Draußen regnet es und so habe ich Zeit, den nächsten Blogeintrag zu schreiben. Vor drei Tagen erlebten wir den bisherigen Höhepunkt unserer Reise: Die Samaria-Schlucht. Die Samaria-Schlucht ist mit 15 km Länge und bis zu 3200 m Tiefe, die größte Schlucht Griechenlands. Einige Quellen schreiben auch, dass dies die größte Schlucht Europas ist. Wie auch immer: Beeindruckend ist sie allemal.

Um die Schlucht zu durchwandern sollte man halbwegs fit sein. 15 km klingen zwar nach einer gut zu bewältigenden Strecke. Der Weg ist aber oft sehr steil und steinig, was die ganze Wanderung wirklich anstrengend macht. Festes Schuhwerk, nach Möglichkeit Wanderstöcke und ausreichend Verpflegung für einen Tag sollten unbedingt dabei sein. Ein Behältnis für Wasser, was man an den vielen Quellen immer wieder auffüllen kann, ist auch dringend anzuraten, denn man kommt schon ganz schön ins Schwitzen. Auch wenn man nicht im Hochsommer wandert.

Die Schlucht durchwandert man am Besten von oben nach unten. Oberhalb von Omalos befindet sich der Einstieg in die Schlucht. Dort kann man für 5 € pro Tag parken. Unten in Agia Roumeli angekommen kann man mit dem Schiff nach Sougia fahren und dann wieder mit dem Bus zurück man Omalos fahren. Der Bus fährt direkt zum Parkplatz am Eingang der Schlucht. Wichtig ist nur, dass man die Fähre um 17:30 Uhr erreicht. Dabei sollte man beachten, dass die Zeitangaben zum durchwandern der Schlucht eher sportlich sind und auch ein paar Pausen eingeplant werden müssen. Wir waren jedenfalls nach 7 Stunden am Ziel, sind aber auch nicht die ganz schnellen Wanderer.

Das erste Stück des Weges führt durch duftende Zypressenwälder. Überall summt es von den Bienen, die in Schwärmen das Harz der Zypressen sammelten.

Nach ca. 5-6 Kilometern stößt am auf das Bachbett, was sich durch die ganze weitere Schlucht zieht.

An einer kleinen Raststätte begegneten wir unserem ersten und einzigen (noch jungem) Steinbock.

Das Dorf Samaria, welches der Schlucht seinen Namen gab, erreicht man nach ca. 9 Kilometern. Samaria ist seit einigen Jahrzehnten verlassen und zum größten Teil sind nur noch die Grundmauern der Häuser zu erkennen.

Immer weiter verengt sich die Schlucht und immer tiefer schneidet sich der Bach zwischen die Felsen. Am Eingang der engsten und tiefsten Stelle der Schlucht mussten wir natürlich ein Selfie machen.

Die Schlucht kann man unmöglich in ihren vollen Ausmaßen fotografieren. Die sich über den senkrechten Felswänden erhebenden Berge steigen bis auf 3200 m an, wobei, die tiefsten Stellen der Schlucht nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.

Erstaunlich ist auch, wie sich die Vegetation die Wände der Schlucht als Lebensraum erobert hat.

Völlig erschöpft und rechtzeitig, um noch etwas essen zu können, erreichten wir dann Agia Roumeli. Der Blick vom Schiff auf den Ausgang der Samaria-Schlucht entschädigte uns dann noch einmal für alle Strapazen.

Nach einer Stunde Fahrt entlang der kretischen Südküste, tauchte dann bald unser Ziel Sougia auf. Die Landschaft war wie immer atemberaubend.

Im nächsten Blog geht es dann nach Chania. Auch davon wird es viele schöne Bilder geben.

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