Kategorie: Kreta 2018

  • Eine letzte Rundreise

    Eine letzte Rundreise

    In diesem letzten Blog über unseren Aufenthalt auf Kreta, gibt es einige Bilder und Informationen, die ich auf einer kleinen Rundreise gesammelt habe.

    Eigentlich sollte es ja in die Rokka-Schlucht gehen.

    Aber das Wetter war schlecht. Es regnete und der Untergrund war rutschig. Also entschlossen wir uns, dies bei einer späteren Kreta-Reise nachzuholen. Da das Wetter im Süden der Insel besser war, machten wir uns dorthin auf den Weg.

    Die erste Station führte uns zum Kloster Chrysoskalitissa in der Nähe von Elafonisi.

    Es war schön anzusehen, aber da das Museum schon geschlossen hatte, hatten wir schon nach einer Stunde alles gesehen.

    Also ging es weiter zum „weißen See“, auch in der Nähe von Elafonisi. Er hat seinen Namen von den weißen Steinen, zwischen denen er liegt. Das war ein Tipp unseres Gastgebers. Dieser See ist definitiv einen Besuch wert. Er liegt direkt an der Küste und wird durch überschwappende Wellen des Meeres mit Wasser versorgt. Für einen schönen Überblick habe ich meine Drohne steigen lassen.

    Die letzte Station war der Strand von Elafonisi. Entgegen unserer Erwartungen war der Strand menschenleer. Das glasklare Wasser war völlig ruhig und so waren von oben auch wunderbar die unter Wasser liegenden Felsen zu sehen.

    Damit ist mein Blog über Kreta zu Ende. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und schaut öfter mal bei mir rein. Ab und zu gibt es auch einen Newsletter mit Tipps und Tricks zur Fotografie, zu den Ihr Euch hier anmelden könnt.

  • Ausflug in die Welt der orthodoxen Kirche Kretas

    Ausflug in die Welt der orthodoxen Kirche Kretas

    Unser Gastgeber, Vater Niocolaus, ist Priester für einige Dörfer hier in der Umgebung. Er hat mir Gelegenheit gegeben, etwas in die Welt der orthodoxen Kirche Kretas einzutauchen. Zwei Tage war ich mit ihm unterwegs. Einmal zu einem Gottesdienst in einer kleinen Bergkirche und einmal zu einer Litanei zu Ehren des heiligen Nektarios von Aegina.

    Die Bergkirche ist eine von zwölf Kirchen eines kleines Ortes in den Bergen West-Kretas. Sie stammt aus dem zwölften Jahrhundert und ist seitdem fast unverändert erhalten geblieben.

    Als wir ankamen, wurde die Kirche schon von einigen Dorfbewohner festlich mit Blumen und Kerzen geschmückt. Im Inneren gab es verblichene Wandmalereien aus dem 12. Jahrhundert, die die Zeit überdauert hatten, zu sehen.

    Bald war die Kirche hergerichtet…

    …und der Gottesdienst wurde von Vater Nicolaus mit dem Läuten der Glocke eröffnet.

    In der orthodoxen Kirche ist der Altarraum von der restlichen Kirche getrennt. Nur der Priester und seine Helfer dürfen ihn betreten.

    An einem kunstvoll verzierten Pult steht ein Diakon oder Gottesdienstbesucher und zelebriert im Dialog mit dem Priester den Gottesdienst.

    Texte werden nach byzantinischen Tonfolgen gemeinsam oder im Dialog des Diakons mit dem Priester zum großen Teil in altgriechisch gesungen. Das erzeugt eine sehr mystische Stimmung, die mich schnell in Ihren Bann gezogen hat, obwohl ich natürlich kein Wort verstand.

    Gestern durfte ich dann mit meiner Kamera einer Litanei zu Ehren des Nektarios von Aegina beiwohnen. Hier waren nicht nur Priester und Gläubige zugegen, sondern auch eine Abteilung des hier stationierten Militärs, ein Militärorchester der kretischen Marine und das Rote Kreuz, was hier wohl auf keiner Veranstaltung fehlen darf. Was in Deutschland undenkbar wäre, eine gemeinsame Zeremonie des Militärs und der Kirche, ist hier auf Kreta ganz normal. Während der vielen Besatzungen Kretas durch die Türken, die Venezianer und auch die Deutschen waren die hiesigen Klöster oft Zentrum des Widerstandes gegen die Besatzer und Zufluchtsort für die Widerständler.

    Pünktlich um 17:00 Uhr startete die Prozession mit dem Militärorchester an der Spitze.

    Die Priester, unter ihnen der Bischof von Kissamos (im Hintergrund mit goldenem Schal), liefen zwischen den Soldaten den Weg zur Kirche.

    Um Ende des Zuges gingen die Gläubigen.

    Bald kam die Prozession an der Kirche an. Noch bevor die Kirche betreten wurde, zelebrierte der Bischof von Kissamos eine Zeremonie mit einer Schatulle, in der Teile der Gebeine des Nektarios von Aegina enthalten sind.

    Danach betraten die Gläubigen und die Priester die Kirche. In der orthodoxen Kirche wird solch ein großer Gottesdienst nicht mit einem Priester durchgeführt. Außer dem hiesigen Bischof waren noch mindestens fünf weitere Priester anwesend.

    Die Schatulle mit den Gebeinen des Nektarios von Aegina wurde im Mittelgang vor dem Altarraum aufgestellt.

    Immer wieder gingen Gläubige, auch die Vertreter des Militärs zur Schatulle, knieten vor ihr nieder, verneigten sich vor ihr oder küssten sie. Dann ging während des gesamten Gottesdienstes so weiter.

    Immer wieder gingen Priester durch die Reihen und segneten die Anwesenden mit Weihrauch.

    Der Bischof von Kissamos hielt eine lange Predigt, der die Gläubigen andächtig zuhörten.

    Der ganze  Gottesdienst dauerte über zwei Stunden. Am Ende gab es für die Gläubigen Snacks und süßes Brot, dass übrigens super lecker ist.

    Jetzt bin ich fast am Ende meines Kreta-Blogs angelangt. Übermorgen fliegen wir wieder nach Hause. Aber morgen geht es, wenn das Wetter mitspielt, in die Rokka-Schlucht. Davon wird es dann auch noch einmal einen Blog geben.

  • Von Paleochora nach Elafonisi

    Von Paleochora nach Elafonisi

    Es sollte ein ganz gemütlicher Ausflug werden. Das war er Anfangs auch, aber es endete dann ganz anders.

    Erst ging es nach Paleochora, ganz im Südwesten Kretas. Die Fahrt über die Berge war wieder einmal ein Erlebnis für sich. Gestartet sind wir bei bewölktem Himmel und angekommen sind wir bei strahlendem Sonnenschein.

    Gleich gab es die ersten Postkarten-Motive.

    Zu dieser Jahreszeit ist Paleochora eher ein kleines, ruhiges Touristenstädtchen mit engen, romantischen Gassen. Im Sommer drängen sich hier sicher der Verkehr und Unmengen von Touristen durch die engen Gassen.

    Eine Hochzeitsgesellschaft, die vorbei kam, als wir gerade in einer kleinen Taverne einen Kaffee tranken, brachte uns auf die Idee, nach der zugehörigen Kirche zu suchen, die wir dann auch bald fanden. 

    Von dort ging weiter bergauf zu den Ruinen einer alten venezianischen Festung, von wo sich ein wunderschöner Blick über die Stadt und die beiden Strände bot.

    Im Titelbild dieses Blogs ist das schön zu sehen.

    Schnell wurde es Nachmittag und wir brachen nach Elafonisi auf. Wir kamen durch eine riesige Plantage, die dem Bild der Landschaft nicht wirklich zuträglich war und auch sonst mit ökologischer Landwirtschaft nicht viel zu tun hatte. Das also ist der Preis dafür, dass wir Tomaten im Winter essen können. Wunderschöne Landschaften werden großflächig und nachhaltig zerstört.

    Für den Weg nach Elafonisi gab es ganz unterschiedliche Routen, die alle in etwa die gleiche Fahrzeit bedeuteten. Nur waren die zurückzulegenden Strecken sehr unterschiedlich. Wir entschieden uns für die kürzeste Strecke, wohl wissend, dass die Straßen nicht so toll werden würden.

    Am Anfang war noch alles sehr entspannt. Wir fuhren immer weiter in die Berge und bogen irgendwann auf einen noch gut befahrbaren Weg ein. Dort versperrte uns ein Esel mit stoischer Ruhe den Weg und dachte nicht im geringsten daran, den Weg frei zu machen. Weder streicheln noch locken half. Er blieb einfach mitten auf dem Weg stehen.

    Elke hatte dann die entscheidende Idee, das große Tier mit dem verbliebenen Brot unserer Wegzehrung wegzulocken. Das funktionierte dann auch und weiter ging die Fahrt.

    Der Weg wurde immer schlechter. Tiefe Spurrinnen, Geröll und ausgewaschene Bachläufe machten den Weg zur Tortur für uns und unseren kleinen Fiat Panda. Im Schritttempo ging es durch die wunderschöne Landschaft, von der ich nur bei Zwischenstopps etwas genießen konnte, denn die Straße forderte meine volle Aufmerksamkeit. Vorne Geröll, links mehrere hundert Meter tiefe Schluchten und rechts Feldwände und immer wieder ausgewaschene Haarnadelkurven. Wir brauchten für die 15 km 3,5 Stunden und hatten permanent Angst um unser Auto und uns selbst.

    Langsam wurde es auch immer dunkler, was die Sache nicht einfache machte. Mehrmals musste Elke aussteigen und mich zentimerweise durch die kritischsten Stellen lotsen.

    Belohnt wurden wir mit einem wirklich einmaligen Sonnenuntergang über Elafonisi.

    Elafonisi selbst erreichten wir total erschöpft bei völliger Dunkelheit. An Baden war da nicht mehr zu denken. Aber wir hatten unser Abenteuer, das wir zwar nicht unbedingt wiederholen würden, was aber eine bleibende Erinnerung sein wird. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir und unser Auto das unbeschadet überstanden haben.

    Vater Nikolaus hat sich schon die nächsten Fotoprojekte für mich ausgedacht. Es wird also auch noch von unserer letzten Woche hier einiges zu berichten geben.

  • Von der Milch zum Käse

    Von der Milch zum Käse

    Gestern stand  meiner Ausflug mit Vater Nicolaus ganz im Zeichen der Milch und des Käses. Ich bin eingeweiht worden in die Milch- und Käseproduktion. Das wahr sehr spannend und auch sehr bekömmlich, denn wie immer gab es auch gut zu essen.

    Gestartet haben wir unsere Fototour auf der Farm des Agrogiali. Das ist ein wirklich sehr gutes Restaurant, etwas außerhalb von Kissamos. Hier gibt es vor allem Fisch von einheimischen Fischern. Alles Andere kommt von der eigenen Bio-Farm.

    Gleich nach unserer Ankunft im Ziegenstall wurde ich neugierig beäugt.

    Da wusste die Ziege noch nicht, dass sie gleich gemolken wird.

    In dieser Jahreszeit geben die Ziegen nur einen halben Liter Milch am Tag, weil sich sich auf die Geburt der Zicklein vorbereiten. Ab Januar gibt dann jede Ziege wieder zwei Liter Milch am Tag.

    Eine halbe Stunde Autofahrt durch kretische Dörfer – und wir waren bei der Käserei Afoi Papagiannaki angekommen.

    Der LKW war gerade von seiner Tour durch die Dörfer zurückgekehrt und voll beladen mit Ziegenmilch.

    Diese wird erst einmal in große Edelstahlbehälter gepumpt und pasteurisiert.

    Dafür gibt es ein kompliziertes Geflecht aus Rohren und Behältern.

    Als wir ankamen war eine Ladung Käse fast schon fertig.

    Ein Rührwerk durchmischt die Milch und eine halbe Stunde später ist der Käse fertig. Dabei wird die Milch mit Dampf je nach Art des Käses auf 50-80 Grad Celsius erwärmt.

    Dabei werden immer wieder auf der Oberfläche schwimmende Verunreinigungen und überschüssiges Salz abgeschöpft.

    Mit Leinentüchern wird der Käse von der zurückbleibenden Molke getrennt.

    Je nach Sorte kommt der Käse in rechteckige Kisten oder runde Formen.

    Der Käse sieht dann so aus:

    Hier sieht er noch wie ein Frischkäse aus und schmeckt auch fast so – nur etwas sahniger.

    Die überflüssige Molke fließt in ein Fass und wird entsorgt.

    Um die viele Molke, die der Käse enthält zu entfernen, gibt es eine Presse.

    Schnell wurde eine weitere Ladung Milch (500 Liter) durch ein Tuch in den Behälter gegeben, um einen traditionellen Ziegen-Frischkäse zu produzieren. Bei dem wird die Milch auf 80 Grad Celsius erhitzt.

    Eine halbe Stunde später wurde der Käse in die typische Form eines abgeschnittenen Käses gegeben.

    Heißer Dampf stieg auf und machte das Fotografieren fast unmöglich. Alles, was aus Glas war, beschlug sofort.

    Damit war die Vorführung der Käseproduktion beendet.

    In den gekühlten Lagerräumen reift dann der Käse ein bis 6 Monate (Graviera), bevor er in den Verkauf kommt.

    Diese kleine Käserei mit nur sieben Mitarbeitern produziert im Jahr ca. 1200 Tonnen Käse aus Ziegen- und Schafsmilch. Dabei kann aber nicht das ganze Jahr gearbeitet werden, denn wenn die Tiere Junge haben, gibt es keine Milch. Von August bis Oktober läuft da gar nichts.

    Übrigens wird auf Kreta kein Käse aus Kuhmilch hergestellt, sondern nur aus Ziegen- und Schafsmilch. Ich selbst habe auch nirgendwo eine Kuh gesehen.

    Demnächst wird es wieder einen Blog von einer Wanderung geben. Bis dahin: Tschüß!

     

     

     

     

  • In der Raki-Brennerei

    In der Raki-Brennerei

    Eigentlich hat ja unsere Arbeit wieder begonnen, auch wenn wir noch auf Kreta sind. Unser Gastgeber ist aber unermüdlich, wenn es darum geht, neue Fotoprojekte für mich zu organisieren. Das ist übrigens unser super netter Gastgeber, der über AirBnB unter „Father’s House“ zu finden ist.

    Also ging es gestern in die Berge zu einer Raki-Brennerei. Die Begrüßung war wie immer herzlich und die Raki-Produktion war schon in vollen Gange. Im holzbeheizten Kessel kochten schon die vergorenen Trauben.

    Ein kleines Schild mit vielen Einschusslöchern erinnerte mich wieder daran, dass ich auf Kreta bin. Gerade in den Bergen gibt es kaum ein Straßenschild, dass nicht als Zielscheibe hergehalten hat.

    Als ich ankam, war gerade eine Charge Raki fast fertig gestellt worden und die nächste Charge wurde vorbereitet. Dazu wird das Rohr am Kessel, durch welches der Dampf aus der heißen Maische in den eigentlichen Brenner geleitet wird, entfernt. Dampfwolken stiegen auf und ein aromatischer Duft lag in der Luft.

    Danach wird die Haube des Kessels entfernt und die brodelnde Maische kommt zum Vorschein, die mit einer Mistgabel aus dem Kessel geholt wird.

    Als letztes wird ein thymianartiges Kraut aus dem Kessel geholt, was als unterste Schicht die Maische vor de Anbrennen schützt.

    Der Kessel wird sauber mit klarem Wasser ausgespült…

    …und mit neuer Maische befüllt.

    Dann wird der Kessel wieder fest verschlossen und die Haube mit dem Rohr für den Dampf wird angebracht.

    Während alles vor sich hin köchelt, werden als Snack heiße Kastanien gereicht, die im Ofen am offenen Feuer gebacken werden. Super lecker!

    Inzwischen dampft es kräftig aus dem Destilationsgerät…

    …während der fertige, noch nicht gefilterte Raki in die bereitgestellten Fässer fließt.

    Obwohl der Raki glasklar erscheint, wird er noch einmal gefiltert. Aber vorher wird noch der Alkoholgehalt geprüft.

    Wurde der Raki für gut befunden, wird er aus den Kanistern in „handliche“ 5-Liter-Flaschen abgefüllt.

    Mittlerweile ist es dunkel geworden und einige Leute aus dem Dorf kamen hoch in die Brennerei. Wie immer wurde mit vielen Freunden richtig gut gegessen und getrunken. Berge von Fleisch und Würsten lagen auf dem Grill.

    Die Brennerei hatte übrigens eine offizielle Lizenz. So eine Lizenz muss hier jedes Jahr erneuert werden.

    Im nächsten Blogbeitrag geht es zum Ziegen melken und in eine Käserei, die traditionellen kretischen Käse herstellt.

  • Der griechische Nationalfeiertag auf Kreta

    Der griechische Nationalfeiertag auf Kreta

    Unser letzter Urlaubstag ist nun vorbei. Ein Thema für meinen Kreta-Blog ist dennoch übrig geblieben: Der griechische Nationalfeiertag. Ins Deutsche übersetzt wird er auch der „Nein-Tag“ genannt, weil an diesem Tag die griechische Regierung Nein zum „Kapitulationsangebot“ Mussolinis sagte.

    Selbst in einer so kleinen Stadt wie Kissamos wird dieser Tag aufwendig mit einer Parade gefeiert.

    Kirchliche Würdenträger standen schon auf einer Bühne als wir ankamen.

    Ebenso Vertreter aus Politik und Militär.

    Die Parade wurde von einer Blaskapelle eröffnet, die bald vor der Bühne Platz nahm und die ganze Parade musikalisch begleitete.

    Als erstes marschierten die Vertreter des ansässigen Roten Kreuzes…

    …gefolgt von der hiesigen Feuerwehr.

    Männer und…

    …Frauen in traditionellen kretischen Gewändern…

    marschierten ebenso vorbei, wie Vertreter von Schulen, Kindergärten und Vereinen.

    Nach der Parade sollten noch kretische Tänze aufgeführt werden. Aber Band für die Musik war ausgefallen. Aber auch ohne zu tanzen, sahen die Tänzerinnen in ihren traditionellen Gewändern richtig gut aus.

    Da eigentlich Fotos von den Aufführungen geplant waren, die nun nicht stattfinden konnten, organisierte unser Gastgeber ein improvisiertes Shooting in der dortigen Tanzschule. Ich hatte natürlich nichts für den Zweck dabei und so war es eine kleine Herausforderung, mit einfachsten Mittel mit nur ein paar Minuten Zeit noch einige schöne Bilder zu zaubern.

    Zuerst musste natürlich ein Gruppenbild her, dem noch viele einzelne Portraits folgten.

     

    Dieser Tag hat mir wirklich zu denken gegeben. Die Griechen und noch mehr die Kreter sind trotz aller Probleme hier sehr stolz auf ihr Land, jedoch ohne nationalistisch zu werden. Sicher gibt noch immer viele Vorurteile, vor allem gegen Türken. Aber unter deren Herrschaft hatten die Griechen auch lange zu leiden.

    In den nächsten zwei Wochen wird es noch den einen oder anderen Blog von hier geben. Es sind noch einige Reportagen aus der Landwirtschaft und der Fischerei geplant. Es geht also weiter.

  • Gramvousa und Balos

    Gramvousa und Balos

    Noch einmal hat es uns an den Balos Beach gezogen. Wir wollten diese schöne Landschaft einmal vom Meer aus entdecken. Also haben wir uns bei Cretan Daily Cruises ein Ticket für eine Tour nach Gramvousa und Balos gebucht. Ein Ticket für eine Person kostet 27 € und die Schiffe starten im Hafen von Kissamos.

    Nach wenigen Minuten Schiffsfahrt lag Kissamos schon hinter uns.

    Die Tour führt an der Kretischen Küste entlang und nach 45 Minuten tauchten schon die Felsen auf, welche die Lagune von Balos einrahmen.

    Die erste Station war die Insel Imeri Gramvousa mit ihrer venezianischen Festung, die vor der Lagune von Balos liegt.

    Ein steiler Aufstieg von etwa 15 Minuten führt zur dortigen venezianischen Festung, von der man einen traumhaften Ausblick in die Lagune von Balos und in das offene Meer hat.

    Der Werbespruch „Spend some time in paradise“ ist keinesfalls übertrieben.

    Verfallene historische Gemäuer sind an vielen Stellen auf dem Festungsgelände zu finden.

    Die Festung erstreckt sich über den gesamten Berggipfel.

    Nach dem Besuch der venezianischen Festung ging es weiter zur Lagune von Balos. Die Lagune hatten wir ja schon gesehen, also gingen wir einen anderen Weg als die meisten anderen.

    Schon bald entdeckten wir eine kleine, geschützte Bucht, die geradezu zum Baden einlud.

    Auch der Anblick von oben sah echt gut aus.

    Bei der Gelegenheit musste ich Elke auch gleich noch beim Schwimmen fotografieren.

    Morgen gibt es einen Beitrag über den griechischen Nationalfeiertag, der selbst in einer so kleinen Stadt wie Kissamos sehr pompös begangen wurde.

  • Die Kampos-Schlucht

    Die Kampos-Schlucht

    Dieses Mal gibt es einen kleinen Geheimtipp im Blog: Die Kampos-Schlucht. Den Ort erst mal zu finden war nicht ganz einfach, da es viele verschiedene Schreibweisen gibt. Manchmal ist es mit C oder auch mit K geschrieben oder auch mit einem weichen b oder einem harten. Auch das a ist mal mit Apostroph oder ohne geschrieben. Je nach Kartendienst ist es unterschiedlich. Ich verwende hier die Schreibweise, die im Griechischen üblich ist und auch auf den Straßenschildern zu finden ist. Kampos ist ein kleines Dorf im Westen Kretas und die gleichnamige Schlucht ist die westlichste Schlucht der Insel.

    Wenn man aus Richtung Kissamos kommt, parkt man am besten auf dem Parkplatz vor der ersten Taverne. Von dort aus führt der Weg rechts einige Treppen bergab in die Kampos-Schlucht. Der Weg ist mit gelben Pfeilen markiert und wenn er sich mal im Geröll verliert, sind kleine Steinpyramiden als Markierung aufgeschichtet.

    Im Gegensatz zur gewaltigen Samaria-Schlucht ist die Kampos-Schlucht eher lieblich und mediterran geprägt. Am Wegesrand sind viele Platanen zu sehen.

    Der Wiesenweg geht bald in einen steinigen, aber gut begehbaren Weg über, der nach zirka zwei Kilometern in die Schlucht hinein führt.

    In die Schlucht selbst dringt kaum einmal die Sonne vor. Dementsprechend ist es dort deutlich schattiger und kühler als außerhalb. Hat man den tiefsten Punkt der Schlucht erreicht, geht es erst einmal ein Stück aufwärts und man bekommt das erste Mal einen schönen Blick auf das tiefblaue Meer.

    30-45 Minuten später erreicht man den wunderschönen und völlig menschenleeren Strand.

    Der Strand ist steinig. Aber es gibt einige große, glatte Felsbrocken, auf denen man gut liegen kann.

    Der ganze Abstieg dauert etwa zwei Stunden bei moderatem Tempo. Ich schätze mal, dass es 5-6 Kilometer Weg sind.

    Als kleines Highlight für den Aufstieg haben wir uns eine Bergkirche ausgesucht, die teilweise in den Fels hinein geschlagen wurde.

    Morgen gibt es noch einmal einen Blogbeitrag über Balos und der vor Balos auf einer Insel erbauten venezianischen Festung.

  • Der venezianische Hafen in Chania

    Der venezianische Hafen in Chania

    Nachdem wir schon so lange in Kissamos sind, mussten wir uns natürlich auch einmal unsere Provinzhauptstadt ansehen. Also führte uns unser Weg nach Chania. Ob Chania oder Rethymnon die schönste Stadt Kretas ist: Daran scheiden sich die Geister. Ich selbst finde sie beide sehr hübsch.

    Wir hatten uns entschieden, den venezianischen Hafen in Chania anzuschauen. Da dies ein sehr weitläufiges Gelände ist, bracht man dazu schon einen kompletten Nachmittag. Wer mit dem Auto anreist, sollte nach freien Parkplätzen ausschauen, von denen es in der Nähe des Hafens einige gibt.

    Gleich zu Beginn begrüßte uns der Leuchtturm.

    An der Stadtmauer spielte ein bulgarischer Einwanderer wirklich schöne Lieder auf seinem Akkordeon und lud uns zum Verweilen ein.

    Ein Stück weiter begann der eigentliche Hafen. Überall führen kleine Gassen von der Hafenpromenade in die Altstadt hinein. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort hinein zu schauen, um die vielen originellen Läden zu entdecken.

    Für 10 € pro Person bekommt man eine einstündige Bootsfahrt auf dem Glasbodenboot. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Einmal, um etwas von der Unterwasserwelt zu sehen und auch um die Stadt vom Meer betrachten zu können.

     

     

    Als wir zurück kamen wurde es schon langsam dunkel und wir machten uns auf den ziemlich langen Weg zum Leuchtturm. Auf der Mole stand ein einsamer Angler im Abendlicht, der ein super Fotomotiv abgab.

    Der Leuchtturm verabschiedete uns von Chania.

  • Samaria-Schlucht

    Samaria-Schlucht

    Draußen regnet es und so habe ich Zeit, den nächsten Blogeintrag zu schreiben. Vor drei Tagen erlebten wir den bisherigen Höhepunkt unserer Reise: Die Samaria-Schlucht. Die Samaria-Schlucht ist mit 15 km Länge und bis zu 3200 m Tiefe, die größte Schlucht Griechenlands. Einige Quellen schreiben auch, dass dies die größte Schlucht Europas ist. Wie auch immer: Beeindruckend ist sie allemal.

    Um die Schlucht zu durchwandern sollte man halbwegs fit sein. 15 km klingen zwar nach einer gut zu bewältigenden Strecke. Der Weg ist aber oft sehr steil und steinig, was die ganze Wanderung wirklich anstrengend macht. Festes Schuhwerk, nach Möglichkeit Wanderstöcke und ausreichend Verpflegung für einen Tag sollten unbedingt dabei sein. Ein Behältnis für Wasser, was man an den vielen Quellen immer wieder auffüllen kann, ist auch dringend anzuraten, denn man kommt schon ganz schön ins Schwitzen. Auch wenn man nicht im Hochsommer wandert.

    Die Schlucht durchwandert man am Besten von oben nach unten. Oberhalb von Omalos befindet sich der Einstieg in die Schlucht. Dort kann man für 5 € pro Tag parken. Unten in Agia Roumeli angekommen kann man mit dem Schiff nach Sougia fahren und dann wieder mit dem Bus zurück man Omalos fahren. Der Bus fährt direkt zum Parkplatz am Eingang der Schlucht. Wichtig ist nur, dass man die Fähre um 17:30 Uhr erreicht. Dabei sollte man beachten, dass die Zeitangaben zum durchwandern der Schlucht eher sportlich sind und auch ein paar Pausen eingeplant werden müssen. Wir waren jedenfalls nach 7 Stunden am Ziel, sind aber auch nicht die ganz schnellen Wanderer.

    Das erste Stück des Weges führt durch duftende Zypressenwälder. Überall summt es von den Bienen, die in Schwärmen das Harz der Zypressen sammelten.

    Nach ca. 5-6 Kilometern stößt am auf das Bachbett, was sich durch die ganze weitere Schlucht zieht.

    An einer kleinen Raststätte begegneten wir unserem ersten und einzigen (noch jungem) Steinbock.

    Das Dorf Samaria, welches der Schlucht seinen Namen gab, erreicht man nach ca. 9 Kilometern. Samaria ist seit einigen Jahrzehnten verlassen und zum größten Teil sind nur noch die Grundmauern der Häuser zu erkennen.

    Immer weiter verengt sich die Schlucht und immer tiefer schneidet sich der Bach zwischen die Felsen. Am Eingang der engsten und tiefsten Stelle der Schlucht mussten wir natürlich ein Selfie machen.

    Die Schlucht kann man unmöglich in ihren vollen Ausmaßen fotografieren. Die sich über den senkrechten Felswänden erhebenden Berge steigen bis auf 3200 m an, wobei, die tiefsten Stellen der Schlucht nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.

    Erstaunlich ist auch, wie sich die Vegetation die Wände der Schlucht als Lebensraum erobert hat.

    Völlig erschöpft und rechtzeitig, um noch etwas essen zu können, erreichten wir dann Agia Roumeli. Der Blick vom Schiff auf den Ausgang der Samaria-Schlucht entschädigte uns dann noch einmal für alle Strapazen.

    Nach einer Stunde Fahrt entlang der kretischen Südküste, tauchte dann bald unser Ziel Sougia auf. Die Landschaft war wie immer atemberaubend.

    Im nächsten Blog geht es dann nach Chania. Auch davon wird es viele schöne Bilder geben.