Schlagwort: Kamera

  • Gerds Fototipp – Richtig belichten

    Gerds Fototipp – Richtig belichten

    Das Video

    Der Fototipp

    Ich hatte es ja schon mehrfach erwähnt und Dir ist das bestimmt auch schon passiert: Die Automatik Deiner Kamera hat Dein Foto nicht richtig belichtet. Entweder war es unterbelichtet oder es war überbelichtet.

    Warum ist das aber so? Deine Kamera misst das Licht immer im Bezug auf einen neutralen Grauwert. Das sind ca. 18 % Grau.


    Graukarte

    Das ist die große graue Fläche auf der Graukarte im Bild.

    Wenn die durchschnittliche Helligkeit Deines fokussierten Motivs von diesem mittleren Grauwert abweicht, wird Deine Kamera das Bild unter- bzw. überbelichten. Das ist natürlich nicht sehr schön, weil man sich ja eigentlich auf Automatik verlassen können sollte.

    Sehr deutlich ist das bei diesem Winterbild zu sehen:


    unterbelichtet

    korrekt belichtet

    Das linke Bild wurde so von meiner Kamera aufgenommen und das rechte Bild zeigt, wie es wirklich aussah.

    Den umgekehrten Effekt (Überbelichtung) bekommst Du bei dunklen Motiven:


    überbelichtet

    korrekt belichtet

    Dieses Bild ist unterhalb eines der Ätna-Gipfel in einem fast schwarzen Lavafeld bei trüber und nasser Witterung aufgenommen worden. Hier hat die Automatik der Kamera komplett überbelichtet (links). Das rechte Bild zeigt, wie es wirklich aussah.

    Helle Motive werden von der Kameraautomatik unterbelichtet und dunkle Motive überbelichtet.

    Wie bekommst Du das aber in den Griff? Zuerst solltest Du auf die Vollautomatik Deiner Kamera verzichten, denn bei der hast Du keine Möglichkeiten zur Korrektur der Belichtung. Verwende statt dessen die Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik. Dort kannst Du die Belichtung manuell nach oben oder unten korrigieren. Oder Du fotografierst gleich manuell.

    Bei den Beispielbilden musste ich die Belichtung um fast zwei Blendenstufen nach oben bzw. nach unten korrigieren. Die Kamera lag also krass daneben.

    Im nächsten Fototipp wird es um den Weißabgleich gehen. Hier erfahrt Ihr, wie die Farben im Bild korrekt eingestellt werden können. Es lohnt sich also dran zu bleiben.

  • Gerds Fototipp – Betriebsmodi der Kamera

    Gerds Fototipp – Betriebsmodi der Kamera

    Das Video

    Wie immer gibt es natürlich ein Video zum Fototipp:

    Heute wird es etwas textlastiger: Es geht um die Betriebsmodi Deiner Kamera, die Du am Einstellrad Deiner Kamera oder über die Menüs Deiner Kamera einstellen kannst.

    Du erfährst, was sich hinter den einzelnen Betriebsmodi verbirgt und in welchen Situationen du die einzelnen Modi sinnvoll nutzen kannst.

    Der Automatik-Modus

    Ist ja alles so schön einfach hier: Kamera auf Automatik stellen („A“ oder „A+„) und losknipsen. Ich sage knipsen und bewusst nicht fotografieren, denn mit dem Automatikmodus gibst Du fast alles aus der Hand, was der bewussten Gestaltung einer Bildes dienst. Du kannst nur noch den Bildausschnitt bestimmen. Alles Andere regelt die Kamera. Belichtungszeit, Blende, ISO… Die Kamera kann in der Regel aber nicht wissen, ob Du viel oder wenig Tiefenschärfe willst, ob Du das Bild heller oder dunkler willst oder was gerade Dein eigentliches Motiv ist. Ok, die Kameras werden immer schlauer. Aber sie sind noch lange nicht so schlau wie Du und können auch definitiv nicht wissen, wie Du Dein Bild gestalten willst. Deswegen rate ich Dir dringend vom Automatikmodus ab.

    Die Programmautomatik

    Bei der Programmautomatik (Einstellrad auf „P„) überlegt sich die Kamera schon mal eine Einstellung für Belichtungszeit und Blende, die sinnvoll sein könnte. an einem Drehrad oder den Tasten an Deiner Kamera kannst Du diese, aufeinander abgestimmte, Kombination aus Blende und Belichtungszeit verändern und Deinen Bedürfnissen anpassen. Zum Beispiel kürzere Belichtungszeiten für die Sportfotografie oder eine offene Blende für weniger Tiefenschärfe.

    Zusätzlich ist es bei den meisten Kameras auch möglich eine Belichtungskorrektur einzustellen, denn Deine Kamera misst oft nicht die korrekte Belichtung. Dazu aber mehr im nächsten Fototipp.

    Damit ist die Programmautomatik sehr praktisch in allen Situationen, wo es darauf ankommt schnell zu sein und trotzdem die Kontrolle über die Bildgestaltung zu behalten.

    Die Blendenautomatik

    Bei der Blendenautomatik wird die Blende Deiner Kamera automatisch eingestellt. Sie wird bei Deiner Kamera mit dem Kürzel T, Tv oder auch S gekennzeichnet. T, bzw. S stehen für Time oder Speed, da Du in diesem Modus die Belichtungszeit, bzw. die Geschwindigkeit Deines Kameraverschlusses fest einstellst. Passend dazu wird von der Kamera dann die Blende gewählt.

    Dieser Modus ist gut geeignet, wenn Du schnell bewegliche Objekte fotografieren willst, also eine definierte Belichtungszeit wichtig ist. Das ist zum Beispiel in der Sportfotografie der Fall.

    Auch hier hast Du bei den meisten Kameras die Möglichkeit, eine Belichtungskorrektur einzustellen.

    Bitte achte auch in diesem Modus darauf, dass Deine Bilder nicht unter- oder überbelichtet werden. Wenn dies der Fall ist, kannst Du das in der Regel im Sucher oder auf dem Display Deiner Kamera sehen.

    Die Zeitautomatik

    Die Zeitautomatik wird bei den meisten Kameras mit A oder Av gekennzeichnet. Du stellst an der Kamera also eine Blende fest ein und die Kamera wählt dazu passend automatisch die Belichtungszeit.

    Bei dieser Einstellung musst Du natürlich darauf achten, dass die Belichtungszeit nicht zu lang wird, damit Du Dein Bild nicht verwackelst. Ggf. musst Du ein Stativ verwenden oder den ISO-Wert Deiner Kamera erhöhen.

    Dieser Modus ist für alle Motive geeignet, bei denen es auf eine bestimmte Blende ankommt, zum Beispiel, wenn Du wenig Tiefenschärfe haben willst. Sehr schön wirkt das immer bei Portraitaufnahmen oder in der Makrofotografie.

    Der manuelle Modus

    Das ist mein Lieblingsmodus. Hier werden Blende und Belichtungszeit komplett manuell eingestellt. Mit etwas Übung geht das in der Regel auch recht schnell. Im Sucher oder auf dem Display Deiner Kamera kannst Du sehen, ob Blende und Belichtungszeit korrekt sind und Du kannst auch direkt eine Belichtungskorrektur vornehmen, falls das nötig ist. Dieser Modus gibt Dir die volle Freiheit bei der Bildgestaltung und sollte unbedingt Dein bevorzugter Betriebsmodus bei der Fotografie sein.

    Der Bulb-Modus (Dauerbelichtung)

    Bei diesem Modus bleibt der Verschluss Deiner Kamera so lange offen, bis Du ein zweites Mal auf den Auslöser drückst. Du legst also selbst die Belichtungszeit fest. Auch die Blende kannst Du in diesem Modus frei definieren.

    Da bei diesem Modus sehr lange belichtet wird, ist ein Stativ Pflicht.

    Der Bulb-Modus ist sehr gut für Nachtaufnahmen und auch für Lichtmalerei geeignet.

    Weitere Betriebsmodi

    Je nach Kameramodell gibt es oft noch weitere Betriebsmodi. So kannst Du oft Voreinstellungen definieren oder es stehen auch verschiedene Kreativ-Modi oder ein Videomodus zur Verfügung.

    Bei den Kreativmodi sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass hier meist keine RAW-Bilder fotografiert werden und deshalb eine spätere Nachbearbeitung schwierig ist.

    Wie geht es weiter?

    Im nächsten Fototipp geht es um das Thema „Richtig belichten“. Ich habe es ja schon einige Male anklingen lassen, das man sich nicht so ganz auf den Belichtungsmesser der Kamera verlassen kann  – und genau darum geht es.

    Ich freue mich, wenn Ihr dran bleibt.

  • Canon EOS R mit RF 24-105mm – Der erste Eindruck

    Canon EOS R mit RF 24-105mm – Der erste Eindruck

    Intro

    Lange schon habe ich mir überlegt, mir ein professionelles 24-105 mm-Objektiv zu kaufen. Gerade bei Hochzeiten, Events und Abibällen, was ja die Schwerpunkte meiner Arbeit sind, ist so eine Optik auf Grund ihres relativ großen Zoombereiches eine echte Hilfe. Die Fundis werden jetzt natürlich (teilweise zurecht) auf die Vorzüge von Festbrennweiten verweisen. Aber gerade wenn der Moment live festgehalten werden muss, geht doch nichts über Geschwindigkeit und Flexibilität. Außerdem ist die Qualität der professionellen Zoomobjektive mittlerweile auf einem Level angekommen, die Festbrennweiten kaum noch nachsteht.

    Gerade, als ich mich entschlossen hatte, so ein Objektiv zu kaufen, kam die EOS R auf den Markt. Was tun? Weiter auf das EF-System setzen und riskieren, dass ich bald alle meine Objektive nur noch mit Adapter nutzen kann, oder auf die spiegellose Technik setzen und schon wieder sehr viel Geld ausgeben? Ich habe mich trotz der hohen Investitionskosten für das Zweite entschieden, um zukunftssicher zu sein, da ich glaube, dass die Spiegelreflexkameras keine Zukunft haben.

    Dieser Artikel enthält keine Messwerte und nur wenig technische Daten. Er spiegelt aber meinen ersten, subjektiven Eindruck mit dieser Kamera wieder.

    Handling und Technik

    Allgemeines

    Die EOS R macht einen sehr wertigen und perfekt verarbeiteten Eindruck. Sie liegt auch mit langen Brennweiten gut in der Hand. Das gegenüber der Canon 5D Mark IV deutlich geringere Gewicht entlastet Arme und Schultern erheblich.

    Leider hat Canon nur einen Slot für Speicherkarten verbaut. Der Grund dafür erschließt sich mir nicht wirklich. Aber mittlerweile sind SD-Karten sehr schnell und zuverlässig geworden, so dass ich mit dieser Einschränkung leben kann.

    Die EOS R legt ihre RAW Fotos jetzt im CR3-Format mit einer höheren Farbtiefe ab. Das eröffnet mehr Spielraum in der RAW-Bearbeitung.

    Der Autofokus arbeitet schnell und präzise. In den entsprechenden Menüs sind eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten zur Feinjustierung des Autofokus hinterlegt. Hier kann für jede nur denkbare Aufnahmesituation der Autofokus feinjustiert werden. Super!

    Hier ist die EOS R mit dem zugehörigen Batteriegriff zu sehen, den man zwingend benötigt, wenn man einen Kontakt für einen Studioblitz braucht.


    Die Kamera hat WiFi,  Bluetooth und NFC an Bord. Schmerzlich vermisse ich ein eigebautes GPS  was wohl in dem kompakten Gehäuse keinen Platz mehr gefunden hat. So muss ich meine Bilder wieder manuell taggen. Es gibt eine Funktion, die das GPS des Handys anzapfen kann. Aber die Einrichtung ist kompliziert und ich habe es noch nicht zum Laufen bekommen. Ein ToDo mehr auf meiner Liste.

    Bedienelemente

    Hier ist einiges Umdenken, bzw. einige Umgewöhnung erforderlich. Wer viele Fotos mit einer anderen Canon Kamera geschossen hat, braucht hier schon etwas Zeit, um die EOS R wirklich schnell und blind bedienen zu können.

    Es gibt zwei Einstellräder, eine Cursor-Steuerung und die üblichen, Canon typischen Knöpfe. Dazu noch eine Touch-Feld (Multifunktionsleiste). Dazu später mehr.

    An den RF-Objektiven ist ein Einstellring angebracht, den man sehr frei mit Funktionen belegen kann . Ich habe mir hier die Belichtungskorrektur draufgelegt. Das ist sehr hilfreich, wenn ich mal nicht manuell fotografieren möchte.

    Neu ist auch die Multifunktionsleiste. Dies ist ein Touchfeld, welches auf Tippen und Streichen reagiert und in den Einstellungen mit den verschiedensten Funktionen belegt werden kann. Im Auslieferungszustand ist es deaktiviert.

    Die Kamera ist viel stärker auf Touch-Bedienung auf dem Bildschirm ausgelegt, als ihre Spiegelreflex-Pendants. So gibt es zum Beispiel keine Q-Taste mehr. Die ist jetzt auf dem Touchscreen zu finden.

    Wenn man erst einmal drin hat, wo die einzelnen Bedienelemente liegen, geht die Arbeit mit der EOS R sehr gut und schnell von der Hand. Genial finde ich dabei das Einstellrad an den RF-Objektiven, dass die Arbeit wesentlich schneller und präziser werden lässt. Für EF-Objektive gibt es zwei Adapter. Einen mit- und einen ohne Einstellring. Ich empfehle sehr, den Adapter mit Einstellring zu kaufen, der zwar deutlich teuer ist, aber diese Funktion der RF-Objektive für die EF-Optiken zugänglich macht.


    Sucher

    Ich hatte ja so meine Bedenken mit dem Thema Sucher. Die optischen Sucher an meinen anderen Kameras habe ich wirklich lieben gelernt.

    Die erste Überraschung habe ich dann auch im Studio erlebt, als ich erst einmal gar nichts gesehen habe, da der Sucher in den Standard-Einstellungen die korrekte Belichtung anzeigt. Ich hatte aber nur das Einstelllicht an. Nach langem Suchen habe ich dann den Menüpunkt „Belichtungssimulation“ im dritten Kameramenü gefunden, den ich dann auf „Während“ gestellt habe. Damit hast ich dann auch im Studio wieder den Durchblick.

    Die erste Schrecksekunde hat sich dann aber ziemlich schnell in Begeisterung umgewandelt. Der Sucher hat eine für mich nicht wahrnehmbare Verzögerung. Ich sehe das Bild in der korrekten Belichtung und habe alle Zusatzinformationen, die ich benötige, im Blickfeld. Das Bild im Sucher ist knackscharf. Die Kontrolle über das zukünftige Bild wird dadurch deutlich besser. Die Anzahl der daneben gegangenen Aufnahmen reduziert sich deutlich.

    Mittlerweile hat sich meine Meinung über elektronische Sucher zu 180 Grad gedreht. Zumindest, wenn die Sucher diese Qualität haben.

    Bildschirm

    Der Touch-Screen der EOS R war für mich einer der Kaufgründe für diese Kamera. Endlich gibt es von Canon eine professionelle Kamera, die einen voll beweglichen Bildschirm hat.


    Der Bildschirm ist immer an, wenn die Kamera eingeschaltet und nicht am Auge ist.

    Über den Bildschirm kann man per Touch fokussieren und auslösen. Auch eine sehr flüssig funktionierende Gestensteuerung ist enthalten, mit der man Bilder schnell durchscrollen, vergrößern oder verkleinern kann. Auch die Bedienung der umfangreichen Menüs ist über Touch möglich.

    Da der Bildschirm in allen Achsen beweglich ist, sind endlich auch keine Verrenkungen mehr nötig, wenn zum Beispiel Makroaufnahmen am Boden angefertigt werden.

    Der Bildschirm kann so in die Kamera eingeklappt werden, dass das Display abgedeckt ist. So ist es beim Transport gut geschützt.

    Bilder und Objektiv

    Ich habe die Kamera als Kit mit dem RF 24-105 mm gekauft. Mein erster Eindruck von diesem Objektiv hat meine ohnehin sehr hohe Meinung von den Canon-Objektiven noch einmal mehr bestätigt. Dieses Objektiv ein wirklich gutes Glas für den alltäglichen Einsatz.

    Die Lichtstärke geht zwar nur bis Blende 4 aber das ist bei einem Objektiv für Vollformatkameras zu verschmerzen.

    Hier ein Bild mit 105 mm Brennweite:


    Das gleiche Motiv noch einmal vom gleichen Standpunkt mit 24 mm Brennweite:


    Und hier bin ich mal ganz nah ran gegangen.


    Fazit

    Die EOS R mit dem RF 24-104 mm ist ein zuverlässiges Arbeitspferd für den professionellen fotografischen Alltag. Mit 3500,- € im Kit ist sie sicher zu teuer für Amateure.

    Die Kamera ist für alle nur denkbaren Aufnahmesituationen gerüstet. Mein Eindruck von der Abbildungsqualität ist hervorragend.

    Schmerzlich vermisse ich einen integrierten GPS-Empfänger und einen Anschluss für Studioblitze an der Kamera selbst. Das sind aber Probleme, die man umschiffen kann.

    Trotzt der Minus-Punkte kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

  • Die Kameras des iPhone 8 Plus

    Vor ein par Tagen stand eine Vertragsverlängerung meines Handyvertrages an und damit auch ein neues Handy. Ich habe mich für das iPhone 8 Plus von Apple entschieden. Am interessantesten an dem Gerät finde ich die Dualkamera, über die ich in diesem Blogbeitrag schreiben möchte.

    Ja, es sind wirklich zwei Kameras im iPhone 8 Plus verbaut. Eigentlich drei, denn es gibt ja auch noch die Facetime-Kamera. Die rückseitigen Kameras haben zwei verschiedenen Brennweiten. Über die Brennweite der verbauten Kameras macht Apple keine Angaben, spricht aber von einem Weitwinkel- und eine Teleobjektiv, was ich bestätigen kann. Das Weitwinkel-Objektiv hat eine Blende von 1.8 und das Teleobjektiv von 2.8.

    Mit den beiden Objektiven ergeben sich ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten bei der Fotografie mit dem Handy, da ich endlich quasi einen optischen Zoom habe, auch wenn zwei Festbrennweiten verbaut sind. Aber dazu später mehr.

    Zum testen der Kameras war ich gestern mal draußen im Park und habe etwas herumgespielt. Die folgenden Bilder habe ich für den Blog nur etwas verkleinert, aber sonst unbearbeitet gelassen, abgesehen von den Bearbeitungen, welche die Software des iPhones automatisch vornimmt. Hier sind wir schon beim ersten Punkt: Die mitgelieferte Kamera-App des iPhones macht keine RAW-Fotos im DNG-Format, sondern erzeugt HEIF– bzw. JPEG-Bilder. HEIF steht für High Efficiency Image File Format und stellt einen effizienteren und qualitativ besseren Kompressionsalgorithmus als JPEG dar. HEIF ist aber noch immer eine verlustbehaftete Kompression und kein Ersatz für das RAW-Format. Wenn man dieses auf dem iPhone nutzen möchte, sind Apps von Drittanbietern nötig, wie zum Beispiel Lightroom CC für Mobilgeräte.

    Übrigens bin ich gestern noch auf eine Tücke beim Import von Fotos aus der Fotos-App von Apple in Lightroom CC auf dem iPad gestoßen: Bilder, die ich im Portraitmodus der iPhone-Kamera gemacht habe, sind ohne die automatischen Bearbeitungen des iPhones in Lightroom CC gelandet, sahen also in Lightroom CC ganz anders aus, als in der Fotos-App von Apple.

    Das erste Foto ist eine Aufnahme im Automatik-Modus des iPhone 8 Plus mit dem Weitwinkelobjektiv:

    Alles in allem die bekannte Optik eines iPhones.

    Im nächsten Bild habe ich das Teleobjektiv in der Standard-Einstellung 2x benutzt.

    Deutlich der der Zoom zu sehen, der für die Bildgestaltung ein echter Gewinn ist. Auch der Hintergrund wird deutlich unscharf gezeichnet. Wohl gemerkt: Es handelt sich um einen optischen Zoom, der keinen Qualitätsverlust im Bild zur Folge hat.

    Das iPhone 8 Plus bietet einen Portraitmodus mit verschiedene Möglichkeiten einer simulierten Beleuchtung. Das nächste Bild ist im Portraitmodus mit der Einstellung Natürliches Licht gemacht worden:

    Hier versucht die Software des iPhones , die Person, bzw. Das Gesicht zu erkennen und zeichnet den Hintergrund unscharf. Das funktioniert offenbar ganz gut. Einige Schärfeverluste beim Motiv sind aber durchaus sichtbar. Trotzdem ist es eine gute Möglichkeit, das eigentliche Motiv vom Hintergrund freizustellen. Wird solch ein Bild in Lightroom auf dem iPad importiert, ist der Freistellungseffekt weg und es sieht aus, wie das zweite Bild in diesem Artikel.

    Das folgende Foto ist wieder im Portraitmodus mit der Einstellung Studiolicht fotografiert worden:

    Ich kann nur wenige Unterschiede zum Bild davor erkennen. Die Skulptur erscheint vielleicht einen Tick heller als im Bild davor.

    Gespannt war ich auf die Einstellung Konturenlicht. Hier hatte ich mir einen deutlichen Effekt erhofft, wurde aber leider enttäuscht:

    Die Konturen sind vielleicht einen Tick besser betont, als in dem Bild davor. Für mich ist der Effekt aber kaum sichtbar.

    Deutlicher und viel besser in Szene gesetzt ist aber der Effekt Bühnenlicht, der die Figur deutlich sichtbar beleuchtet und fast komplett vor dem Hintergrund freistellt:

    Wie gut das bei komplizierteren Modellen, z.B. mit fliegenden Haaren funktioniert, muss ich noch ausprobieren.

    Den gleichen Effekt gibt es auch noch mal in Schwarz/Weiß:

    Auch das sieht ganz hübsch aus. Selbst die Schatten unter dem Kinn und der Nase sind gut simuliert. Es ist schon beeindruckend, was heute mit der Software eines Smartphones automatisch generiert werden kann.

    Den Panoramamodus habe ich auch noch ausprobiert. Dabei wird das iPhone im Portraitmodus geschwenkt und setzt dann automatisch ein Panorama aus Einzelbildern zusammen.

    Das funktioniert offenbar ganz zufriedenstellend.

    Es gibt außerdem noch einen HDR-Modus, der automatisch zwei unterschiedlich belichtete Bilder zusammensetzt. Den habe ich gestern noch verzweifelt gesucht, bis ich entdeckt habe, dass es in den Einstellungen der Kamera-App den Modus Auto-HDR gibt. Ist der aktiviert, ist das Menü HDR in der Kamera-App nicht mehr vorhanden. Anders, als bei der mobilen Version von Lightroom CC werden hier aber nicht zwei RAW-Fotos kombiniert, sondern zwei komprimierte Bilder.

    Zum Abschluss habe ich noch einmal zwei Bilder bei schlechtem und ganz schlechtem Licht mit und ohne Blitz gemacht, um einen Eindruck über das Rauschverhalten des Sensors des iPhone 8 Plus zu bekommen.

    Das Bild wurde mit der Weitwinkel-Kamera aufgenommen. Da sie eine höhere Lichtstärke als die Telekamera hat, ist sie für Aufnahmen bei schlechtem Licht besser geeignet. Mit den Einschränkungen eines Weitwinkels (wie hier deutlich zu sehen), muss man dann halt leben. Das Bildrauschen hält sich hier für eine Smartphone-Kamera noch gut in Grenzen. Auch der Dynamikumfang ist noch akzeptabel. Das Bild wurde mit ISO 200 aufgenommen. In den meisten dunklen Flächen ist noch Zeichnung zu erkennen.

    Dann ging es in den Keller, um die Kamera fast bei Dunkelheit mit dem eingebauten Blitz zu testen.

    Deutlich ist zu sehen, dass der Blitz in Kopfhöhe ausleuchtet und einen leicht rötlichen Ton an der Wand erzeugt. Der Blitz ist also für Gesichter optimiert und in seinem Wirkungsradius stark begrenzt.

    Alles in allem ist die Kamera des iPhone 8 Plus durchaus gelungen und schon fast als Ersatz für eine Kompaktkamera geeignet. Zum Festhalten qualitativ guter Bilder als Erinnerung für das Familienalbum ist sie allemal ausreichend.

    Es gäbe noch einiges über die Kamera-App des iPhones zu schreiben, z.B. über die mitgelieferten Live-Effekfilter, Live-Fotos oder die Videofunktionen. Aber das sollte erst einmal genügen.

    Wenn Ihr mal Bilder von Euch mit einer professionellen Kamera wollt, dann kommt bei mir im Studio vorbei. Shootings gibt es nach Terminabsprache. Auch am Wochenende oder bei Euch zu Hause.

  • Duinen van Texel

    Duinen van Texel

    Reisebericht

    Heute geht es in die Dünen von Texel. Die Überschrift dieses Blog ist kein Schreibfehler, sondern Niederländisch. Die Dünen von Texel sind als Nationalpark ausgewiesen – und das völlig zurecht. In dieser wunderschönen Natur kann man die Stille genießen und völlig zur Ruhe kommen. Mit dem Rad geht es ein Stück durch dicht bewachsene Kiefernwälder, bevor sich die Landschaft öffnet und den Blick auf die Dünen frei gibt.

    Hinter den Hügeln kann man schon das Meer erahnen. Am Rand der Dünen muss das Rad abgestellt werden. Ab jetzt geht es zu Fuß weiter. Ausgewiesene Wege, die man nicht verlassen darf, führen durch sanfte Hügel, die in dieser Jahreszeit von lila blühendem Erika eingerahmt sind.

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    Am Wegrand findet man manches schöne Detail, wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft geht.

    Auf der höchsten Stelle der Dünen wiegt sich das Gras gegen den blauen Himmel im Wind. Postkartenlandschaft pur. Auch wenn die Bilder keine besondere Aussage habe. Ich muss einfach diese Fotos machen.

    Ganz oben auf den Dünen angekommen zeigt sich tiefblau das Meer.

    Die Lust auf eine kühle Erfrischung wird langsam größer. Umso mehr, als das es fast windstill ist. Also gutes Wetter, um etwas weiter hinaus zu schwimmen. Die Ebbe setzt zwar gerade ein, was das zurückschwimmen nicht gerade einfacher macht, aber die Strömung ist nur schwach. Also schwimme ich ein gutes Stück in auf das Meer hinaus. Unterwegs begegnet mir eine Paddlerin und meine keine wasserdichte Kamera kommt das erste mal sinnvoll zum Einsatz.

    Nach einigen Sonnenstunden und zwischenzeitlichen Abkühlungen ging es dann ganz entspannt nach Hause zurück. Das ich die Sonnencreme vergessen hatte, war dann am Abend ganz deutlich zu spüren. (;

    Tipps und Tricks

    Die Bilder in diesem Blog sind mit einer Olympus E-PL8 entstanden. Das Foto von der Paddlerin mit einer Canon PowerShot D30. Die ist bis 15 Meter wasserdicht und auch stoßgeschützt. Beim Schwimmen hängt sie an meinem Arm und stört so kaum. Unter Wasser findet man in der Nordsee kaum Motive. Dafür bieten sich immer wieder Paddler und Surfer für ein originelles Foto an. Es ist nicht ganz einfach, die Kamera in den Wellen gerade und ruhig zu halten. Vor allem wenn man keinen festen Boden mehr unter den Füßen hat. Oft sind viele Versuche nötig, um ein halbwegs brauchbares Bild hinzubekommen. Aber die Mühe wird durch tolle Perspektiven und Motive belohnt. Leider gibt es an der Kamera keinen manuellen Modus, sodass man sich auf die Automatiken verlassen muss. RAW-Aufnahmen sind auch nicht möglich, womit die Nachbearbeitung der Fotos sehr eingeschränkt ist.

    Es wird ja oft gesagt, dass die Mittagszeit auf Grund der harten Schatten und des steilen Lichts nicht sehr gut zum fotografieren geeignet ist. Für Portraits mag das auch stimmen. Aber zu keiner Tageszeit ist das Wasser blauer und klarer, weil das Licht der Sonne sehr steil darauf fällt. Also wer tolle Urlaubsbilder vom Meer machen will, sollte auf einen hohen Stand der Sonne achten. Gesichter kann man zu dieser Tageszeit ggf. mit einem leichten Blitz aufhellen.