Es geht los: Die Eventsaison hat begonnen. Die Sonne scheint, die Menschen kommen aus ihren Häusern und genießen das schöne Wetter. Es wird wieder draußen gefeiert.

Letztes Wochenende hatte gleich zwei Events zu fotografieren. Also habe ich mir gedacht: Warum soll ich nicht einmal etwas über Eventfotografie schreiben?

Eventfotografie lebt vom Moment. Man muss also schnell sein. Es gilt, Motive blitzschnell zu erfassen und möglichst perfekt zu fotografieren. Das erfordert schon ein bisschen Übung, denn die Bilder sollen ja schon etwas mehr hermachen, als schnelle Schnappschüsse (die auch mal ganz nett sein können). Es geht nicht darum, mal den einen super Zufallstreffer zu landen, sondern ganz gezielt die richtigen Situationen zu erkennen und fotografisch umzusetzen.

Erst einmal zur Ausrüstung: Ich bin immer mit zwei Vollformatkameras mit zwei lichtstarken Zoom-Objektiven unterwegs: Auf der einen Kamera sitzt ein 24-70 mm und auf der anderen Kamera ein 70-200 mm Tele. Damit hängen zwar einige Kilo am Körper, aber ich bin für die meisten Situationen gerüstet. Als echte Hilfe haben sich die Sun-Sniper-Gurte erwiesen, mit denen ich beide Kameras links und rechts vom Körper tragen kann.

Auf jeder Kamera steckt noch ein Profoto A1. Je nach Situation mit einer Streulichscheibe, einem Diffusor oder einem Softbounce. Ich mag zwar natürliches Licht sehr und bringe es auch immer in meine Bilder. Aber es ist zu unberechenbar und oft muss etwas nachgeholfen werden, um das Motiv in seiner vollen Schönheit erstrahlen zu lassen.

Der erste Event war ein fünfzigster Geburtstag mit vielen Gästen, der im Freien stattfand. Das Wetter war schön, aber immer wieder änderte sich das Licht, weil einmal Wolken vor der Sonne waren und einmal nicht. Bilder bei Tageslicht konnte ich nur kurz machen, weil die Party erst am späten Nachmittag begann.

Ein schöner Schnappschuss ist mir hier gelungen. Ich zeige ihn, weil ich etwas auf die Bildbearbeitung und die Fototechnik eingehen will.

vorher

nachher

Es war schon später Nachmittag und hatte nicht mehr ganz so viel Licht. Trotzdem sollte das Bild luftig und leicht wirken. Fotografiert wurde dieses Bild mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit Blende 2.8 und 140 mm Brennweite. Die Belichtungszeit war 1/125 Sekunde. Die Kamera stand auf manuell und der Weißabgleich war auf 5600 Kelvin fest eingestellt. Den Blitz habe ich imm TTL-Modus betrieben und um eine Blendenstufe reduziert, um das vorhandene Licht mehr zur Geltung zu bringen. Die offene Blende und das Tele haben schon mal den Hintergrund schön unscharf gemacht.

In der Nachbearbeitung sind dann die Belichtung erhöht- und etwas an der Sättigung und der Luminanz vom Grün im und am Blau der Haare der Frau im Hintergrund manipuliert worden.

In einem letzten Schritt sollte das eigentliche Motiv mehr in den Vordergrund treten. Geholfen hat hierbei eine radiale Verlaufsmaske um das Motiv, bei der alle Anpassungen außerhalb des markierten Bereichs vorgenommen wurden. Dazu habe ich Klarheit, Struktur und Schärfe auf ein Minimum reduziert und auch die Sättigung etwas herabgesetzt.

Das folgende Bild ist dann ganz ähnlich bearbeitet worden:

Ich neige schnell dazu, mich von dem Treiben auf den Events mitreisen zu lassen. Das hat aber selten dazu beigetragen, wirklich gute Bilder zu machen. Stattdessen setze ich mich vor jedem Event etwas hin und meditiere etwas. So komme ich in eine innere Ruhe und erhalte etwas Abstand zum Geschehen. Das schärft meinen Blick und lässt mit ruhig, konzentriert und mit etwas Distanz zum Geschehen um mich herum arbeiten. Dabei entdecke ich immer wieder schöne Motive am Rande des Events, wie dieses hier:

Auch das Foto habe ich mit einem Tele und offener Blende gemacht. Das Tele gibt mir die Möglichkeit, Abstand zum Motiv zu halten und die Menschen in ihrem Tun nich zu stören. So entstehen sehr authentische Bilder.

Bald wurde es Abend . Viele versammelten sich um das Lagerfeuer und schauten verträumt in die Flammen.

Natürlich gab es bei der Party auch einige Performances. Die konnte ich natürlich nicht mit Blitz fotografieren, weil das wirklich sehr gestört hätte. Es war schon stockdunkel und ich hatte nur das Bühnenlicht aus einem Beamer und einem LED-Strahler zur Verfügung. Die Idee war, die extremen Kontraste zu nutzen und das in schwarz/weiß umzusetzen.

Die gleiche Technik habe ich dann auch genutzt, um dieses Foto eines tanzenden Mädchens zu schießen.

Hier hatte ich nur das Licht eines Beamers zur Verfügung, der einen harten Schatten der Tänzerin auf den Hintergrund geworfen hat, was erst den Reiz dieses Bildes ausmacht.

Ich möchte Euch ermutigen, schwere Lichtsituationen nicht als Problem, sondern als Möglichkeit zu betrachten, einmal ganz andere Bilder als sonst zu machen.

Der zweite Event, gleich am nächsten Tag, war der gemeinsame Auftritt des Stadtorchesters Bad Vilbel und des Bläserensembles. Morgens um drei war ich nach dem ersten Event im Bett und schnell musste ich wieder raus. Akkus mussten geladen- und das passende Equipment eingepackt werden. Das Leben als Fotograf ist manchmal stressig, aber auch erfüllend.

Gleich am Anfang bot sich ein schönes Motiv, was ich dann gleich noch in schwarz/weiß umgesetzt habe.

Mir selbst gefällt die schwarz/weiß-Variante sogar besser, als die in Farbe.

Auch diese Bilder wurden alle mit Tele geschossen. Die Herausforderung war hier, den richtigen Weißabgleich zu finden. Die Bühne ist mit einer Mischung als kaltem LED-Licht und warmen Licht aus Halogenlampen beleuchtet worden. Jeder Musiker war einem anderen Spot aussetzt und sah am Ende auf den Bildern auch anders aus. Also habe ich mit einer festen Farbthemperatur gearbeitet und den Weißabgleich am Computer vorgenommen.

Alle Bilder der Musiker sind mit einer Canon EOS R entstanden.

Hier noch ein paar Bilder von diesem Event.

Hoffentlich konnte ich Euch einige hilfreiche Tipps zur Eventfotografie geben.

Über eine Buchung zu Euer Hochzeit oder Eurem Privat- oder Firmenevent würde ich mich natürlich auch sehr freuen.

gleich unverbindlich einen Termin anfragen

für Hochzeit, Event oder Studio
×