Nach ein paar Tagen Pause gibt es jetzt wieder einen neuen Blog. Heute geht es um die Grundlagen der Studiofotografie.

Ihr werdet sicher fragen, warum ich hier einen Artikel einstelle, der sich sehr auf die professionelle Ecke bezieht. Aber es geht auch einfach. Wie so oft kann man auch bei der Studiofotografie mit ganz einfachen Mitteln sehr viel erreichen. Nach oben ist natürlich immer Luft.

Fangen wir also an.

Was brauche ich?

Die gute Nachricht vornweg: Du brauchst kein Studio zu mieten, um Studiofotografie zu machen. Das eigene Wohnzimmer tut es auch. Natürlich hat ein Raum, der nur für diesen Zweck genutzt wird, unschlagbare Vorteile. So kann man Hintergründe und Stative zum Beispiel aufgebaut lassen. Womit wir schon bei den wichtigsten Requisiten wären. Einfache Hintergründe bestehen aus zwei stabilen Stativen und einer Querstange, auf der eine Papier- oder Stoffrolle aufgehängt wird. Hier ist unbedingt auf stabile Stative und Stangen zu achten. Es gibt hier sehr viel „preiswerte“ Technik zu kaufen, die ihren Preis nicht wert ist. Die Stoff- oder Papierrollen gibt es in verschiedenen Farben. Wofür man sich entscheidet, hängt sicher von den eigenen Motiven und Vorlieben ab. Für den Anfang sollte schwarz und weiß erst mal ausreichen.

Natürlich brauchen wir Licht. Dabei gilt die Regel, dass meine Lichtsetzung umso komplexer werden kann, me mehr Lichtquellen ich habe. Als Lichtquellen kommen Studioblitze aber auch Aufsteckblitze in Frage. Studioblitze haben den unschlagbaren Vorteil, dass sie ein Einstelllicht zur Beurteilung der Lichtsetzung haben. Das ist von unschätzbarem Wert.

Blitze müssen natürlich auf ein Stativ. Für Studioblitze gibt es spezielle Lampenstative. Bei Aufsteckblitzen sind oft Adapter dabei, die auf einen normales Stativ passen.

Die Blitze müssen natürlich auch ausgelöst werden. Das passiert über ein an der Kamera angebrachtes Kabel, Infrarot oder Funk. Die kabellosen Varianten benötigen natürlich Sender, die in der Regel auf dem Blitzschuh der Kamera angebracht sind.

Das Licht aus den Blitzen muss in die richtige Richtung gebracht werden. Dafür gibt es Lichtformer. Das sind z.B. Softboxen, Durchlichtschirme, Beautydishes, Waben, u.s.w. Aber dazu später etwas mehr.

Für das Model sollte sich ein Spiegel im Studio befinden. Auch etwas farbloses Abdeckpuder kann sehr hilfreich sein, um glänzende Hautpartien zu vermeiden, denn im Studio kann es schon mal sehr warm werden.

Ein Hocker (ohne Lehne) ist sicher immer gut, wenn man das Model im Sitzen fotografieren möchte.

An Objektiven bevorzuge ich in der Regel Festbrennweiten (35 mm, 50 mm und am liebsten 85 mm) wegen der besseren Abbildungsqualität. Ein Zoomobjektiv tut es für den Anfang aber auch.

Lichtaufbau

Der einfachste Lichtaufbau besteht aus einer Lampe. Diese kann frontal, schräg von vorn oder seitlich auf das Model gerichtet sein. Je seitlicher das Licht kommt, umso stärker werden die Konturen des Gesichts betont. Ob das Licht von unten, auf Augenhöhe oder von oben kommt, ist jedem selbst überlassen und hängt davon ab, wie man sein Model in Szene setzen will.Softboxen, Durchlichtschirme und Beautydisches streuen das Licht. Dabei gilt: Je größer die Softbox, umso stärker wird das Licht gestreut und desto geringer ist die Schattenbildung am Hintergrund. Softboxen gibt es auch für Aufsteckblitze und von den verschiedensten Herstellern. Sehr gute Erfahren habe ich bei Softboxen für Aufsteckblitze mit dem Hersteller Lastolite gemacht. Durchlichtschirme streuen das Licht ähnlich, wie eine Softbox. Im Titelbild ist einer in Aktion zu sehen. Beautydishes sind sehr schön für Portraits mit ganz weich gezeichneter Haus geeignet. Für ein richtig schönes Portrait Euerer Freundin sind diese Teile bestens geeignet. Waben sind schwarze Gitter, aus Plastik oder Stoff, die vor einer Softbox oder einem Beautydish angebracht werden. Sie richten das Licht und lassen die Konturen des Models sehr stark hervor treten. So etwas ist gut für ausdrucksstarke Portraits von Männern geeignet. Ihr seht also, dass es ganz verschiedene Arten gibt, das Licht zu formen. Hier nun ein paar Beispiele:

Dieses Bild ist ein schönes Beispiel für den Einsatz einer Wabe. Hier wurden zwei Lichter von schräg vorn und leicht oberhalb des Models eingesetzt, wie man an den Reflexen in den Augen sieht. Die Wabe kam von rechts vorn und eine Softbox mit etwas weniger Leistung von links vorn. Die Wabe sorgt hier für deutliche Konturen des Gesichts und der Haut.

Das folgende Bild zeigt den Einsatz eines Beautydishes:

Wieder habe ich zwei Lampen von schräg vorn, dieses Mal auf Augenhöhe, genutzt. Der Beautydish war auf der linken Seite. Das Bild ist nicht nachträglich weichgezeichnet worden. Die glatte Haut ist dem Beautydish (und natürlich dem hübschen Model) zu verdanken.

Natürlich könnte ich hier noch viele Seiten über die Studiofotografie schreiben. Mit diesem Thema kann man ganze Bücher füllen. Aber ich brauche ja noch „Futter“ für künftige Blogs.

Ich hoffe, ich konnte Euch etwas neugierig auf dieses Thema machen und zum experimentieren anregen.

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