Wir sind an der letzten Station unserer Reise angekommen, wobei sich das Ankommen etwas schwierig gestaltet hat.

Die Portiers unseres Hotels in Delhi mussten erstmal ihre Wichtigkeit demonstrieren und mit einer Mischung aus Inkompetenz und Desinteresse unser Checkin verzögern. Als wir dann in unserer Zimmer kamen, sind wir fast wieder rückwärts rausgefallen. Es gab buchstäblich nichts, was nicht dreckig war. Vom Bad angefangen über das Bett bis zu den Wänden. Über das Bett, auf dem noch die Haare unserer Vorgänger lagen, krochen kleine Insekten. Blanke Stromleitungen hingen frei im Raum herum. So etwas habe ich echt noch nie erlebt. In keinem Land. Im Gegensatz dazu waren unsere AirBnB-Unterkünfte die reinsten Luxussuiten. Also Finger weg vom Shyam Palace in Pahar Gangj. Ein schlimmeres Rattenloch ist kaum vorstellbar. Mir stellt sich nur die Frage, warum booking.com so ein Rattenloch überhaupt anbietet.

Nun war also die Suche eines neuen Zimmers angesagt. Das bedeutete schon einen gewissen Nervfaktor, weil es schon kurz vor Mitternacht war. Eine Stunde später konnten wir dann in ein passables Zimmer in einem anderen Hotel einziehen. Die Stimmung wurde wieder besser.

Heute morgen hatten wir uns das Red Fort als Ausflugsziel vorgenommen. Eigentlich wäre noch viel mehr drin gewesen. Aber wir sind beide gesundheitlich noch recht angeschlagen. Mehr war einfach nicht zu machen.

Die Fahrt von Pahar Gangj, der Altstadt von Delhi, bis zum Red Fort dauerte ca. 30 Minuten und kostete 150 Rupien. Das war ein fairer Preis.

Das Red Fort in Delhi ist ein imposanter Bau, welcher zwischen 1639 und 1648 vom Mogulkaiser Sha Jahan errichtet wurde.

Der Eintritt kostet für ausländische Touristen 500 Rupien pro Person. Eine lange Mauer aus rotem Stein umschließt das Fort.

Nach mehreren Sicherheitskontrollen erreichten wir endlich das Innere des Forts. Dort waren wir erst einmal sehr überrascht, denn statt historischer Gebäude wurden wir von einer langen Ladenstraße begrüßt.

Nach ein paar Minuten hatten wir es dann geschafft, der richtige Eingang in das Fort kam in Sichtweite.

Dann wurde es imposant. In weitläufigen Gärten gab es immer wieder historische Hallen und Gebäude aus rotem Stein oder weißem Marmor mit wundervollen Malereinen und Einlegearbeiten zu besichtigen.

Vor allem die Hallen aus weißem Marmor waren beeindruckend.

Morgen geht es dann noch Hause. Dann wird es noch einen Blogeintrag geben, in dem ich ein paar Tipps zu Indien und der Fotografie in Indien geben werde. Das wird teils fotografisch und teils technisch.

Wir hatten eine tolle Reise mit einigen, vor allem gesundheitlichen, Hindernissen. Indien ist ein phantastisches Land. Aber es gibt Dinge, die dem europäischen Touristen echt den Spaß verderben können. Elke hat dazu einen lustigen Blogeintrag gefunden: https://www.coconut-sports.de/asien/indien/skurrile-fakten-indien/.

Nachtrag

Unser letzter Abend in Indien sollte noch mit einem netten Abendessen in einem Roof-Top-Restaurant beschlossen werden. Davon gibt es in Pahar Gangj eine ganze Menge. Auf dem Weg dorthin habe ich meinem Spieltrieb freien Raum gelassen und mit Doppelbelichtungen an meiner keinen Olympus gespielt. Prompt kam eine Hochzeitsgesellschaft vorbei.

Das pulsierende Leben auf den Straßen von Delhis Altstadt ist auch immer wieder spannend für ein Fotomotiv. Vorausgesetzt, man hat schon ein reduziertes Hörvermögen. Wenn nicht, ist der Nervfaktor durch das Dauerhupkonzert extrem hoch.

Wir gingen also den Main Bazar immer weiter runter, bis wir an einer Kreuzung drei Roof-Top-Restaurants gefunden haben. Wir entschieden uns spontan für das Exotic Root Top Restaurant & Cafe. Besser hätten wir es nicht treffen können. Das Cafe ist ein Szene-Kaffe mit gechillter Musik und super leckerem Essen. Auch die Kellner sind sehr engagiert, was hier keine Selbstverständlichkeit ist. Sehr zu empfehlen sind die Käse-Spinat-Momos. Das ist die indische Variante der Maultaschen. Im Gegensatz zu den deutschen Maultaschen ist der Teig etwas dünner. Dafür ist die Füllung größer.

Vom Dach konnten wir noch einmal das Straßenleben von Pahar Gangj bei Nacht beobachten.

 

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