Schlagwort: Lightroom

  • Gerds Fototipp – Drohnen-Basics

    Gerds Fototipp – Drohnen-Basics

    Das Video

    Auch dieses Mal gibt es wieder auf YouTube ein Video zum Thema:

    Drohnen-Basics

    Bevor Du das erste mal startest: Mache Dich mit Deiner Drohne und der dazugehörigen App vertraut und mache ein paar Testflüge auf freiem Gelände mit wenig Menschen in der Nähe. Informiere Dich auch über die einschlägigen rechtlichen Vorschriften in Deinem Land, z.B. die maximal erlaubte Flughöhe, den Mindestabstand zu Menschenansammlungen, Flugplätzen, usw. Vergiss auch nicht, einen Aufkleber oder eine Plakette mit Deinem Namen und Deinen Kontaktdaten auf der Drohne anzubringen. Zum Einen ist das in einigen Ländern Pflicht und außerdem hast Du so auch die Möglichkeit, die Drohne wieder zu finden, falls sie sich mal selbständig gemacht hat. Das sollte natürlich nicht passieren. Oft ist auch ein „Drohnenführerschein“ vorgeschrieben. Hier sind die Regelungen auch von Land zu Land unterschiedlich.

    Wenn Du eine Drohne hast, die im RAW-Format fotografieren kann, meist ist das DNG, dann nutze es auch. Meine Erfahrung ist, dass die Umsetzung der Bilder in JPG meist sehr bescheiden ist und wie schon oft gesagt, kaum eine Nachbearbeitung zulässt.

    Verzerrungen

    Drohnen fotografieren sehr weitwinklig, außer Du hast eine Profidrohne mit Wechselobjektiven. Das bedeutet: Wenn Du nicht waagerecht nach vorne und exakt senkrecht nach unten fotografierst, hast Du starke Verzeichnungen im Bild, wie das hier zu sehen ist.


    Das kannst Du leicht korrigieren, indem Du z.B. in Lightroom im Entwickeln-Modul bei den Objektivkorrekturen den Regler „Verzerrung“ nutzt. Wenn Deine Drohne nicht ganz exotisch ist, gibt es in Lightroom auch ein Kameraprofil, was die Korrekturen automatisch vornimmt. Das sieht dann so aus und entspricht eher unseren Sehgewohnheiten:


    Manche Drohnen korrigieren solche Verzeichnungen auch automatisch, vor allem im Videomodus.

    Der nächste Fototip

    Im nächsten Fototipp wird es einen Tipp zur Bildgestaltung bei der Drohnenfotografie geben. Also bleibe dran. Es wird ganz sicher interessant.

  • Gerds Fototipp – Schönere Farben

    Gerds Fototipp – Schönere Farben

    Das Video

    Natürlich gibt es wieder ein Video zu meinem Fototipp:

    Schönere Farben mit einem richtigen Weißabgleich

    Und schon wieder ein kleiner Seitenhieb auf die Automatik der Kameras. Ja, auch die Farben werden von den Kameras manipuliert. Dabei kann keine Kamera wissen, welchen Bildlook Du gerade haben willst – und hier sind wir beim Weißabgleich.

    Was ist eigentlich der Weißabgleich. Ganz einfach gesagt sorgt er dafür, dass ein Weiß im Bild auch wirklich weiß ist. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf alle Farben im Bild, denn die erscheinen bei einem korrekten Weißabgleich auch in ihrem korrekten Farbton.

    Was ist der Weißabgleich?

    Der Weißabgleich beeinflusst zwei Parameter im Bild:

    • Die Farbtemperatur und
    • die Tonung.

    Die Farbtemperatur definiert die Farbtemperatur, also das Farbsprektrum zwischen Blau und Gelb. Die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Jeder höher die Farbtemperatur ist, desto weiter verschieben die die Farben in den gelb/rötlichen Bereich. Das Bild wirkt „wärmer“. Umgekehrt werden die Farben bei einer niedrigeren Farbtemperatur in den bläulichen Bereich verschoben. Das Bild wirkt kühler.

    Die Tonung verschiebt die Farben im Bild zwischen grün und Lila. Hier hat jeder Anbieter von Bildbearbeitungssoftware seine eigene Skala.

    Sowohl Farbtemperatur als auch Tonung verschieben die Farben zwischen gegenüberliegenden Farben in einem Farbkreis.

    Weißabgleich durchführen

    Anders als es der Name vermuten lässt, wird der Weißabgleich nicht an einer weißen Fläche, sondern, an einer neutral grauen Fläche vorgenommen. Wie schon im letzten Fototipp beschrieben, kommt hier wieder eine Graukarte ins Spiel.

    Du fotografierst Dein Motiv mit dieser Graukarte und danach, bei gleichem Licht, ohne diese Graukarte. Den Weißabgleich kannst Du dann auf dem Bild mit der Graukarte vornehmen und Farbtemperatur und Tonung vom vorherigigen Bild übernehmen. Wie das genau geht, zeige ich Dir anhand von Adobe Lightroom CC im Video.

    Natürlich kannst Du nicht jedes Bild erst mit und dann ohne Graukarte fotografieren. In diesem Fall kannst Du die Pipette aus dem Register „Farbe“ in Adobe Lightroom CC nutzen. Auch das zeige ich Dir im Video.

    Die meisten Kameras habe verschiedene Presets für den Weißabgleich, die sich an verschiedenen Lichtsituationen orientieren. Es gibt oft Priesest für Blitzlicht, Wolken, Sonne usw. Diese Presets sind aber nur Näherungen an die Lichtfarbe, die bei Dir gerade ist. Ebenfalls gibt es den automatischen Weißabgleich.

    Ganz wichtig: Wenn Du in RAW fotografierst brauchst Du Dir um den Weißabgleich keinerlei Gedanken machen. Du kannst wirklich alles ohne Qualitätsverlust im RAW-Konverter bearbeiten. Warum ist das so? RAW-Daten werden nicht verändert und der Weißabgleich ist ist ein Parameter, der dem RAW-Bild mitgegeben wird.

    Der nächste Fototipp

    Im nächsten Fototipp wird wird es einen Tipp zur Portraitfotografie Outdoor geben. Es bleibt also spannend.

  • Abiball Fotografie

    Der Sommer ist rum und es sind in der Zwischenzeit viele tausend Bilder entstanden. Ganz viele davon auf Abibällen. Also Grund genug, mal darüber zu schreiben.

    Gleich vornweg. Diese Art der Fotografie ist sicher nichts für jedermann. Man fährt viel rum, muss eine Mange Ausrüstung schleppen und dann sind möglichst innerhalb eines Tages mehrere tausend Bilder zu bearbeiten. Jede Location bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Mal ist der Platz knapp, dann wieder ist es unerträglich heiß oder die Steckdosen für die Blitze funktionieren nicht. Innerhalb von 4 bis 6 Stunden, entstehen tausende Portraits und Gruppenbilder. Dabei sollte auch noch jeder Shot sitzen. Aber der Stress lohnt sich. Selten sieht man so viele glückliche und toll zurecht gemachte Menschen auf einmal und die Stimmung hat mich als Fotograf auch jedes Mal mitgerissen, so dass die Zeit jedes mal wie im Fluge verging.

    Aber fange ich mal ganz von vorn an. Bei der Ausrüstung.

    Ein absolutes Muss ist ein zusammenklappbarer Handwagen. Wenn ihr den nicht dabei habt, werdet Ihr es spätestens nach einer halben Stunde bereuen, wenn Ihr Euer Auto ausräumt. Natürlich sollte ein Hintergrund dabei sein und ordentliche Blitze. Ich habe als Hauptblitz einen 1000 Ws-Blitz und als Blitz an den Seiten für Streiflicht zwei Blitze mit 300 Ws eingesetzt. Da hätte es aber auch gerne etwas mehr sein können.

    Die Arbeit im mobilen Studio ist das Eine. Los geht es fast immer mit den Gruppenbildern. Und da wird es oft spannend, weil man eine gute Location braucht. Die gute Location hatte ich eigentlich immer schnell gefunden. Aber oft kam die Sonne von vorne, sodass ich blitzen musste. Zwei starke Aufsteckblitze auf einem Stativ und mit Funkauslöser (wegen der Sonne) sind da echt hilfreich.

    Zurück ins mobile Studio. Leider habe ich noch keine Blitzköpfe mit LED-Licht. So sind ich und meine Models des öfteren heftig ins Schwitzen gekommen. Gold wert ist es dann, wenn man in einem Foyer arbeiten kann. Aber das geht halt nicht immer.

    Das Schöne an der Abiballfotografie ist, dass die Abiturienten und Ihre Familien die Fotos wirklich wollen. Ich habe immer so schnell gearbeitet, wie ich konnte. Aber die Bildung von Schlangen konnte ich fast nie verhindern. Das zeugt aber auch von Wertschätzung für die Arbeit des Fotografen und dadurch kommt der Spaß bei der Arbeit nicht zu kurz.

    Permanent muss man sich als Entertainer betätigen. Manche Models sind Naturtalente und anderen ist nur mit größter Mühe ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern Das wird aber mit fortschreitendem Abend auch leichter. Auf jeden Fall sollte man richtig gute Stimmbänder mitbringen oder gute Halspastillen dabei haben, denn man ist ständig am Reden und muss die Musik aus dem Saal übertönen.

    Fast alle Bilder habe ich mit einer Canon EOS 5D Mark IV und einem 24-70 mm L-Objektiv gemacht. Nächstes Jahr werde ich wohl ein Objektiv mit einem noch größeren Zoombereich einsetzen. Das spart viel Laufarbeit.

    Die richtige Arbeit geht dann zu Hause los. 2000 bis 4000 Bilder sind nach Möglichkeit innerhalb eines Tages zu bearbeiten und bereitzustellen. Das geht nur mit einem richtig schnellen Rechner mit SSD, dem Ausreizen aller Lightroom-Tricks (Presets) und einer ganz schnellen Internetleitung.

    Diese Art der Fotografie ist Stress pur, macht aber auch richtig Spaß.

    Das war jetzt genug Text. Hier noch ein paar Bilder:

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  • Fotograf auf Reisen

    Fotograf auf Reisen

    In wenigen Wochen geht es nach Indien. Zwei Wochen werde ich dort als Fotograf für www.creacting.net arbeiten und weitere zwei Wochen durch das Land reisen. Davon wird es auch einen (fast) täglichen Blog mit vielen tollen Bildern geben. Höchste Zeit, sich über die Ausrüstung Gedanken zu machen.

    Es ist nicht mein erster Trip nach Indien und so weiß ich, dass es einige Herausforderungen zu meistern gibt:

    • Es entstehen tausende Fotos, die gespeichert und gesichert werden wollen.
    • Internet ist meist nur mit 3G vorhanden.
    • Die öffentlichen WLAN’s sind, wenn überhaupt vorhanden, für größere Datenmengen praktisch kaum zu gebrauchen.
    • Elektrischen Strom gibt es nur einige Stunden pro Tag (zumindest in den ländlichen Gegenden).
    • Steckdosen sind oft knapp.
    • Die Kameras und Objektive sind Staub und Regen ausgesetzt.

    Zuerst hatte ich überlegt, ob Lightroom CC auf meinem iPad eine Option wäre. Aber das habe ich verworfen, weil ich die anfallende Datenmenge über das schlechte Internet kaum in die Adobe Cloud bekommen hätte und das iPad einfach zu wenig Flash-Speicher hat. Außerdem hätte ich wieder ein Adobe Abo abschließen müssen.

    Also bleibt nur noch lokale Datenhaltung- und Datensicherung. Ich brauche also einen richtigen Computer, der leicht und leistungsfähig ist. Mein MacBook Pro wollte ich nicht mitnehmen, da es mir einfach zu groß und zu schwer ist. Also habe ich ein MacBook 12″ mit kräftiger CPU bestellt, was hoffentlich bald ankommt. Darauf kann ich mit Capture One, mittlerweile in Version 11 verfügbar, arbeiten und habe damit einen RAW-Konverter ohne Einschränkungen gegenüber einem iPad zur Verfügung. Das MacBook 12″ wiegt nicht mehr als ein iPad Pro mit Tastatur und ist dazu noch ein vollwertiger Rechner.

    Gespeichert werden die Bilder auf einer externen 2,5″-Platte und die Datensicherung erfolgt automatisch über TimeMachine auf eine weitere Festplatte.

    Auch um die Stromversorgung muss ich mir dann nicht mehr viele Gedanken machen, weil ich das MacBook an jeder Powerbank mit USB-C-Anschluss wieder aufladen kann. Für ganz kritische Situationen habe ich einen faltbaren Solarkollektor dabei, der mir meine Powerbanks wieder auflädt. Sonne gibt es ja genug.

    Apropos Stromversorgung: Ich lade alles über USB auf. Auch meine Kamera-Akkus. Dazu habe ich ein kleines USB-Ladegerät mit 10 USB-Ports dabei. Die originalen Ladegeräte für die Kamera-Akkus lasse ich zu Hause. Statt dessen nutze ich Ladegeräte, die ich an ein USB-Ladegerät anschließen kann. Diese Ladegeräte gibt es für unter 10,- € für alle möglichen Akku-Typen zu kaufen. Das hat zusätzlich den Vorteil dass man nicht zwingend die Original-Akkus der Kamerahersteller kaufen muss. Auf diese Art und Weise brauche ich nur eine Steckdose, um alle meine Geräte und Kameras zu laden.

    Meine Ausrüstung nehme ich in einem Handgepäck-tauglichen Fotokoffer mit. Damit habe ich immer alles dabei und die gesamte Technik ist gut geschützt. Früher habe ich einen Fotorucksack genutzt. Aber das war anstrengend. Außerdem passte kaum die ganze Ausrüstung ordentlich rein. Den Rucksack habe ich trotzdem für Shootings vor Ort dabei. Aber dann nur mit den Kameras und Objektiven, die ich für das jeweilige Shooting auch brauche.

    Meine EOS 5D Mark IV ist zwar gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Aber nicht meine EOS 6D und meine kleine Olympus E-PL8. Gerade wenn Holi gefeiert wird, sind starke Bilder fast garantiert, aber die Ausrüstung akut gefährdet. Auch der feine Staub in trockenen Gegenden ist sehr kritisch. Für solche Zwecke habe ich einen Kameraschutz, den ich über Kamera und Objektiv ziehen kann. Die Kamera ist dann noch immer bedienbar, aber gut geschützt. So etwas gibt es für relativ wenig Geld zu kaufen.

    Nicht zuletzt sollte man auch über eine Fotoversicherung nachdenken. Oft schleppt man Ausrüstung im Wert von vielen tausend Euro mit sich herum, die nicht so leicht zu ersetzen ist.

    Ich hoffe, ich konnte Euch einige gute Tips für die Reise geben. Ab dem 10.02.18 gibt es dann meine Blogs aus Indien. Auf Instagram sind vielleicht schon etwas früher Bilder zu sehen.

  • Alternativen zur Adobe Creative Cloud für Fotografen

    Ein paar einleitende Worte

    Ich habe mich ja schon in einem früheren Artikel zum Teil kritisch mit Adobe und seinem Abo-Modell auseinandergesetzt. Das letzte Release von Lightroom CC und Lightroom Classic CC hat bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht. Lightroom gibts jetzt nur noch zur Miete. Das bedeutet, wenn ich mit meinen Bildern arbeiten will, muss ich dauerhaft an Adobe zahlen. eine Kaufversion von Lightroom wird nicht mehr angeboten. Das ich damit für den Rest meines Fotografenlebens auf Gedeih und Verderb Adobe ausgeliefert bin, scheint beabsichtigt zu sein. Zahlende Kunden, sind gute Kunden.

    Der nächste Schritt wird mit Lightroom CC, welches als „Die Zukunft der Fotografie“ von Adobe gepusht wird (in Wirklichkeit aber nur Stückwerk ist), schon vorbereitet: Man ist nicht nur an ein Abo-Modell gebunden, sondern auch alle Bilder und der Katalog liegen in der Cloud – und für den Speicherplatz zahlt man monatlich (eine Kopie des Katalogs befindet sich noch auf dem lokalen Rechner). Mal abgesehen davon, dass dies bei professioneller Fotografie, wo pro Woche schon mal mehrere tausend Bilder anfallen können, ein finanzieller Selbstmord wäre, will ich gar nicht, dass z.B. Bilder, mit teils auch mit sensiblen Inhalten, in einer Cloud liegen, bei der ich keinerlei Kontrolle darüber habe, wer alles Zugriff darauf hat. Ich nenne hier nur mal das Thema Aktfotografie als Beispiel. Klar ist, dass Adobe mit KI-Algorithmen die Bilder im Hintergrund verschlagwortet, sich also meinen gesamten Bildbestand anschaut. Wenn das eine Maschine kann, dann kann das mindestens auch der Administrator des Systems. Verkauft wird das alles als Arbeitserleichterung für den Fotografen, was ja auch stimmt. Aber wer hindert Adobe eigentlich daran, solche KI-Funktionen auf dem lokalen Rechner zu implementieren? Sowas läuft heute schon auf jedem besseren Smartphone.Ein Viertel der Festplatte meines Rechners wird standardmäßig als Cache von Lightroom CC verwendet. Der Rest liegt in der Cloud. Was das für die Arbeitsgeschwingdigkeit bei großen Projekten bedeutet, dann sich wohl jeder vorstellen. Mobiles Arbeiten kann man dann praktisch ganz vergessen, wenn man keine unlimitierte Datenflat- (in Deutschland wohl eher die Ausnahme) und eine super Internetverbindung hat.Im Verkäufer-Jargon nennt man so etwas Kundenbindung. Ich nenne das Knebelung oder besser noch moderne Sklaverei. Adobe ist ein leuchtendes Beispiel für kapitalistische Profitgier, frei von allen ethischen Einschränkungen. Solche Firmen kann man am besten stoppen, wenn man sie da trifft, wo es ihnen am meisten weh tut: Nichts mehr von denen kaufen. Also: Finger weg von Adobe!

    Zum Glück gibt es Alternativen zu Adobe, auf die ich hier anhand meines eigenen fotografischen Workflows eingehen möchte.

    Mein fotografischer Workflow ohne Adobe-Software

    Meine RAW-Fotos importiere ich in Capture One. Wenn ich unterwegs bin und nur einen iPad zur Verfügung habe, landen meine RAW-Fotos dort und werden von der App PhotoSync über WebDAV auf mein NAS zu Hause übertragen und automatisch auf meinem iPad gelöscht. Damit habe ich eine Datensicherung unterwegs und spare Speicherplatz auf meinem iPad. Ich übertrage die Dateien in ein privates Verzeichnis meiner Synology Photostation. Damit habe ich auch unterwegs immer einen Katalog meiner Bilder auf iPad und iPhone, denn die Synology Photostation erstellt Vorschauen der RAW-Photos.

    Da Capture One noch nicht meine Olympus E-PL8 unterstützt, konvertiere ich diese RAW-Dateien mit dem kostenlosen Adobe DNG-Konverter in das DNG-Format. Damit kann dann auch Capture One umgehen.

    Grundsätzlich finden sich alle meine RAW-Dateien in Capture One wieder und werden dort entwickelt. Wenn ich unterwegs RAW-Dateien entwickeln muss (z.B. Für meinen Blog), mache ich das auf dem iPad mit Affinity Photo oder auf meinem iPhone mit Snapseed.

    Alle fertig bearbeiteten Fotos werden als JPG zur Synology Photostation exportiert. So habe ich die Bilder immer dabei. Auch die RAW-Fotos, die ich aus Performancegründen zum Entwickeln auf einer externen SSD habe, werden nach der Bearbeitung auf mein NAS in die Photostation verschoben. So habe ich die RAW’s und die fertigen Bilder immer und überall zur Verfügung. Mein Capture One-Katalog liegt auf meinem Notebook.

    Meine Alternative zu Photoshop ist Affinity Photo, welches für Mac und Windows angeboten wird. Für den Fotografen bietet diese Software alles, was man benötigt. Das geht bei der RAW-Entwicklung los, geht über HDR, Panorama und Focusstacking bis hin zu den von Photoshop bekannten Werkzeugen für Korrektur, Retusche und Bildmanipulation. Ich habe für meine Arbeit bisher noch kein Tool aus Photoshop wirklich vermisst. Affinity Photo kann auch als Anwendung in Capture One eingebunden werden, sodass bearbeitete Fotos als Variante in der Capture One-Bibliothek vorhanden sind. Zudem ist es im Vergleich zu Photoshop unschlagbar günstig.Noch ein Wort zur Veröffentlichung der Bilder. Auch hier bietet Adobe einiges an Software und Webdiensten an. Ich habe die beste Erfahrung mit WordPress gemacht. Damit kann ich meine Website auf meinem Mac, iPad und selbst auf meinem iPhone pflegen und bin völlig frei von einem Abo-Zwang. WordPress wird von vielen Internetprovidern unterstützt und läuft auch auf den verschiedensten NAS-Systemen, kann also auch selbst gehostet werden. WordPress ist modular und um Lichtjahre den Adobe-Produkten „Portfolio“ oder Spark voraus.

    Fazit

    Um einen professionellen Fotoworkflow ohne Abo-Zwang realisieren zu können, der auch dem Anspruch einer mobilen Arbeitsweise Rechnung trägt, gibt es mit Affinity Photo und Capture One, sowie einem NAS-System, eine echte Alternative. Was fehlt, ist die Synchronisierung eines Kataloges auf ein mobiles Gerät. Hier habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass für professionelle Aufträge ein iPad auf Grund seines begrenzten Speichers ohnehin keine Alternative zum Notebook ist. Hier kann dann Capture One mit einigen Funktionen einspringen, die für mobiles Arbeiten auf einem Notebook wirklich genial sind.

    Der Zugriff auf alle entwickelte Bilder und die RAW-Dateien kann über ein NAS-System erfolgen, welches zusätzlich, wenn mehrere Platten genutzt werden, für Datensicherheit sorgt.

    Also: Software von Adobe ist für Fotografen verzichtbar! Es geht auch im professionellen Umfeld ohne Adobe und Abo-Zwang.

  • Lightroom Classic CC und Lightroom CC gemeinsam nutzen

    Gerade habe ich etwas mit den beiden Lightroom-Varianten herumgespielt. Mir stellte sich die Frage, ob ich beide Programme parallel nutzen kann. Vor allen Dingen: Was passiert bei der Synchronisation?

    Lightroom Classic CC nutzt zur Organisation von Sammlungen Sammlungssätze. Diese können hierarchisch organisiert werden. Allerdings wird diese Hierarchie nicht in Lightroom CC abgebildet. Wenn ich für eine Sammlung in Lightroom Classic CC die Synchronisation mit Lightroom Mobile aktiviere, erscheint die Sammlung in Lightroom CC auf der obersten Ebene. Ich kann aber diese Sammlung in Lightroom Mobile in einen Ordner verschieben. Dies hat keine Auswirkungen auf die Einordnung der Dateien und der Sammlung selbst in Lightroom Classic CC.

    Wenn ich in Lightroom CC eine Sammlung anlege, erscheint sie in Lightroom Classic CC im Sammlungssatz Von Lr Mobile. Auch hier kann ich diese Sammlung in die Hierarchie von Lightroom Classic CC einordnen, ohne das dies Auswirkungen auf die Ordnerstruktur in Lightroom CC hätte.

    Was passiert aber mit den Dateien selbst? In Lightroom Classic CC kann ich einen Speicherort für die Dateien von Lightroom CC angeben – und zwar unter Voreinstellungen -> Lightroom CC -> Ort. Dort gebe ich den Speicherort der Lightroom CC-Dateien an und ob Unterordner genutzt werden sollen.

    Ich kann aber auch meine bisherige Ordnerstruktur in Lightroom nutzen und Dateien, die sich in dem Sammlungssatz Von Lr mobile befinden, in meine eigene Ordnerstruktur verschieben. Dann werden diese Dateien aus dem Speicherort für die Lightroom CC-Dateien zu meinem eigenen Speicherort verschoben. Egal, ob ich das tue oder nicht: Dies hat keine Auswirkungen auf die Synchronisation mit Lightroom CC. Die Dateien liegen immer zweifach, lokal und in der Cloud, vor.

    Ich kann also Lightroom CC und Lightroom Classic CC parallel nutzen. Allerdings muss ich dann die Ordnerhierarchie in beiden Programmen pflegen. Resultat ist dann, dass ich einen Katalog in der Cloud und einen Katalog lokal habe. Genauso verhält es sich mit den Dateien, die synchronisiert werden. Auch diese liegen dann lokal und in der Cloud vor, was zwar den doppelten Speicherplatz verbraucht, aber auch eine zusätzliche Sicherungskopie bedeutet. Außerdem kann ich alle Funktionen von Lightroom Classic CC nutzen und habe trotzdem in Lightroom CC eine sauber strukturierte Ordner-Hierarchie.

    Ideal ist diese Lösung nicht. Besser wäre, wenn Adobe es schaffen würde, eine App mit den Vorteilen beider Lightroom-Versionen herauszubringen. Der jetzige Zustand schafft nur Unsicherheit und Verwirrung. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen…

  • Lichtspiele

    Lichtspiele

    Am Wochenende war meine Tochter und ihr Freund zu Besuch. Das haben wir gleich zum Anlass genommen, ins Studio zu gehen. Mein Ziel war es, etwas mit meinen Blitzen zu spielen und unterschiedliche Lichtsetzungen und Hintergründe auszuprobieren.

    Zuerst haben wir klassische Closeups probiert.

    Es gibt viele, die diese Art von Aufnahmen toll finden. Mein Geschmack ist das eher nicht. Aber es ist ein gutes Beispiel für die Lichtsetzung. Wie man in den Augen des Models sehen kann, habe ich mit zwei Blitzen gearbeitet. Vor dem linken Blitz war ein Schirm und vor dem rechten eine quadratische Softbox. Das Licht kam ganz leicht von oben und wurde von schräg vorne auf das Model gerichtet. Die frontale Fotografie, der symmetrische Lichtaufbau und der geringe Abstand des Models zum Hintergrund haben Schatten verhindert und den Hintergrund sehr weiß erscheinen lassen. Das Bilde wurde, genauso wie das nächste mit einer 85 mm Festbrennweite von Tamron aufgenommen. Dieses leichte Teleobjektiv eigent sich auf Grund seiner Brennweite und seiner sanften Zeichnung sehr gut für Portraitaufnahmen. Außerdem ist es mit seiner Lichtstärke von 1.8 auch sehr gut bei schlechten Lichtverhältnissen einsetzbar.

    Das nächste Bild entstand mit dem gleichen Licht ganz spontan, als sich meine Tochter die Haare zurecht gemacht hat.

    Dieses Bild habe ich in Lightroom in schwarz/weiß umgewandelt. Die Bearbeitung war hier etwas aufwendiger, weil der vordere Arm viel näher am Objektiv der Kamera war, als der Rest des Motivs. Dies führte im Originalbild dazu, dass der vordere Arm sehr dick erschien. In Photoshop habe ich das mit den Filter „Verflüssigen“ korrigiert. Solche Korrekturen betrachte ich nicht als Manipulation am Bild, sondern als Korrektur von technischen Unzulänglichkeiten.

    Dann haben wir den weißen Hintergrund gegen einen schwarzen ausgetauscht. Das Ziel waren sehr düstere, männliche Bilder.

    Auch hier habe ich wieder mit zwei Blitzen leicht von oben und schräg von vorn gearbeitet. Allerdings hatte der linke Blitz mit dem Schirm nur ein viertel der Lichtleistung des rechten Blitzes. Der wiederum wurde mit einem Beautydisch und vorgesetzter Wabe betrieben. Dies hat auf der rechten Seite des Gesichts zu einem sehr harten, gerichteten Licht geführt. Auch hier fand ich die Umsetzung in schwarz/weiß deutlich ansprechender als die farbige Variante.

    Natürlich musste noch ein Pärchenfoto gemacht werden.

    Dazu habe ich ein ganz einfaches Setting genutzt: Ein Blitz von links mit einer Wabe davor. Auch dies ist gut in den Augen zu sehen. Eigentlich ist eine Wabe nicht das perfekte Tool, um eine Frau abzulichten, weil jede Unreinheit in der Haut sichtbar wird. Aber meine Tochter bestand darauf, weil sie den Bildlook schön fand. Also habe ich dann in Lightroom etwas nachgearbeitet: Die Klarheit etwas verringert und an einigen Stellen etwas repariert.

  • Panoramen

    Panoramen

    Panoramen habe Ihren ganz besonderen Reiz. Das Auge kann durch eine breite Landschaft streifen, ohne von vielen Details in der Bildtiefe abgelenkt zu werden. Das Titelbild dieses Beitrages ist ein schönes Beispiel dafür. Es zeigt die Frankfurter Skyline vor Sonnenaufgang und wurde vom Lohrberg aus fotografiert.

    Aber wie bekomme ich ein schönes Panorama hin? Am einfachsten geht es mit der Panoramafunktion, welche die meisten modernen Smartphones mitbringen. Doch das soll hier nicht das Thema sein, sondern die Erstellung eines Panoramafotos mit einer „normalen“ Kamera aus Einzelbildern mit Hilfe von Lightroom.

    Das Beitragsbild wurde aus drei Einzelbildern aufgenommen:

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    Dabei habe ich die Kamera von rechts nach links geführt. Die Kamera befand sich auf einem Stativ. Die Einzelbilder wurden bei ISO 100 mit f/2.8 und 25 Sekunden Belichtungszeit bei einer Brennweite von 200 mm aufgenommen.

    Hier sind wir auch schon bei den wichtigsten Basics. Ein stabiles Stativ ist des Fotografen bester Freund. Gerade bei Panoramas ist es hilfreich, weil man sauber in einer Ebene schwenken kann. Bei einer so langen Belichtungszeit ist es ohnehin unabdingbar, ein Stativ zu nutzen.

  • RAW-Konverter und Bildverwaltung

    Einleitung

    Gestern bin ich ja nicht dazu gekommen, einen Fotoblog zu schreiben. Ich hatte einfach zu viel mit Aufträgen zu tun. Dafür gibt es heute einen ausführlicheren Text zu einem Thema, welches mich schon seit Jahren umtreibt: RAW-Konverter. An verschiedenen Stellen habe ich dieses Thema schon anklingen lassen. Jetzt werde ich es einmal ausführlicher behandeln. Ich behandle dieses Thema aus meiner persönlichen Sicht, und stelle nicht so sehr die technischen Details in den Vordergrund. Deswegen werde ich auch nicht jeden RAW-Konverter betrachten, sondern nur diejenigen, mit denen ich selbst intensiver gearbeitet habe.

    Was sind eigentlich RAW-Konverter und wozu brauche ich sie, schließlich kann ich mir doch meine Bilder aus der Kamera sofort ansehen?

    Mit vielen Kameras kann man in zwei grundlegenden Aufnahmemodi fotografieren: JPG und RAW. JPG ist ein komprimiertes, verlustbehaftetes Bildformat. Die Kamera nimmt die Daten des Sensors und verarbeitet diese auf der Basis der Kameraeinstellungen zu einem komprimierten Bild. Weißabgleich, Farbraum, Helligkeit: Alles wird automatisch berechnet und ist nach dem Druck auf den Auslöser festgelegt. Damit habe ich zwar schnell ein Bild mit relativ geringer Dateigröße, bin aber in der Nachbearbeitung sehr eingeschränkt, weil ich nur noch minimale Korrekturen am Bild vornehmen kann, wenn ich nicht große Qualitätsverluste, z.B. In Form von Farbabrissen und Artefakten bekommen will. Stark unter- oder überbelichtete Bilder kann ich eigentlich kaum noch ohne große Qualitätsverluste bearbeiten.

    Anders sieht es aus, wenn ich in RAW fotografiere: Hier werden die Rohdaten der Kamera auf meiner Speicherkarte abgelegt. Dies erfolgt entweder in einem herstellerspezifischen Format, was meist der Fall ist, oder in Adobe DNG, einem standardisiertem RAW-Format, in das auch die original RAW-Datei eingebettet werden kann. Sozusagen ein PDF für RAW-Fotos. RAW-Bearbeitung erfolgt in der Regel verlustfrei. Das bedeutet: Es werden nur die Arbeitsschritte zur Bildbearbeitung gespeichert. Das Bild selbst bleibt unverändert und wird nur bei jedem Öffnen neu berechnet. Der Export in ein beliebiges Format erfolgt am Ende der Bildbearbeitung.

    Ein weiterer Vorteil von RAW-Konvertern ist, dass diese oft den ganzen fotografischen Workflow vom Import über die Bearbeitung bis hin zum Export in verschiedene Formate und auf verschiedene Plattformen abbilden. Ein Nachteil von RAW-Fotos ist die große Dateigröße, die schnell einmal 20 MB oder mehr erreichen kann.

    Apple Fotos

    Apple Fotos gibt es kostenlos zu jedem Mac, iPhone oder iPad dazu. Hier ist zu beachten, dass die Mac-Version deutlich mehr Funktionen bietet (z.B. Reduzierung von Bildrauschen).

    Apple Fotos kann (aber muss nicht) komplett cloudbasiert betrieben werden. In diesem Fall sind alle Originale in der Apple Cloud gespeichert und werden nur zur Bearbeitung herunter geladen. Damit sind auch alle Fotos auf allen Geräten immer sauber synchronisiert und verfügbar. Von allen Lösungen bietet Apple Fotos die konsequenteste Cloud-Einbindung, was aber auch schon mal zu Wartezeiten von mehreren Sekunden führen kann, wenn die Bilder herunter geladen werden müssen. Für wirklich große Projekte ist dies nicht wirklich gut geeignet.

    Die Werkzeuge zur RAW-Bearbeitung sind eher auf eine gute Bedienbarkeit hin optimiert. Das bedeutet aber auch, dass viele wichtige Funktionen fehlen, wie zum Beispiel eine Korrektur stürzender Linien oder die automatische Korrektur von Kamera- und Objektivfehlern. Dafür gibt es eine ganze Reihe an Bildeffekten, die mitgeliefert werden. Weitere Werkzeuge und Filter können mit Plugins nachgerüstet werden.

    Die Bildqualität ist gut, kann aber nicht mit den anderen hier vorgestellten Produkten mithalten. Gerade die Korrektur stark unter- oder überbelichteter Bilder kommt schnell an ihre Grenzen.

    Der fotografische Workflow wird vom Import bis zum Export, auch zu Diensten für Fotobücher, komplett abgedeckt.

    DxO OpticsPro

    Dieses Produkt ist ein reiner RAW-Konverter, der sich im Wesentlichen auf die Entwicklung von RAW-Fotos konzentriert. Das aber richtig gut. Die Software läuft auf dem Mac und unter Windows. Es gibt keine Cloud-Einbindung und auch keinen Cloud-Zwang. Die Software wird gekauft. Es gibt also kein Abo-Modell. Sehr sympathisch.

    DxO liefert eine Unmenge an handvermessenen Kamera- und Objektivprofilen mit,die automatisch anhand der EXIF-Daten des Bildes auf das Bild angewendet werden. Die Bearbeitungswerkzeuge für RAW-Dateien erfüllen wirklich alle Wünsche. Die Bildqualität ist faszinierend, wenn man sich erst einmal in die teilweise sehr komplexe Benutzeroberfläche eingearbeitet hat.

    Leider gibt es nur rudimentäre Funktionen zur Bildverwaltung, was einen Einsatz im professionellen Umfeld sehr entgegen steht. Da es eine sehr gute Integration des Programms in Adobe Lightroom gibt, ist das aber nur teilweise ein Problem. Auf jeden Fall kostet der Transfer der Bilder von und zu Lightroom sehr viel Zeit.

    DxO bietet mit dem Filmpack auch noch ein Plugin für seine Software und Lightroom, welches sehr sehenswerte Bildeffekte Bildeffekte aus der analogen Fotografie mitbringt.

    Adobe Lightroom

    Adobe Lightroom ist der Platzhirsch unter den RAW-Konvertern. Eine Kaufversion muss man in den Untiefen der Adobe-Website suchen. Die ist dann auch noch funktional zu der Abo-Version etwas eingeschränkt. Es führt also fast kein Weg an einem Abo vorbei. Das nervt und macht mich komplett von Adobe abhängig. Das ist gerade dann wirklich übel, wenn ich irgendwann mal zu einem anderen Produkt wechseln möchte. Denn dann kann ich meine ganze Bibliothek und damit die Arbeit von Jahren vergessen. Abo-Modelle mögen für die Hersteller der Software sehr profitabel sein. Aber für den Nutzer sind sie eine Pest.

    Lightroom läuft auf dem Mac und auf Windows. Mobilversionen sind für IOS und Android verfügbar.

    Die Bildqualität von Lightroom ist sehr gut, kann aber nicht ganz mit OpticsPro oder Capture One mithalten. Lightroom ist mit einer Vielzahl an Plugins erweiterbar und verfügt neben Apple Fotos über beste Unterstützung von Kameras aller möglichen Hersteller.

    Die Einbindung in die Creative Cloud hat zwar den Abo-Zwang zur Folge, bietet aber auch die Möglichkeit der Synchronisierung mit Lightroom Mobile, was einen mobilen Workflow mit dem Handy (IOS und Android) und eine sehr elegante Synchronisierung mit der Desktopversion von Lightroom mitbringt.

    Die Werkzeuge zur Bildbearbeitung sind komplett und sehr logisch in der Anwendung angeordnet, sodass sich auch ein Einsteiger schnell zurecht findet. Die Anwendung kann mit einer Vielzahl an Plugins erweitert werden.

    Der fotografische Workflow wird vollständig abgebildet und lässt keine Wünsche offen.

    Capture One

    Capture One ist der Porsche unter den RAW-Konvertern, aber auch mit Abstand das teuerste Tool. Dafür kann es auf drei Rechnern gleichzeitig eingesetzt werden. Es gibt die Möglichkeit des Abos, aber keinen Abo-Zwang. Eine Cloud-Synchronisierung ist ebenso wenig vorhanden, wie ein mobiler Client. Die Software läuft auf dem Mac und unter Windows. Die Unterstützung von Kameras unterschiedlicher Hersteller ist sehr gut, konzentriert sich aber auf den professionellen Bereich.

    An Werkzeugen zur Bildbearbeitung lässt Capture One kaum Wünsche offen, ist aber auch sehr komplex zu bedienen. Wenn mach sich aber erst einmal mit der sehr anpassbaren Benutzeroberfläche vertraut gemacht hat, kann man sehr schnell arbeiten und erziehlt erstklassige Ergebnisse.

    Erweiterungen gibt es für die Software kaum. Nur von Capture One werden einige kostenpflichtige Plugins angeboten.

    Der fotografische Workflow wird komplett abgebildet, konzentriert sich aber auch hier auf professionelle Funktionen.

    Fazit

    Wer einen unkomplizierten Einstieg in die RAW-Fotografie sucht und keine allzu hohen Ansprüche (und einen Mac) hat, sollte zu Apple Fotos greifen.

    DxO OpticsPro bietet die beste Bildqualität, hat aber keine Bibliotheksfunktionen. Wer diese nicht braucht, ist hier bestens aufgehoben.

    Adobe Lightroom bietet ein professionelles Komplettpaket. Wer kein Abo will, muss auf die Cloud und einige Funktionen verzichten. Wer dieses Tool nutzt, kann sehr professionell arbeiten, bindet sich aber ein Leben lang mit monatlichen Zahlungen an Adobe.

    Capture One ist die Software für Profis. Super Workflow und eine super Bildqualität. Allerdings gibt es keine mobile Variante, die auf Handys oder Tablets läuft.

    Die optimale Software für alle Anwender gibt es also nicht. Jedoch kann jeder den für ihn passenden RAW-Konverter finden.

  • Noch mehr Tipps für schöne Urlaubsfotos

    Noch mehr Tipps für schöne Urlaubsfotos

    Reisebericht

    Gestern war Dauerregen angesagt, so dass wenige Fotos entstanden sind. Nur Elke hat sich mal kurz an den Strand und in die Nordsee gewagt. Also werde ich anhand von Material, das ich in den letzten Tagen gesammelt habe, noch einige Tipps und Trick verraten, wie man zu schönen Urlaubsfotos kommt.

    Morgen gibt es dann den letzten Blog von Texel.

    Tips und Tricks

    Dieses Foto zeigt die Dünen von Texel am Strand Paal 9. Hier ist gut der „Goldene Schnitt“ in der Horizontalen zu sehen. Zwei drittel Landschaft und ein drittel Himmel. Die helle Fläche in der Bildmitte verläuft nach hinten und hebt sich von der Umgebung ab. So gewinnt das Bild an Tiefe. Das Bild wurde in Lightroom bearbeitet. Da es sehr diesig und der Himmel sehr hell war, habe ich über den Himmel eine Verlaufsmaske gelegt und darüber die Belichtung verringert. Im übrigen Bild habe ich die Tiefen angehoben, damit die Dünen besser dargestellt werden. Den Dunst im Bild habe ich mit „Dunst entfernen“ in Lightroom entfernt. Zusätzlich habe ich noch 10 Punkte mehr Klarheit für den Detailkontrast und 10 Punkte mehr Dynamik für schönere Farben in das Bild gegeben.

    Hier bin ich mal bei meiner Lieblingsbeschäftigung zu sehen. Kein herausragendes Bild, aber daran kann man schön sehen, wie man aus einem RAW-Foto, bei dem der Himmel ein einziger weißer Schleier war, noch etwas Zeichnung heraus bekommt. Dieses Mal habe ich nicht mit einer Verlaufsmaske gearbeitet, weil der Windschutz sehr weit in den Himmel hinein ragt. Statt dessen habe ich global die Lichter verringert. Im Nächsten Schritt bin ich in Lightroom in die HSL-Regler gegangen und habe die Luminanz der Wolken (genauer gesagt der Farbe der Wolken) nach unten korrigiert.

    Nun mal etwas Streetfotografie am Strand. Diese zwei Bilder gehören zusammen. In der ersten Aufnahme habe ich, wie schon beschrieben, etwas mehr Zeichnung in den dunstigen Himmel gebracht und dem Bild etwas mehr Farbe und Klarheit gegönnt. Allerdings haben mich die Beine der Frau gestört, die von Links in das Bild hinein ragen. Also habe ich in Lightroom mobile „Bearbeiten in“ und dann „Fotoshop Fix“ ausgewählt und mit „Flecken entfernen“ den Bereich der Beine übermalt. Dabei wird eine Maske erstellt, die mit der Struktur der Umgebung (hier der Sand) ausgefüllt wird. Die komplette Bearbeitung des Bildes hat am iPad keine zwei Minuten gedauert.

    Das Bild ist auch ein schönes Beispiel für eine etwas ungewöhnliche Perspektive. Die Kamera stand ganz am Boden im Sand. So stehen die Personen direkt am Horizont.

    Dieses Bild ist ein gutes Beispiel, dass auch bei schlechtem Wetter und am Abend noch schöne Fotos gelingen können. Das Bild wurde mit ISO 500 bei einer Belichtungszeit von 1/125s und Blende 6,3 aufgenommen. Hier ist es die Spiegelung des Himmel im nassen Sand, die dem Bild Tiefe und seinen Reiz geben. Außerdem beleben die Menschen am Strand etwas die Szene.

    Noch ein Schlechtwetter-Bild, aufgenommen mit einem iPhone 7 von Elke. Im letzten Blog habe ich ja über einige Gestaltungselemente im Bild gesprochen. Hier ist eines zu sehen, das ich nicht erwähnt hatte: Dreiecke. Diese können gedachte Verbindungen zwischen drei Objekten im Bild oder auch eine geschlossene Fläche sein. Dreiecke geben dem Bild in der Regel etwas mehr Dynamik. Hier ist es das Meer, das auf der rechten Seite ein schönes Dreieck bildet. Wer genau hinschaut, kann aber noch ein Dreieck erkennen.