Kategorie: Gerds Fototipp

  • Sportfotografie

    Sportfotografie

    Eigentlich bin ich ja Hochzeits- und Eventfotograf. Aber da findet gerade dank Corona praktisch nichts statt. Also habe ich nach anderen Betätigungsfeldern gesucht und bin bei der Sportfotografie hängen geblieben. Naja, ganz neu war das für mich nicht. Zu meinen fotografischen Anfangszeiten habe ich mich schon einmal mit diesem Thema beschäftigt.

    Die Ausrüstung

    Zuerst ein Wort zur Ausrüstung:

    Wetterfeste Kleidung, passend zur Temperatur sollte eine Selbstverständlichkeit sein, außer wir fotografieren in einer geschlossenen und beheizten Halle. Ganz wichtig sind bei Außenveranstaltungen auch wasserdichte Schuhe.

    Teleskop-Hocker sind bei langen Einsätzen immer eine Hilfe. Sie sind klein, leicht zu transportieren und ermöglichen die Fotografie von einem niedrigen Standpunkt, ohne das man sich auf den eventuell nassen Boden setzten must.

    Kameras und Zubehör müssen natürlich in einem wasserfesten Rucksack oder Koffer verstaut werden, wenn man draußen fotografiert.

    Ebenso sollten passende Stative eingepackt werden, da bei den meisten Sportarten mit einem langen Tele fotografiert werden muss. Ein Einbein ist da oft die beste Wahl, weil es ausreichende Stabilität und gleichzeitig auch Flexibilität bietet.

    Eine Regenhaube für die Kameras ist immer zu empfehlen, auch wenn die Kamera spritzwassergeschützt ist. Das schont einfach das Material. Aber Vorsicht für billiger 5 €-Ware. An der hat man wenig Spaß. Besser 20-30 € für einen ordentlichen Schutz ausgeben, der auch ein Loch für den Stativanschluss hat und nicht beim ersten Wind zerreißt, wie ich das bei Billigware schon des öfteren erleben musste.

    Nun zu den Kameras. Professionelle Vollformatkameras mit einem schnellen Autofokus sind für mich die Erste Wahl in der Sportfotografie. Ich arbeite meist mit einer Canon EOS 5D Mark IV als Hauptkamera. Natürlich gehören ein paar Ersatzakkus ins Gepäck. Im Winter steckt man die sich am Besten in die Hosentasche, damit sie in der Kälte nicht ihre Ladung verlieren.

    Immer dabei sind vier Objektive:

    • ein 150-600 mm Tele (perfekt für Fußball)
    • ein 70-200 mm Tele (gut bei Hallensportarten)
    • ein 24-70 mm Standard-Objektiv (z.B. bei Pressekonferenzen, wenn man nah dran ist)
    • ein 16-35 mm Weitwinkel (z.B. für Hintertorfotos oder Stadien-Panoramen)

    Für Hintertorfotos nutze ich ein Hähnel Captur-System. Das ist relativ preiswert und hat bei mir immer zuverlässig funktioniert.

    Für Pressekonferenzen kann es nicht schaden, einen Blitz dabei zu haben.

    Das ist eine ganze Menge an Ausrüstung, die erst mal aufgebaut werden muss. Um Stress zu vermeiden, ist es deshalb immer gut, eine Stunde vor der Sportveranstaltung da zu sein.

    Das Fotografieren

    Welches Objektiv und welche Kameraeinstellungen verwendet werden, hängt natürlich immer von der Sportart und den Bedingungen vor Ort ab. Generell fotografiere ich fast immer im Highspeed-Serienbildmodus. Der Autofokus ist auf “kontinuierlichen Autofokus” eingestellt. Der Autofokus wird also bei der Bewegung der Sportler immer nachgefühlt. Wichtig ist auch, ein erweitertes Autofokus-Messfeld zu nutzen, was aber auch nicht das ganze Bild beinhalten sollte. Bei Fußball, Handball oder Basketball arbeite ich meist mit 1/1600 Sekunde Belichtungszeit. Ich weiß, dass dies sehr kurz ist und entsprechend den ISO-Wert nach oben treibt. Aber ich habe gerade bei schnellen Spielszenen schon mit 1/1250 Sekunde Bewegungsunschärfen im Bild erlebt. In der Regel arbeite ich mit manueller Belichtungssteuerung und ISO-Automatik. Dies ist bei modernen Vollformatkameras kein Problem und ermöglicht mir maximale Felxibilität bei der Bildgestaltung. Fotografiert wird in aller Regel im RAW-Format.

    Wenn man am Spielfeldrand fotografieren darf, ist eine niedrige Position sehr von Vorteil. Das lässt die Sportler dramatischer und dynamischer aussehen. Da man dabei im Freien meist etwas gegen den Himmel fotografiert, ist es sinnvoll, die Bilder leicht mit 1/3 oder 2/3 Blenden überzubelichten.

    Während des Spiels ist dann höchste Konzentration angesagt und gerade wenn ein langes Tele genutzt wird und der Bildausschnitt sehr klein ist, ist es of nicht so einfach dem Geschehen auf dem Spielfeld zu folgen. Man muss die Spielzüge der Sportler vorausahnen und oft die Kamera schon dort haben, wo voraussichtlich das nächste Motiv erscheint. Das ist am Anfang nicht ganz einfach, doch mit der Zeit bekommt man dabei schnell Übung.

    Zum Schluss noch ein paar Bilder zum Thema Sportfotografie:

  • Drohnenfotografie – Bildgestaltung mit Strukturen

    Drohnenfotografie – Bildgestaltung mit Strukturen

    Das Video zum Thema

    Bildgestaltung mit Strukturen

    Strukturen sind ein wichtiges Gestaltungsmittel in der Fotografie. Das trifft besonders auf die Drohnenfotografie zu. Strukturen können durch geometrische Muster, Farben, Licht und Schatten, usw. gebildet werden.

    Im letzten Video hatte ich ja versprochen, in die Berge und ans Meer zu gehen. Also erst einmal ein Ausflug in die Berge:

    Felsen bilden aus der Luft betrachtet, oft wunderschöne Strukturen. Wind und Wasser lassen die Felsen erodieren und bilden so beeindruckende Muster.

    Dieses Bild ist auf Kreta, in der Nähe von Kissamos entstanden und zeigt eine Kalksteinformation. Aufgenommen ist dies aus einer Höhe von ca. 80 Metern über Grund. Solche Formationen werden am Besten bei tief stehender Sonne aufgenommen. Die Schatten lasen dann die Strukturen deutlich plastischer hervortreten.

    Deutlich sind auch Büsche zu erkennen, die ein Dreieck bilden. Dreiecke sind ebenfalls ein Stilmittel zur Bildgestaltung und geben dem Bild Dynamik. Das ist am Titelbild dieses Beitrags sehr schön zu sehen.

    Jetzt geht es ans Meer. Auch hier können mit Diagonalen und Dreiecken sehr schöne Bilder gestaltet werden.

    Das Foto ist am Bodden von Gager auf Rügen an einem sehr bewölkten Wintertag aufgenommen worden. Die starke Lichtstreuung durch die Wolken und das trübe Wasser im Bodden lassen kam etwas vom Grund des Meeres erkennen und das Bild wirkt damit fast grafisch.

    Ganz anders sieht es es aus, wenn bei hoch stehender Sonne aus großer Höhe das Meer und die Küste fotografiert wird.

    Das Wasser wird durchsichtig und die Strukturen auf dem Meeresgrund werden sichtbar. Die Wege an der Küste, die auch geometrische Formen bilden, verleihen dem Bild zusätzliche Dynamik.

    Der nächste Fototipp

    Im nächsten Fototipp steigen wir in das Thema Video mit der Drohne ein. Dazu gibt es ein paar Einsteiger-Tipps, die dann in den kommenden Folgen weiter vertieft werden.

    Gerne könnt Ihr auch meinen Blog oder meinen YouTube-Kanal abonnieren.

    Mehr und viel tiefere gehende Infos zur Fotografie gibt es in meinem über einstündigen Videokurs mit E-Book, den es auf meiner Website im Shop zu kaufen gibt.

  • Gerds Fototipp – Bildgestaltung in der Drohnenfotografie

    Gerds Fototipp – Bildgestaltung in der Drohnenfotografie

    Das Video

    Heute gibt es ein Video aus dem Homeoffice. Corona lässt grüßen…

    Bildgestaltung

    Die Drohnenfotografie eröffnet ja einige wirklich spannende Perspektiven. Wenn Du die zu nutzen weißt, kannst Du einige wirklich sehr spannende Bilder mit Deiner Drohne machen. Dazu gleich mal eine Übung:


    Worauf hast Du bei diesem Bild zuerst geschaut? Auf den roten Punkt? Das machen nämlich die meisten. Warum? Weil das menschliche Auge immer zuerst versucht, Muster zu erkennen und nichts zieht die Aufmerksamkeit mehr an, als ein Punkt in einer homogenen Fläche, der auch in einer Komplementärfarbe zu seiner Umgebung gestaltet ist. Das kann man natürlich wunderbar für die Drohnenfotografie nutzen. Hier mal ein Beispiel:


    Die Schwimmerin bildet einen starken Kontrast zu einer Umgebung, die relativ homogen ist. Das Auge springt sofort zur Schwimmerin. Außerdem befindet sich die Schwimmerin ziemlich genau im goldenen Schnitt. Aber was ist der Goldene Schnitt eigentlich. Er ist eine Dreiteilung des des Bildes sowohl horizontal, als auch vertikal. Das Motiv sollte sich dabei an einem Schnittpunkt der Linien befinden. Im folgenden Bild wird das verdeutlicht:


    Der Goldene Schnitt ist eine Aufteilung, die auch ganz häufig in der Natur zu finden ist. Deswegen wird sie vom menschlichen Auge als angenehm empfunden.

    Der nächste Beitrag

    Im nächsten Beitrag geht es noch einmal um die Bildgestaltung. Wir machen einen Ausflug ans Meer und die Berge. Soviel kann ich schon verraten.

    Wenn Ihr Euch mehr Fotowissen aneignen wollt, findet Ihr in meinem Shop einen über einstündigen Videokurs mit E-Book mit allem, was Du zum Einstieg in die professionelle Fotografie wissen musst.

    Ich wünsche Euch eine schöne Woche und bleibt gesund…

  • Gerds Fototipp – Drohnen-Basics

    Gerds Fototipp – Drohnen-Basics

    Das Video

    Auch dieses Mal gibt es wieder auf YouTube ein Video zum Thema:

    Drohnen-Basics

    Bevor Du das erste mal startest: Mache Dich mit Deiner Drohne und der dazugehörigen App vertraut und mache ein paar Testflüge auf freiem Gelände mit wenig Menschen in der Nähe. Informiere Dich auch über die einschlägigen rechtlichen Vorschriften in Deinem Land, z.B. die maximal erlaubte Flughöhe, den Mindestabstand zu Menschenansammlungen, Flugplätzen, usw. Vergiss auch nicht, einen Aufkleber oder eine Plakette mit Deinem Namen und Deinen Kontaktdaten auf der Drohne anzubringen. Zum Einen ist das in einigen Ländern Pflicht und außerdem hast Du so auch die Möglichkeit, die Drohne wieder zu finden, falls sie sich mal selbständig gemacht hat. Das sollte natürlich nicht passieren. Oft ist auch ein „Drohnenführerschein“ vorgeschrieben. Hier sind die Regelungen auch von Land zu Land unterschiedlich.

    Wenn Du eine Drohne hast, die im RAW-Format fotografieren kann, meist ist das DNG, dann nutze es auch. Meine Erfahrung ist, dass die Umsetzung der Bilder in JPG meist sehr bescheiden ist und wie schon oft gesagt, kaum eine Nachbearbeitung zulässt.

    Verzerrungen

    Drohnen fotografieren sehr weitwinklig, außer Du hast eine Profidrohne mit Wechselobjektiven. Das bedeutet: Wenn Du nicht waagerecht nach vorne und exakt senkrecht nach unten fotografierst, hast Du starke Verzeichnungen im Bild, wie das hier zu sehen ist.


    Das kannst Du leicht korrigieren, indem Du z.B. in Lightroom im Entwickeln-Modul bei den Objektivkorrekturen den Regler „Verzerrung“ nutzt. Wenn Deine Drohne nicht ganz exotisch ist, gibt es in Lightroom auch ein Kameraprofil, was die Korrekturen automatisch vornimmt. Das sieht dann so aus und entspricht eher unseren Sehgewohnheiten:


    Manche Drohnen korrigieren solche Verzeichnungen auch automatisch, vor allem im Videomodus.

    Der nächste Fototip

    Im nächsten Fototipp wird es einen Tipp zur Bildgestaltung bei der Drohnenfotografie geben. Also bleibe dran. Es wird ganz sicher interessant.

  • Gerds Fototipp – Makros im Freien

    Gerds Fototipp – Makros im Freien

    Das Video

    Auch dieses Mal gibt es auf meinem YouTube-Kanal ein Video, in dem ich Euch alles erkläre:

    Makro-Fotos in der Natur

    Der Frühling naht. Die Tage werden länger und lichter, die Stimmung steigt. Ich kann es kaum erwarten, mit der Kamera wieder raus zu gehen und die Schönheit der erwachenden Natur einzufangen. Gerade im Frühling gibt es viele schöne Motive für die Makrofotografie: aufspringende Knospen, zarte Blüten oder Tautropfen am Morgen…

    Um das alles wirkungsvoll auf ein Bild zu bekommen, sind einige Dinge zu beachten.

    Für die Makrofotografie brauchst Du natürlich ein Makro-Objektiv. Für den Anfang tut es auch ein günstiges Modell.

    Die Schwierigkeit der Markrofotografie im Freien besteht vor allen Dingen darin, dass sich die Objekte bewegen und ich mich als Fotograf oft in einer ungünstigen Haltung befinde. Dazu kommt, dass die Tiefenschärfe bei einem Markpo-Objektiv minimal ist. Oft nur ein Millimeter oder weniger.  Wie bekomme ich dann trotzdem ein Schafes Bild? Dafür gibt es mehrere Tricks:

    Zuerst stellst Du den Autofokus Deiner Kamera auf kontinuierlichen Autofokus. Dann stellst Du eine kurze Belichtungszeit ein (1/125 Sekunde oder kürzer) und zum Schluss stellst Du Deine Kamera auf Highspeed-Serienbilder.

    Dieses Buschwindröschen habe ich genauso fotografiert:


    Es war ziemlich windig und die Blüte hat sich stark bewegt. Es sind 50 oder mehr Bilder dabei entstanden. Eines hat dann gepasst.

    Sehr reizvoll ist es auch, Blüten im Gegenlicht auf Augenhöhe zu fotografieren:


    Das Gegenlicht lässt die Struktur der Blütenblätter schön hervortreten und die Tautropfen im Gras vor der Linse erzeugen hübsche Lichtreflexe.

    Der nächste Fototipp

    Im nächsten Fototipp werde ich Euch etwas über die Fotografie mit einer Drohne erzählen. Sicher auch ein Thema , was viele spannend finden. Das wird der Beginn einer Reihe von Tipps zum Thema Drohnenfotografie und Drohnenvideos.

    Also bleibt dran und abonniert meinen Blog und meinen YouTube-Kanal.

    Ich wünsche Euch eine schöne Zeit und viel Spaß beim Experimentieren.

  • Gerds Fototipp – Available Light Portraits

    Gerds Fototipp – Available Light Portraits

    Das Video

    Wie immer gibt es auch dieses Mal wieder ein Video zum Blog:

    Die richtige Tageszeit für Available Light Fotos

    Gibt es eigentlich gute oder schlechte Tageszeiten für available Light Fotos? Jain, denn das hängt zum Einen natürlich vom Wetter und dann auch von der Tageszeit ab. Beides hängt zusammen.

    Erst einmal zum Wetter. Strahlender Sonnenschein verursacht harte Schatten im Gesicht. Das führt zu Augenringen, Schlagschatten oder auch zu überstrahlten Gesichtern , wenn die Sonne direkt in die Gesichter scheint. Zumindest, wenn man nicht gegen die Sonne fotografiert. Wie das geht, habe ich in meinem letzten Blog beschrieben. Das alles ist natürlich nicht sehr vorteilhaft für das Model. Aber wie gehe ich damit um? Entweder ich fotografiere gegen die Sonne oder ich halte einen Diffusor zwischen Model und Sonne. Das ist natürlich einfacher mit Stativ oder einem Helfer.

    Das Bild oben zeigt einen solchen Diffusor. Natürlich tut es auch ein weißes Laken oder etwas ähnliches. Aber das ist schwierig im Handling. Der Diffusor streut das Licht der Sonne und die harten Schatten im Gesicht des Models verschwinden. Wie so ein Aufbau aussieht, könnt Ihr hier sehen.

    Wenn man gegen die Sonne fotografieren möchte und keinen Blitz dabei hat, kann man auch einen silberfarbenen oder goldenen Reflektor nutzen.

    Viel einfacher ist es, bei bedecktem Himmel zu fotografieren. Die Wolken ersetzen quasi den Diffusor, denn sie haben exakt die selbe Wirkung – nur besser. Natürlich sollten die Wolken nicht all zu dunkel sein, denn sonst wirkt Dein Foto ziemlich düster. Wie Du im folgenden Bild siehst, sind hier kaum Schatten im Gesicht zu sehen.

    Nun zur Tageszeit: Available Light Fotos gelingen am besten bei tiefstehender Sonne oder zur blauen Stunde, also ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang oder ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang. Warum ist das so? Zum Einen ist das Licht bei tierstehender Sonne wärmer, was den natürlichen Hautton betont und auch die Umgebung ist in ein schönes Licht mit langen Schatten getaucht und zum Anderen entstehen weniger Schatten im Gesicht des Models, da die Sonne tiefer steht oder zur blauen Stunde gar nicht zu sehen ist. Das kannst Du hier sehr schön sehen:

    Die perfekte Kombination für available Light Fotos ist als bedeckter Himmel am Abend oder am Morgen, bzw. zur blauen Stunde, wie hier zu sehen ist.

    Der nächste Fototipp

    Im nächsten Fototipp wird es um das Thema Makrofotografie im Freien gehen. Der Frühling naht und es warten eine Menge schöne Motive auf uns, die perfekt in Szene gesetzt werden wollen.

    Also bleibt dran an meinem Blog und/oder abonniert meinen YouTube-Kanal.

  • Gerds Fototipp – Portraits im Gegenlicht

    Gerds Fototipp – Portraits im Gegenlicht

    Das Video

    Und wie immer gibt es erst mal was auf die Augen und die Ohren. Hier das Video:

    Wie mache ich schöne Gegenlicht-Portraits?

    Gerade bei tiefstehender Sonne sind Portraits im Gegenlicht sehr reizvoll, weil das warme Licht die Haut des Models in einen schönen Farbton taucht und die Haare sehr schön im Gegenlicht glänzen.

    Das Problem ist nur, dass die meisten Kameras so belichten, dass der Hintergrund richtig belichtet ist, das Gesicht des Models aber viel zu dunkel erscheint. Klar, es ist ja auch im Schatten.

    Wie kannst Du dieses Problem lösen? Benutze einfach Dein Blitzlicht in der Kamera oder einen Systemblitz. Das ist einer der wenigen Fälle, wo es wirklich Sinn macht, Dein Model direkt anzublitzen. Stelle den Blitz an Deiner Kamera auf „Aufhellen“ oder „Aufhellblitz“ oder reduziere die Leistung Deines Systemblitzes. Wie sehr, das hängt davon ab, wie stark das Gegenlicht ist. Je stärker das Gegenlicht, desto weniger reduzierst Du die Blitzleistung. Hier hilft immer ein bisschen experimentieren.

    Das Ergebnis sieht dann in Etwa so aus:


    Die tiefstehende Sonne erzeugt einen schönen Glanz im Haar und trotzdem ist das Gesicht schön ausgeleuchtet.

    Ich hoffe, dieser Fototipp hat Dir gefallen. Viel mehr Informationen und ein über einstündiges Video und E-Book zur Einführung in die professionelle Fotografie gibt es in meinem Shop: https://gerd-gruhn-fotografie.de/marktplatz.

    Das nächste mal gibt es noch einen Tipp zu Portraits im Freien. Ihr dürft also weiter gespannt sein.

  • Gerds Fototipp – Schönere Farben

    Gerds Fototipp – Schönere Farben

    Das Video

    Natürlich gibt es wieder ein Video zu meinem Fototipp:

    Schönere Farben mit einem richtigen Weißabgleich

    Und schon wieder ein kleiner Seitenhieb auf die Automatik der Kameras. Ja, auch die Farben werden von den Kameras manipuliert. Dabei kann keine Kamera wissen, welchen Bildlook Du gerade haben willst – und hier sind wir beim Weißabgleich.

    Was ist eigentlich der Weißabgleich. Ganz einfach gesagt sorgt er dafür, dass ein Weiß im Bild auch wirklich weiß ist. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf alle Farben im Bild, denn die erscheinen bei einem korrekten Weißabgleich auch in ihrem korrekten Farbton.

    Was ist der Weißabgleich?

    Der Weißabgleich beeinflusst zwei Parameter im Bild:

    • Die Farbtemperatur und
    • die Tonung.

    Die Farbtemperatur definiert die Farbtemperatur, also das Farbsprektrum zwischen Blau und Gelb. Die Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Jeder höher die Farbtemperatur ist, desto weiter verschieben die die Farben in den gelb/rötlichen Bereich. Das Bild wirkt „wärmer“. Umgekehrt werden die Farben bei einer niedrigeren Farbtemperatur in den bläulichen Bereich verschoben. Das Bild wirkt kühler.

    Die Tonung verschiebt die Farben im Bild zwischen grün und Lila. Hier hat jeder Anbieter von Bildbearbeitungssoftware seine eigene Skala.

    Sowohl Farbtemperatur als auch Tonung verschieben die Farben zwischen gegenüberliegenden Farben in einem Farbkreis.

    Weißabgleich durchführen

    Anders als es der Name vermuten lässt, wird der Weißabgleich nicht an einer weißen Fläche, sondern, an einer neutral grauen Fläche vorgenommen. Wie schon im letzten Fototipp beschrieben, kommt hier wieder eine Graukarte ins Spiel.

    Du fotografierst Dein Motiv mit dieser Graukarte und danach, bei gleichem Licht, ohne diese Graukarte. Den Weißabgleich kannst Du dann auf dem Bild mit der Graukarte vornehmen und Farbtemperatur und Tonung vom vorherigigen Bild übernehmen. Wie das genau geht, zeige ich Dir anhand von Adobe Lightroom CC im Video.

    Natürlich kannst Du nicht jedes Bild erst mit und dann ohne Graukarte fotografieren. In diesem Fall kannst Du die Pipette aus dem Register „Farbe“ in Adobe Lightroom CC nutzen. Auch das zeige ich Dir im Video.

    Die meisten Kameras habe verschiedene Presets für den Weißabgleich, die sich an verschiedenen Lichtsituationen orientieren. Es gibt oft Priesest für Blitzlicht, Wolken, Sonne usw. Diese Presets sind aber nur Näherungen an die Lichtfarbe, die bei Dir gerade ist. Ebenfalls gibt es den automatischen Weißabgleich.

    Ganz wichtig: Wenn Du in RAW fotografierst brauchst Du Dir um den Weißabgleich keinerlei Gedanken machen. Du kannst wirklich alles ohne Qualitätsverlust im RAW-Konverter bearbeiten. Warum ist das so? RAW-Daten werden nicht verändert und der Weißabgleich ist ist ein Parameter, der dem RAW-Bild mitgegeben wird.

    Der nächste Fototipp

    Im nächsten Fototipp wird wird es einen Tipp zur Portraitfotografie Outdoor geben. Es bleibt also spannend.

  • Gerds Fototipp – Richtig belichten

    Gerds Fototipp – Richtig belichten

    Das Video

    Der Fototipp

    Ich hatte es ja schon mehrfach erwähnt und Dir ist das bestimmt auch schon passiert: Die Automatik Deiner Kamera hat Dein Foto nicht richtig belichtet. Entweder war es unterbelichtet oder es war überbelichtet.

    Warum ist das aber so? Deine Kamera misst das Licht immer im Bezug auf einen neutralen Grauwert. Das sind ca. 18 % Grau.


    Graukarte

    Das ist die große graue Fläche auf der Graukarte im Bild.

    Wenn die durchschnittliche Helligkeit Deines fokussierten Motivs von diesem mittleren Grauwert abweicht, wird Deine Kamera das Bild unter- bzw. überbelichten. Das ist natürlich nicht sehr schön, weil man sich ja eigentlich auf Automatik verlassen können sollte.

    Sehr deutlich ist das bei diesem Winterbild zu sehen:


    unterbelichtet

    korrekt belichtet

    Das linke Bild wurde so von meiner Kamera aufgenommen und das rechte Bild zeigt, wie es wirklich aussah.

    Den umgekehrten Effekt (Überbelichtung) bekommst Du bei dunklen Motiven:


    überbelichtet

    korrekt belichtet

    Dieses Bild ist unterhalb eines der Ätna-Gipfel in einem fast schwarzen Lavafeld bei trüber und nasser Witterung aufgenommen worden. Hier hat die Automatik der Kamera komplett überbelichtet (links). Das rechte Bild zeigt, wie es wirklich aussah.

    Helle Motive werden von der Kameraautomatik unterbelichtet und dunkle Motive überbelichtet.

    Wie bekommst Du das aber in den Griff? Zuerst solltest Du auf die Vollautomatik Deiner Kamera verzichten, denn bei der hast Du keine Möglichkeiten zur Korrektur der Belichtung. Verwende statt dessen die Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik. Dort kannst Du die Belichtung manuell nach oben oder unten korrigieren. Oder Du fotografierst gleich manuell.

    Bei den Beispielbilden musste ich die Belichtung um fast zwei Blendenstufen nach oben bzw. nach unten korrigieren. Die Kamera lag also krass daneben.

    Im nächsten Fototipp wird es um den Weißabgleich gehen. Hier erfahrt Ihr, wie die Farben im Bild korrekt eingestellt werden können. Es lohnt sich also dran zu bleiben.

  • Gerds Fototipp – Betriebsmodi der Kamera

    Gerds Fototipp – Betriebsmodi der Kamera

    Das Video

    Wie immer gibt es natürlich ein Video zum Fototipp:

    Heute wird es etwas textlastiger: Es geht um die Betriebsmodi Deiner Kamera, die Du am Einstellrad Deiner Kamera oder über die Menüs Deiner Kamera einstellen kannst.

    Du erfährst, was sich hinter den einzelnen Betriebsmodi verbirgt und in welchen Situationen du die einzelnen Modi sinnvoll nutzen kannst.

    Der Automatik-Modus

    Ist ja alles so schön einfach hier: Kamera auf Automatik stellen („A“ oder „A+„) und losknipsen. Ich sage knipsen und bewusst nicht fotografieren, denn mit dem Automatikmodus gibst Du fast alles aus der Hand, was der bewussten Gestaltung einer Bildes dienst. Du kannst nur noch den Bildausschnitt bestimmen. Alles Andere regelt die Kamera. Belichtungszeit, Blende, ISO… Die Kamera kann in der Regel aber nicht wissen, ob Du viel oder wenig Tiefenschärfe willst, ob Du das Bild heller oder dunkler willst oder was gerade Dein eigentliches Motiv ist. Ok, die Kameras werden immer schlauer. Aber sie sind noch lange nicht so schlau wie Du und können auch definitiv nicht wissen, wie Du Dein Bild gestalten willst. Deswegen rate ich Dir dringend vom Automatikmodus ab.

    Die Programmautomatik

    Bei der Programmautomatik (Einstellrad auf „P„) überlegt sich die Kamera schon mal eine Einstellung für Belichtungszeit und Blende, die sinnvoll sein könnte. an einem Drehrad oder den Tasten an Deiner Kamera kannst Du diese, aufeinander abgestimmte, Kombination aus Blende und Belichtungszeit verändern und Deinen Bedürfnissen anpassen. Zum Beispiel kürzere Belichtungszeiten für die Sportfotografie oder eine offene Blende für weniger Tiefenschärfe.

    Zusätzlich ist es bei den meisten Kameras auch möglich eine Belichtungskorrektur einzustellen, denn Deine Kamera misst oft nicht die korrekte Belichtung. Dazu aber mehr im nächsten Fototipp.

    Damit ist die Programmautomatik sehr praktisch in allen Situationen, wo es darauf ankommt schnell zu sein und trotzdem die Kontrolle über die Bildgestaltung zu behalten.

    Die Blendenautomatik

    Bei der Blendenautomatik wird die Blende Deiner Kamera automatisch eingestellt. Sie wird bei Deiner Kamera mit dem Kürzel T, Tv oder auch S gekennzeichnet. T, bzw. S stehen für Time oder Speed, da Du in diesem Modus die Belichtungszeit, bzw. die Geschwindigkeit Deines Kameraverschlusses fest einstellst. Passend dazu wird von der Kamera dann die Blende gewählt.

    Dieser Modus ist gut geeignet, wenn Du schnell bewegliche Objekte fotografieren willst, also eine definierte Belichtungszeit wichtig ist. Das ist zum Beispiel in der Sportfotografie der Fall.

    Auch hier hast Du bei den meisten Kameras die Möglichkeit, eine Belichtungskorrektur einzustellen.

    Bitte achte auch in diesem Modus darauf, dass Deine Bilder nicht unter- oder überbelichtet werden. Wenn dies der Fall ist, kannst Du das in der Regel im Sucher oder auf dem Display Deiner Kamera sehen.

    Die Zeitautomatik

    Die Zeitautomatik wird bei den meisten Kameras mit A oder Av gekennzeichnet. Du stellst an der Kamera also eine Blende fest ein und die Kamera wählt dazu passend automatisch die Belichtungszeit.

    Bei dieser Einstellung musst Du natürlich darauf achten, dass die Belichtungszeit nicht zu lang wird, damit Du Dein Bild nicht verwackelst. Ggf. musst Du ein Stativ verwenden oder den ISO-Wert Deiner Kamera erhöhen.

    Dieser Modus ist für alle Motive geeignet, bei denen es auf eine bestimmte Blende ankommt, zum Beispiel, wenn Du wenig Tiefenschärfe haben willst. Sehr schön wirkt das immer bei Portraitaufnahmen oder in der Makrofotografie.

    Der manuelle Modus

    Das ist mein Lieblingsmodus. Hier werden Blende und Belichtungszeit komplett manuell eingestellt. Mit etwas Übung geht das in der Regel auch recht schnell. Im Sucher oder auf dem Display Deiner Kamera kannst Du sehen, ob Blende und Belichtungszeit korrekt sind und Du kannst auch direkt eine Belichtungskorrektur vornehmen, falls das nötig ist. Dieser Modus gibt Dir die volle Freiheit bei der Bildgestaltung und sollte unbedingt Dein bevorzugter Betriebsmodus bei der Fotografie sein.

    Der Bulb-Modus (Dauerbelichtung)

    Bei diesem Modus bleibt der Verschluss Deiner Kamera so lange offen, bis Du ein zweites Mal auf den Auslöser drückst. Du legst also selbst die Belichtungszeit fest. Auch die Blende kannst Du in diesem Modus frei definieren.

    Da bei diesem Modus sehr lange belichtet wird, ist ein Stativ Pflicht.

    Der Bulb-Modus ist sehr gut für Nachtaufnahmen und auch für Lichtmalerei geeignet.

    Weitere Betriebsmodi

    Je nach Kameramodell gibt es oft noch weitere Betriebsmodi. So kannst Du oft Voreinstellungen definieren oder es stehen auch verschiedene Kreativ-Modi oder ein Videomodus zur Verfügung.

    Bei den Kreativmodi sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass hier meist keine RAW-Bilder fotografiert werden und deshalb eine spätere Nachbearbeitung schwierig ist.

    Wie geht es weiter?

    Im nächsten Fototipp geht es um das Thema „Richtig belichten“. Ich habe es ja schon einige Male anklingen lassen, das man sich nicht so ganz auf den Belichtungsmesser der Kamera verlassen kann  – und genau darum geht es.

    Ich freue mich, wenn Ihr dran bleibt.