebt mir eine Mail. Ihr könnt auch das Kontaktformular auf dieser Website benutzen.