Schlagwort: EOS 5D Mark IV

  • Eventfotografie

    Eventfotografie

    Es geht los: Die Eventsaison hat begonnen. Die Sonne scheint, die Menschen kommen aus ihren Häusern und genießen das schöne Wetter. Es wird wieder draußen gefeiert.

    Letztes Wochenende hatte gleich zwei Events zu fotografieren. Also habe ich mir gedacht: Warum soll ich nicht einmal etwas über Eventfotografie schreiben?

    Eventfotografie lebt vom Moment. Man muss also schnell sein. Es gilt, Motive blitzschnell zu erfassen und möglichst perfekt zu fotografieren. Das erfordert schon ein bisschen Übung, denn die Bilder sollen ja schon etwas mehr hermachen, als schnelle Schnappschüsse (die auch mal ganz nett sein können). Es geht nicht darum, mal den einen super Zufallstreffer zu landen, sondern ganz gezielt die richtigen Situationen zu erkennen und fotografisch umzusetzen.

    Erst einmal zur Ausrüstung: Ich bin immer mit zwei Vollformatkameras mit zwei lichtstarken Zoom-Objektiven unterwegs: Auf der einen Kamera sitzt ein 24-70 mm und auf der anderen Kamera ein 70-200 mm Tele. Damit hängen zwar einige Kilo am Körper, aber ich bin für die meisten Situationen gerüstet. Als echte Hilfe haben sich die Sun-Sniper-Gurte erwiesen, mit denen ich beide Kameras links und rechts vom Körper tragen kann.

    Auf jeder Kamera steckt noch ein Profoto A1. Je nach Situation mit einer Streulichscheibe, einem Diffusor oder einem Softbounce. Ich mag zwar natürliches Licht sehr und bringe es auch immer in meine Bilder. Aber es ist zu unberechenbar und oft muss etwas nachgeholfen werden, um das Motiv in seiner vollen Schönheit erstrahlen zu lassen.

    Der erste Event war ein fünfzigster Geburtstag mit vielen Gästen, der im Freien stattfand. Das Wetter war schön, aber immer wieder änderte sich das Licht, weil einmal Wolken vor der Sonne waren und einmal nicht. Bilder bei Tageslicht konnte ich nur kurz machen, weil die Party erst am späten Nachmittag begann.

    Ein schöner Schnappschuss ist mir hier gelungen. Ich zeige ihn, weil ich etwas auf die Bildbearbeitung und die Fototechnik eingehen will.

    vorher


    nachher


    Es war schon später Nachmittag und hatte nicht mehr ganz so viel Licht. Trotzdem sollte das Bild luftig und leicht wirken. Fotografiert wurde dieses Bild mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit Blende 2.8 und 140 mm Brennweite. Die Belichtungszeit war 1/125 Sekunde. Die Kamera stand auf manuell und der Weißabgleich war auf 5600 Kelvin fest eingestellt. Den Blitz habe ich imm TTL-Modus betrieben und um eine Blendenstufe reduziert, um das vorhandene Licht mehr zur Geltung zu bringen. Die offene Blende und das Tele haben schon mal den Hintergrund schön unscharf gemacht.

    In der Nachbearbeitung sind dann die Belichtung erhöht- und etwas an der Sättigung und der Luminanz vom Grün im und am Blau der Haare der Frau im Hintergrund manipuliert worden.

    In einem letzten Schritt sollte das eigentliche Motiv mehr in den Vordergrund treten. Geholfen hat hierbei eine radiale Verlaufsmaske um das Motiv, bei der alle Anpassungen außerhalb des markierten Bereichs vorgenommen wurden. Dazu habe ich Klarheit, Struktur und Schärfe auf ein Minimum reduziert und auch die Sättigung etwas herabgesetzt.

    Das folgende Bild ist dann ganz ähnlich bearbeitet worden:


    Ich neige schnell dazu, mich von dem Treiben auf den Events mitreisen zu lassen. Das hat aber selten dazu beigetragen, wirklich gute Bilder zu machen. Stattdessen setze ich mich vor jedem Event etwas hin und meditiere etwas. So komme ich in eine innere Ruhe und erhalte etwas Abstand zum Geschehen. Das schärft meinen Blick und lässt mit ruhig, konzentriert und mit etwas Distanz zum Geschehen um mich herum arbeiten. Dabei entdecke ich immer wieder schöne Motive am Rande des Events, wie dieses hier:


    Auch das Foto habe ich mit einem Tele und offener Blende gemacht. Das Tele gibt mir die Möglichkeit, Abstand zum Motiv zu halten und die Menschen in ihrem Tun nich zu stören. So entstehen sehr authentische Bilder.

    Bald wurde es Abend . Viele versammelten sich um das Lagerfeuer und schauten verträumt in die Flammen.


    Natürlich gab es bei der Party auch einige Performances. Die konnte ich natürlich nicht mit Blitz fotografieren, weil das wirklich sehr gestört hätte. Es war schon stockdunkel und ich hatte nur das Bühnenlicht aus einem Beamer und einem LED-Strahler zur Verfügung. Die Idee war, die extremen Kontraste zu nutzen und das in schwarz/weiß umzusetzen.


    Die gleiche Technik habe ich dann auch genutzt, um dieses Foto eines tanzenden Mädchens zu schießen.


    Hier hatte ich nur das Licht eines Beamers zur Verfügung, der einen harten Schatten der Tänzerin auf den Hintergrund geworfen hat, was erst den Reiz dieses Bildes ausmacht.

    Ich möchte Euch ermutigen, schwere Lichtsituationen nicht als Problem, sondern als Möglichkeit zu betrachten, einmal ganz andere Bilder als sonst zu machen.

    Der zweite Event, gleich am nächsten Tag, war der gemeinsame Auftritt des Stadtorchesters Bad Vilbel und des Bläserensembles. Morgens um drei war ich nach dem ersten Event im Bett und schnell musste ich wieder raus. Akkus mussten geladen- und das passende Equipment eingepackt werden. Das Leben als Fotograf ist manchmal stressig, aber auch erfüllend.

    Gleich am Anfang bot sich ein schönes Motiv, was ich dann gleich noch in schwarz/weiß umgesetzt habe.




    Mir selbst gefällt die schwarz/weiß-Variante sogar besser, als die in Farbe.

    Auch diese Bilder wurden alle mit Tele geschossen. Die Herausforderung war hier, den richtigen Weißabgleich zu finden. Die Bühne ist mit einer Mischung als kaltem LED-Licht und warmen Licht aus Halogenlampen beleuchtet worden. Jeder Musiker war einem anderen Spot aussetzt und sah am Ende auf den Bildern auch anders aus. Also habe ich mit einer festen Farbthemperatur gearbeitet und den Weißabgleich am Computer vorgenommen.

    Alle Bilder der Musiker sind mit einer Canon EOS R entstanden.

    Hier noch ein paar Bilder von diesem Event.











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    Hoffentlich konnte ich Euch einige hilfreiche Tipps zur Eventfotografie geben.

    Über eine Buchung zu Euer Hochzeit oder Eurem Privat- oder Firmenevent würde ich mich natürlich auch sehr freuen.

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  • Abiball Fotografie

    Der Sommer ist rum und es sind in der Zwischenzeit viele tausend Bilder entstanden. Ganz viele davon auf Abibällen. Also Grund genug, mal darüber zu schreiben.

    Gleich vornweg. Diese Art der Fotografie ist sicher nichts für jedermann. Man fährt viel rum, muss eine Mange Ausrüstung schleppen und dann sind möglichst innerhalb eines Tages mehrere tausend Bilder zu bearbeiten. Jede Location bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Mal ist der Platz knapp, dann wieder ist es unerträglich heiß oder die Steckdosen für die Blitze funktionieren nicht. Innerhalb von 4 bis 6 Stunden, entstehen tausende Portraits und Gruppenbilder. Dabei sollte auch noch jeder Shot sitzen. Aber der Stress lohnt sich. Selten sieht man so viele glückliche und toll zurecht gemachte Menschen auf einmal und die Stimmung hat mich als Fotograf auch jedes Mal mitgerissen, so dass die Zeit jedes mal wie im Fluge verging.

    Aber fange ich mal ganz von vorn an. Bei der Ausrüstung.

    Ein absolutes Muss ist ein zusammenklappbarer Handwagen. Wenn ihr den nicht dabei habt, werdet Ihr es spätestens nach einer halben Stunde bereuen, wenn Ihr Euer Auto ausräumt. Natürlich sollte ein Hintergrund dabei sein und ordentliche Blitze. Ich habe als Hauptblitz einen 1000 Ws-Blitz und als Blitz an den Seiten für Streiflicht zwei Blitze mit 300 Ws eingesetzt. Da hätte es aber auch gerne etwas mehr sein können.

    Die Arbeit im mobilen Studio ist das Eine. Los geht es fast immer mit den Gruppenbildern. Und da wird es oft spannend, weil man eine gute Location braucht. Die gute Location hatte ich eigentlich immer schnell gefunden. Aber oft kam die Sonne von vorne, sodass ich blitzen musste. Zwei starke Aufsteckblitze auf einem Stativ und mit Funkauslöser (wegen der Sonne) sind da echt hilfreich.

    Zurück ins mobile Studio. Leider habe ich noch keine Blitzköpfe mit LED-Licht. So sind ich und meine Models des öfteren heftig ins Schwitzen gekommen. Gold wert ist es dann, wenn man in einem Foyer arbeiten kann. Aber das geht halt nicht immer.

    Das Schöne an der Abiballfotografie ist, dass die Abiturienten und Ihre Familien die Fotos wirklich wollen. Ich habe immer so schnell gearbeitet, wie ich konnte. Aber die Bildung von Schlangen konnte ich fast nie verhindern. Das zeugt aber auch von Wertschätzung für die Arbeit des Fotografen und dadurch kommt der Spaß bei der Arbeit nicht zu kurz.

    Permanent muss man sich als Entertainer betätigen. Manche Models sind Naturtalente und anderen ist nur mit größter Mühe ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern Das wird aber mit fortschreitendem Abend auch leichter. Auf jeden Fall sollte man richtig gute Stimmbänder mitbringen oder gute Halspastillen dabei haben, denn man ist ständig am Reden und muss die Musik aus dem Saal übertönen.

    Fast alle Bilder habe ich mit einer Canon EOS 5D Mark IV und einem 24-70 mm L-Objektiv gemacht. Nächstes Jahr werde ich wohl ein Objektiv mit einem noch größeren Zoombereich einsetzen. Das spart viel Laufarbeit.

    Die richtige Arbeit geht dann zu Hause los. 2000 bis 4000 Bilder sind nach Möglichkeit innerhalb eines Tages zu bearbeiten und bereitzustellen. Das geht nur mit einem richtig schnellen Rechner mit SSD, dem Ausreizen aller Lightroom-Tricks (Presets) und einer ganz schnellen Internetleitung.

    Diese Art der Fotografie ist Stress pur, macht aber auch richtig Spaß.

    Das war jetzt genug Text. Hier noch ein paar Bilder:

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  • Holi in Jaipur und Elefantenritt

    Holi in Jaipur und Elefantenritt

    Die Abreise von Varanasi und die Ankunft in Jaipur war wie der Übergang vom Mittelalter in die Moderne. Alles sieht auf einmal viel sauberer aus. Es gibt gute, asphaltierte Straßen, geschmückte Gärten… Unser AirBnB-Hotel The Haveli Home Stay ist richtig schön und es gibt hier sogar den ganzen Tag etwas zu essen. Unsere Stimmung ist rapide gestiegen, auch wenn wir noch nicht ganz fit sind. Unser Magen wird besser, dafür haben wir uns eine heftige Erkältung eingefangen.

    Früh morgens sind wir aus dem Haus, um das Elefantenfest zu besuchen. Wir hatten ja schon gelesen, dass aus Tierschutzgründen dieses Fest nur noch mit ganz wenigen Elefanten durchgeführt wird. Was wir dann entdeckten, waren kostümierte Inder, (tolle) indische Musikgruppen und Touristen, die in weißer Einheitskleidung – und zum Teil maximal spritzgeschützt – versuchten, zu indischer Musik zu tanzen.

    Da war bei mir massives Fremdschämen angesagt. Mit den Leuten wollte ich nicht in eine Schublade gesteckt werden.

    Nach wenigen Minuten ergriffen wir die Flucht und fragten einen Rikschafahrer, wo richtig Holi gefeiert wird. Zwanzig Minuten später kamen uns die ersten richtig bunten Gesichter entgegen.

    Unser Ziel war der nahegelegene Krishna-Tempel, wo die zentrale Holi-Zeremonie stattfinden sollte. Auf dem Weg dorthin amüsierten wir uns über eine Kuh, die von allen Vorbeikommenden ebenfalls mit bunter Farbe beworfen wurde. Elke konnte es sich nicht nehmen lassen, es ihnen gleich zu tun.

    Vor dem Tempel gab es viele Stände, an denen man Farbe kaufen konnte. Wir kauften uns auch zwei Päckchen und stürzten uns ins Getümmel. Doch wir kamen kaum voran. Buchstäblich nach jedem Schritt hörten wir „Happy Holi!“und wir erwiderten den Gruß, gegenseitiges Bemalen mit Farbe inbegriffen. Wir mussten für unzählige Selfies und Liveübertragungen zu Facebook herhalten, da wir zu den ganz wenigen Touristen an diesem Ort gehörten. Das Bemalen mit Farbe ist dabei nicht nur ein Spaß, sondern bedeutet vor allen Dingen eine Segnung des anderen. Dabei schaut jeder dem anderen mit einem Lächeln tief in die Augen.

    Im Krishna-Tempel angekommen, bot sich uns ein kaum zu beschreibender Anblick.

    Die Luft war voller Musik und Farbstaub. Immer wenn die Holi-Zeremonie etwas fortschritt, brach die Masse in frenetischen Jubel aus. Die Geräuschkulisse erinnerte eher an ein Fußballstation als an einen Tempel.

    Überall waren glückliche und jubelnde Menschen zu sehen.

    Selbst die Polizei konnte und wollte sich nicht mehr der vielen Farbe erwehren.

    Am Ende war alles in einen lila-rötlichen Farbmatsch getaucht. Elke war kaum mehr zu erkennen.

    Nach etwa zwei Stunden gingen wir raus. Wir wollten ja noch immer das Elefantenfest sehen, das wir noch immer nicht gefunden hatten. Also fragten wir den erstbesten Rikschafahrer, der uns dann zwar nicht zu diesem Fest gefahren hat, sondern zu seinem Cousin, der für mehrere Elefanten sorgt. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Wasser-Palast vorbei.

    An beeindruckenden Forts vorbei, kamen wir dann endlich an.

    Die geschmückte Elefantendame Lakshmi (die hinduistische Göttin des Glücks und der Liebe) wurde uns vorgeführt, auf der wir dann zum stolzen Preis von 3000 Rupien auch eine halbe Stunde reiten durften. Dafür hatten wir sie ganz privat und ohne den üblichen Korb und durften sie auch ausgiebig knuddeln.

    Das war beeindruckend, aber nicht wirklich bequem. Sanft schaukelnd spazierten wird durch den kleinen Vorort von Jaipur.

    Fotografisch war dieser Tag eine meiner härtesten Herausforderungen. Extreme Kontraste im Tempel, Farbstaub, vor dem ich meine Linse schützen musste, und eine Vielfalt von Farben, mit der auch meine EOS 5D Markt IV echt zu kämpfen hatte. Ein Segen war, dass diese Kamera und mein 24-70mm-Objektiv staub- und spritzwassergeschützt ist. So musste ich nur dafür sorgen, dass meine Linse sauber blieb.

    Morgen geht es zu diversen Forts. Bleibt also dran…

  • Fotograf auf Reisen

    Fotograf auf Reisen

    In wenigen Wochen geht es nach Indien. Zwei Wochen werde ich dort als Fotograf für www.creacting.net arbeiten und weitere zwei Wochen durch das Land reisen. Davon wird es auch einen (fast) täglichen Blog mit vielen tollen Bildern geben. Höchste Zeit, sich über die Ausrüstung Gedanken zu machen.

    Es ist nicht mein erster Trip nach Indien und so weiß ich, dass es einige Herausforderungen zu meistern gibt:

    • Es entstehen tausende Fotos, die gespeichert und gesichert werden wollen.
    • Internet ist meist nur mit 3G vorhanden.
    • Die öffentlichen WLAN’s sind, wenn überhaupt vorhanden, für größere Datenmengen praktisch kaum zu gebrauchen.
    • Elektrischen Strom gibt es nur einige Stunden pro Tag (zumindest in den ländlichen Gegenden).
    • Steckdosen sind oft knapp.
    • Die Kameras und Objektive sind Staub und Regen ausgesetzt.

    Zuerst hatte ich überlegt, ob Lightroom CC auf meinem iPad eine Option wäre. Aber das habe ich verworfen, weil ich die anfallende Datenmenge über das schlechte Internet kaum in die Adobe Cloud bekommen hätte und das iPad einfach zu wenig Flash-Speicher hat. Außerdem hätte ich wieder ein Adobe Abo abschließen müssen.

    Also bleibt nur noch lokale Datenhaltung- und Datensicherung. Ich brauche also einen richtigen Computer, der leicht und leistungsfähig ist. Mein MacBook Pro wollte ich nicht mitnehmen, da es mir einfach zu groß und zu schwer ist. Also habe ich ein MacBook 12″ mit kräftiger CPU bestellt, was hoffentlich bald ankommt. Darauf kann ich mit Capture One, mittlerweile in Version 11 verfügbar, arbeiten und habe damit einen RAW-Konverter ohne Einschränkungen gegenüber einem iPad zur Verfügung. Das MacBook 12″ wiegt nicht mehr als ein iPad Pro mit Tastatur und ist dazu noch ein vollwertiger Rechner.

    Gespeichert werden die Bilder auf einer externen 2,5″-Platte und die Datensicherung erfolgt automatisch über TimeMachine auf eine weitere Festplatte.

    Auch um die Stromversorgung muss ich mir dann nicht mehr viele Gedanken machen, weil ich das MacBook an jeder Powerbank mit USB-C-Anschluss wieder aufladen kann. Für ganz kritische Situationen habe ich einen faltbaren Solarkollektor dabei, der mir meine Powerbanks wieder auflädt. Sonne gibt es ja genug.

    Apropos Stromversorgung: Ich lade alles über USB auf. Auch meine Kamera-Akkus. Dazu habe ich ein kleines USB-Ladegerät mit 10 USB-Ports dabei. Die originalen Ladegeräte für die Kamera-Akkus lasse ich zu Hause. Statt dessen nutze ich Ladegeräte, die ich an ein USB-Ladegerät anschließen kann. Diese Ladegeräte gibt es für unter 10,- € für alle möglichen Akku-Typen zu kaufen. Das hat zusätzlich den Vorteil dass man nicht zwingend die Original-Akkus der Kamerahersteller kaufen muss. Auf diese Art und Weise brauche ich nur eine Steckdose, um alle meine Geräte und Kameras zu laden.

    Meine Ausrüstung nehme ich in einem Handgepäck-tauglichen Fotokoffer mit. Damit habe ich immer alles dabei und die gesamte Technik ist gut geschützt. Früher habe ich einen Fotorucksack genutzt. Aber das war anstrengend. Außerdem passte kaum die ganze Ausrüstung ordentlich rein. Den Rucksack habe ich trotzdem für Shootings vor Ort dabei. Aber dann nur mit den Kameras und Objektiven, die ich für das jeweilige Shooting auch brauche.

    Meine EOS 5D Mark IV ist zwar gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Aber nicht meine EOS 6D und meine kleine Olympus E-PL8. Gerade wenn Holi gefeiert wird, sind starke Bilder fast garantiert, aber die Ausrüstung akut gefährdet. Auch der feine Staub in trockenen Gegenden ist sehr kritisch. Für solche Zwecke habe ich einen Kameraschutz, den ich über Kamera und Objektiv ziehen kann. Die Kamera ist dann noch immer bedienbar, aber gut geschützt. So etwas gibt es für relativ wenig Geld zu kaufen.

    Nicht zuletzt sollte man auch über eine Fotoversicherung nachdenken. Oft schleppt man Ausrüstung im Wert von vielen tausend Euro mit sich herum, die nicht so leicht zu ersetzen ist.

    Ich hoffe, ich konnte Euch einige gute Tips für die Reise geben. Ab dem 10.02.18 gibt es dann meine Blogs aus Indien. Auf Instagram sind vielleicht schon etwas früher Bilder zu sehen.

  • Bühnenfotografie

    Bühnenfotografie

    Letztes Wochenende war wieder ein Impro-Theater-Workshop in der Akademie Reuschberg. Natürlich habe ich Fotos gemacht, was der Anlass ist, hier mal darüber zu schreiben.

    Die Fotografie auf oder vor der Bühne ist eine echte Herausforderung. Die Kontraste zwischen Hell und Dunkel (Dynamikumfang) sind extrem. Dazu kommt, dass sich die Darsteller auf der Bühne oft sehr schnell bewegen. Im Improtheater kommt erschwerend hinzu, dass absolut nicht vorhersehbar ist, was als nächstes passiert. Die Bühne wird mit verschiedenenfarbigem Licht aus den unterschiedlichsten Lichtquellen beleuchtet, was einen automatischen Weißabgleich praktisch unmöglich macht. Bunte Vorhänge, Hintergründe und Kostüme gestalten die Farbgestaltung des Fotos noch schwieriger. Eine Menge Herausforderungen also, die oft ganz schnell gemeistert werden müssen.

    Aber Eins nach dem Anderen. Zuerst mal zum Licht: Da sich das Licht auf der Bühne schnell und in Extremen ändert (Farbe und Helligkeit), arbeite ich oft mit der Programm- oder der Zeitautomatik. Oft stelle ich auch Belichtungszeit und Blende fest ein und fotografiere mit der ISO-Automatik. Dies setzt aber eine Kamera mit einem sehr guten Rauschverhalten voraus. Mit einer Canon EOS 5D Mark IV ist das aber meist kein Problem. Ein lichtstarkes Objektiv ist natürlich auch sehr von Nutzen. Hier muss man aber aufpassen, dass die Tiefenschärfe nicht zu klein wird. Unter eine Blende von 2.8 sollte man eher nicht gehen, wenn sich mehrere Personen auf der Bühne befinden. Für eine manuelle Belichtung bleibt kaum Zeit. Aber ich korrigiere oft nach, wenn klar ist, dass der Belichtungsmesser der Kamera keine richtigen Werte zeigt. Je nach Motiv arbeite ich mit mittenbetonter- oder Punktmessung.

    Bei diesem Bild hatte ich es mit extremen Lichtverhältnissen zu tun. Der Schauspieler liegt mit einem hellen T-Shirt direkt vor einem Halogen-Spotlight und die Schauspielerin links ist ganz dunkel gekleidet und befindet sich im Schatten. Bei diesem Foto habe ich eine Blende unterbelichtet und dann in Capture One die Schatten aufgehellt und die Highlights reduziert. So konnte ich fast alle Tonwerte erhalten.  Das Bild wurde mit 1/125 s und f3.2 bei ISO 640 aufgenommen.

    Für schnelle Bewegungen auf der Bühne gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man wählt eine sehr kurze Belichtungszeit, die man über den ISO-Wert und die Blende wieder ausgleichen muss oder man stellt die Bewegung bewusst unscharf dar, um die Geschwindigkeit zu zeigen, wie auf dem Bild von der fliegenden Fee gut zu sehen ist.

    Dieses Foto wurde bei ISO 200 mit 1/125s und f2.8 fotografiert.

    Für den Weißabgleich habe ich hier die Bluse genutzt und dann die Farben noch etwas wärmer gemacht, weil das mehr zum Ambiente gepasst hat.

    Es ist immer sinnvoll, mehrere lichtstarke Objektive dabei zu haben. Im Idealfall auf mehreren Kameras. Damit kann man ganz schnell auf unterschiedliche Szenen reagieren, denn auf der Bühne ist ein verpasster Moment unwiederbringlich verloren. Nahaufnahmen zeigen die Schauspieler mit ihrer ganzen Mimik und Gestik, was sehr reizvoll sein kann.

    Aber auch Bilder der gesamten Bühne können sehr schön sein. Vor allem, wenn sich viele Schauspieler voll kostümiert präsentieren und die ganze Szene dargestellt werden soll.

    Als sehr praktisch haben sich für mich eine 50 mm und eine 85 mm Festbrennweite auf zwei verschiedenen Kameras herausgestellt. Wenn man weiter von der Bühne entfernt ist, kann auch ein lichtstarkes 200er Tele sehr praktisch sein.

    Ich hoffe, dass ich Euch ein paar Anregungen für die Fotografie auf der Bühne oder bei Events geben konnte. Gerne fotografiere ich auch für Euch bei Eurem ganz persönlichen Event. Schreibt mir einfach eine Nachricht auf dieser Website oder sendet eine E-Mail an info@gerd-gruhn-fotografie.de.