Schlagwort: Mahabodhi-Tempel

  • Tempeltour

    Tempeltour

    Der Tag gestern stand ganz im Zeichen meiner Abschlussarbeit zum Medienfotografen an der S.E.T.. Meine Fotos habe ich schon fast zusammen. Jetzt geht es an die Erstellung der Abschlusspräsentation. Das wird ein Video werden, welches natürlich ganz stark von meiner jetzigen Reise geprägt sein wird. Dafür habe ich noch eine ganze Menge Material gebraucht, was ich gestern fotografiert und gefilmt habe. Im Vorfeld hatte ich ja schon etwas Herzklopfen, ob ich überhaupt mit meiner ganzen Ausrüstung, inklusive Stativ, in den Mahabodhi-Tempel komme. Sicherheitshalber hatte ich meinen Presseausweis mit dabei. Dann war aber alles ganz einfach.

    Ein erhebender Anblick bietet sich jedes Mal, wenn man an der Treppe zum Mahabodhi-Tempel steht.

    Trotzdem wollte ich erst einmal außen herum gehen, um einen schönen Platz für einen Videoschwenk zu finden, um etwas Füllmaterial für mein Video zu filmen. Auch dabei ergaben sich wunderschöne Einblicke.

    Rings um den Tempel herum gibt es viele freie Flächen zum meditieren und für buddhistische Unterweisen. Überall passiert etwas.

    Der Fuß des Haupttempels ist über und über mit Blumen und buddhistischen Symbolen geschmückt. Bei der Hitze hier muss das alles jeden Tag erneuert werden. Ständig sind Mönche und bezahlte Helfer damit beschäftigt, verwelkten Blumenschmuck durch frischen auszutauschen. An vielen Stellen sieht man Berge von Blüten, die dafür verwendet werden. Aber auch vor dem Tempel werden Blumen angeboten, die man dann auch selbst in den Tempel mitbringen kann.

    Im Innenraum des Haupttempels gibt es eine große Buddha-Statue. Hier hineinzugehen ist für viele Pilger der Höhepunkt einer Reise nach Bodhgaya. Vor dem Buddha werden Opfergaben dargebracht, of Essen oder Geld, was dann dem Tempel oder auch den Mönchen zugute kommt. 

    Jetzt war die Erstellung eines Zeitraffer-Videos von der belebtesten Kreuzung Bodhgayas an der Reihe. An dieser Stelle der Stadt gelten praktisch keine Verkehrsregeln mehr. Alles fährt und läuft durcheinander. Das Hupkonzert bringt die Trommelfelle an die Scherzgrenze. Als ich dort ankam, war es jedoch totenstill. Alle Straßen ringsum ware gesperrt, weil irgend eine wichtige Person unterwegs war. Also musste ich umplanen und bin über den Markt zur Einkaufsstraße gegangen, um dort mitten zwischen allen möglichen Straßenküche mein Zeitraffer-Video zu drehen. Das hat einige Anläufe gebraucht. Rikschas stoppten direkt vor meiner Kamera, neugierige Kinder blockierten das Sichtfeld und eine Bettlerin wollte wohl ebenfalls direkt abgelichtet werden. Irgendwann hatte ich es dann doch geschafft. Durstig und schwitzend ging es dann mit einem Zwischenstopp an einem Samosa-Stand zurück ins Hotel.

    Zum Sonnenuntergang sollte noch der Big Buddha fotografiert und gefilmt werden. Pünktlich vor Sonnenuntergang war ich dort. Jedoch war der Smog so stark, dass die Sonne nicht zu sehen war. Trotzdem sind mir einige Bilder und ein Video vom Big Buddha gelungen.

    Bald schon schloss dieser Tempel und es war Zeit zurück ins Hotel zu fahren und das gesammelte Material zu sichten. Jetzt fehlen nur noch zwei Bilder für meine Abschlussarbeit und ich kann mich endlich auf die Erstellung meiner Präsentation konzentrieren.

  • Mahabodhi-Tempel und Fotosession

    Mahabodhi-Tempel und Fotosession

    Die Spannung steigt. Heute steht dass Shooting für eine meiner Abschlussarbeiten meines Fotostudiums an der S.E.T. an. In den vergangenen Tagen habe ich mit wildfremden Menschen in Bodhgaya Kontakt aufgenommen, um sie für mein Shooting zu gewinnen. Aber erstens einmal geht es in den Mahabodhi-Tempel, um etwas zu meditieren. Auf dem Weg dorthin begegnete uns noch dieser Baba. Er bekam eine Spende und ich ein Bild.

    Eigentlich wollten wir ja meditieren. Aber der Tempel hat mich dann dolch so sehr fasziniert, dass ich noch einige Fotos machen musste.

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    Auf dem Weg zum Bodhi-Tree kamen wir am Butterlamp-House vorbei. Hunderte, wenn nicht sogar tausende Öllampen brannten dort.

    Die Luft war heiß und roch nach Fett. Da wir barfuß den Raum betreten mussten, war das viele Fett auch schnell an den Füßen zu spüren. Aber der Anblick war überwältigend.

    Auch auf dem Weg zurück kam ich nicht umhin, noch ein paar Fotos zu schießen.

    Jetzt war es Mittag und höchste Zeit, das Shooting vorzubereiten. Inständig hoffte ich, dass alle drei Teilnehmer da sein würden. Den Treffpunkt habe ich extra eine halbe Stunde vorverlegt, weil Pünktlichkeit in Indien nicht gerade zu den großen Tugenden gehört. Umso erstaunter war ich, als der erste Teilnehmer schon eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit da war. Der letzte kam 20 Minuten zu früh. Ich war erleichtert und glücklich, dass alle da waren und es ging zu Fuß zum alten Hindutempel.

    Da es früher war, als geplant, war das Licht zum Fotografieren unheimlich schwer zu beherrschen. Es war gleißend hell und der Sand im naheliegenden Flussbett reflektierte das Licht noch einmal mehr. Es brauchte viele Versuche, um endlich die richtigen Plätze und Einstellungen zu finden.

    Aber dann entwickelte sich das Shooting zu einem echten Happening. Einer der Teilnehmer war ein buddhistischer Mönch, der andere ein Verehrer des indischen Philosophen Osho (Begründer der Bhagwan-Bewegung). Daraus entwickelten sich ganz schnell viele Gespräche über Gott und die Welt. Ein paar indische Sweets hellten die Stimmung noch mehr auf. Am Ende hatten alle Beteiligten einen riesen Spaß, was man hoffentlich an den ersten vier Bildern meiner Serien sehen kann.

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    Zum Schluss sind wir dann noch alle auf einen Chai zum Hari Om gefahren und haben den Tag mit vielen spannenden Gesprächen beendet.

  • Der erste Workshop

    Der erste Workshop

    Gerade sitze ich in unserer Bambushütte. Es regnet und aus der Nachbarschaft klingen die Musik und die Gebete aus einem Hindu-Tempel herüber. Eine gute Gelegenheit, vom gestrigen Tag zu berichten.

    Unser erster Tag in Bodhgaya hat uns gleich alles abverlangt. Zirka zwanzig Kinder aus verschiedenen Schulen aus Bodhgaya und Umgebung waren da, um das Stück für die neue Show zu entwickeln und schon einzelne Szenen zu proben.

    Vor dem Frühstück wurde sich erst einmal mit viel Bewegung und Yoga aufgewärmt.

    Das dauerte fast zwei Stunden. Währenddessen sorgten die Kühe im Sachi Home für frische Milch, die wir für unseren Chai brauchen.

    Nach dem morgendlichen Warm-up war der Hunger natürlich groß. Eine Straßenküche brachte uns das Frühstück vorbei: Litti und Chokha. Litti sind kleine leckere Teigbällchen mit einer Kichererbsenfüllung. Chokha ist gekochtes Gemüse mit Kartoffeln und einem hohen Anteil an Kichererbsen. Dazu gibt es etwas Rettich und Chilis. Alles wurde auf Tellern aus getrockneten Bananenblättern serviert und mit den Fingern gegessen. Natürlich war das Essen ordentlich scharf. So scharf, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. Aber die Kinder haben das ohne mit der Wimper zu zucken gegessen.

    Nach dem Frühstück standen die ersten Spielübungen auf dem Programm. Dabei ging es vor allem darum, verschiedene Emotionen mit einem Partner zu spielen. Dabei bekommt man eine Emotion vorgegeben und geht bei passender Musik aufeinander zu. Der Partner spiegelt dabei die eigenen Emotionen. Hier ist unser Tanzlehrer (Abishek) dabei, Liebe zu spielen.

    Für die neue Show gibt es von der Leitung des Projekts schon einen groben Plan, aber noch kein fertiges Stück. Deshalb beschlossen wir, die Kinder in Gruppen aufzuteilen und Ideen sammeln zu lassen. Jede Gruppe sollte dann ihre eigenen Ideen spielerisch umsetzen.

    Daraus entstanden ist ein Feuerwerk der Kreativität und des Humors. Aber auch ganz ernste Darbietungen, die das Leben der Kinder in der Familie auf dem Land thematisiert haben, waren zu sehen.

    Die Kinder haben an diesem Tag wirklich alles gegeben. Es ist kaum zu glauben, dass sie erst seit wenigen Tagen Theater spielen.

    Den Abschluss des Workshops bildete ein Bühnenaufgang. Das Thema war „Die Frage Deines Lebens“. Dabei spricht jeder laut die Frage aus, die ihn am meisten beschäftigt und stellt sich mit einer passenden Pose auf die Bühne. Zum Schluss stehen alle Schauspieler als ein Bild auf der Bühne.

    Am Ende des Tages waren ganz viele strahlende Gesichter zu sehen. Das ist genau das, was die Arbeit hier so einmalig macht: Man bekommt von den Kindern ganz viel zurück.

    Nach getaner Arbeit gehen wir fast täglich in den Mahabodhi-Tempel zum meditieren. Dies gibt uns wieder die Ruhe und die Kraft, die wir für die meist sehr anstrengenden Tage brauchen. Außerdem ist dies ein ganz besonderer Ort. Der Überlieferung nach ist dort der Buddha unter einem Baum erleuchtet worden. Dieser Baum steht in der dritten oder vierten Generation noch immer und ist einer der beliebtesten Meditationsplätze im Tempel. Natürlich zieht dies Tausende von buddhistischen Pilgern nach Bodhgaya.

    Der Mahabodhi-Tempel selbst beeindruckt mich immer wieder aufs neue. Es ist nicht nur die wundervolle Tempelanlage, sondern die friedliche und liebevolle Stimmung, die dort herrscht. Sicher ist es durch die vielen Pilger, die aus aller Welt dort sind, auch mal sehr voll. Aber die religiösen Gesänge und die Pilger selbst verbreiten eine wundervolle Stimmung. Egal ob man gläubiger Buddhist ist oder nicht, diese Stimmung schlägt sofort auf einen selbst über.

    Die Kehrseite Indiens sieht man um den Tempel herum. Viele Bettler werden von den Besuchern des Tempels angezogen, in der Hoffnung auf etwas Geld oder etwas zu essen. Ein großer Teil der Bettler sind die so genannten weißen Witwen, aber auch viele Frauen, die mit ihren kleinen Kindern auf der Straße leben. Das Schicksal der weißen Witwen finde ich besonders tragisch. Dies sind Frauen, deren Männer gestorben sind und die deshalb aus ihrer Gemeinschaft ausgestoßen wurden. Dabei ergeht es diesen Frauen heute noch ein „besser“ als noch vor fünfzig Jahren. Damals wurden diese Frauen bei der Feuerbestattung ihres Mannes mit verbrannt. Grausam!